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"U23" wackelt ... aber fällt nicht! 4:2 Heimsieg

Nach den Ausfällen durch Corona-Infektionen in den letzten Wochen brachte auch der anstehende Spieltag viele Herausforderungen, bis schließlich am Samstagabend endlich ein planbarer Kader stand. Die Stammspieler Luis Hessenmöller, Janning Dreusicke und Sammy Boel fielen aus. Auch Darvin Buschmann und Jusuf Adsoy. Lennard Gevers war aus seiner 3-monatigen Mittelamerika-Tour zurück, aber natürlich ohne jede Spielpraxis. Auch bewährte Kräfte wie Sascha Krause, Marius Koch, Hendrik Arndt und Marc-André Böhme waren nach Corona-Zwangspausen just erst wieder ins Training eingestiegen und ebenfalls aus dem Rhythmus. Dass das Spiel gegen Holvede unter diesen Voraussetzungen also nicht einfach werden würde, war allen bewusst. Trotzdem... lieber alles reinhauen und spielen, als wieder einen Spielausfall. Unterstützung gab es daher von Henri Manewald und Jannis Jobmann aus der spielfreien U19, die ab kommender Saison ja ohnehin zum Team stoßen werden. Natürlich gab es massive Umstellungen. Gerade in der Abwehr, wo der MTV auf den Außen mit Gevers und Manewald begann und Serhat Ataykaya zu Steve Schmidt ins Abwehrzentrum rückte. Marvin Neven und Jannik Pahl, der freundlicherweise von Sport Schneider vom Dienst am verkaufsoffenen Sonntag kurzfristig freigestellt wurde (vielen Dank, Dieter!) rückten jeweils eine Position vor und besetzten die offensiven Flügel. In der Zentrale konnte so erstmal in gewohnter Konstellation begonnen werden. Und das sorgte auch für einen guten Start mit einer frühen Führung. Aus dem Zentrum ging der Ball schnell auf den Flügel, wo Pahl auf Böhme servierte. Der zeigte seine Qualität, verarbeitete den Ball sehenswert und narrte zwei Verteidiger. Die Kugel nun noch aus sechs Metern ins Tor zu schieben war eigentlich die bedeutend leichtere Übung ... doch Böhme scheiterte am Keeper. Zum Glück hatte Leo Clauer nachgesetzt und brachte die Aktion noch zum zählbaren Abschluss. 1:0 (5.). So ein Start sollte eigentlich Sicherheit geben. Doch Holvede kam zurück und profitierte von einem verspringenden Ball im Zentrum. Allein vor dem Kasten verwandelte der Gästestürmer. Von nun an merkte man der Heimelf doch an, dass einige Spieler eben (noch) nicht in der gewohnten Verfassung waren und sich Verunsicherung spürbar breit machte. Robin Hoffmann verhinderte zwar zunächst einen Rückstand, indem er einen nahezu perfekten Schlenzer irgendwie noch aus dem Winkel kratzte. Aber kurz darauf war er machtlos, als ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung plötzlich im Gegenzug zu einer 2 gegen 5 Unterzahl-Siuation führte, die Holvedes Torjäger Dominique Meier ausnutzte. 1:2. War es das? Waren die o.g. Handicaps doch zu groß? Oder würde sich der besondere Charakter des Teams wiederfinden und durchsetzen können? Kapitän Clauer meinte später dazu: "Gut, dass der Rückstand vor der Pause kam." Und wahrscheinlich traf er damit genau den Punkt. Vermutlich brachte Holvede am Ende tatsächlich genau diese Führung die Niederlage ein. Denn Trainer und Spieler sortierten sich in der Halbzeit gemeinsam und erfolgreich neu. Ein paar Umstellungen und kleinere "Sonderaufgaben" müssten helfen. Manewald und Pahl tauschten die Positionen. U19-Linksverteidiger Manewald hatte bei einigen Vorstößen in der ersten Halbzeit offensive Qualitäten vermuten lassen und Pahl müsste mit seiner Erfahrung die Defensive festigen können. Krause sollte zudem die häufige Unterzahl des MTV-Teams im Mittelfeld verhindern und dazu den ständig nachrückenden Verteidiger der Gäste binden. Dass Gevers wochenlang die Spielpraxis fehlte war ihm weder anzulasten noch zu übersehen. Also übernahm U19-Rechtsverteidiger Jannis Jobmann den Job. UND ... alle Trümpfe stachen sofort! In genau fünfzehn Minuten war das Spiel gedreht und entschieden. Zunächst starteten fünf Minuten nach der Pause Koch und Böhme eine sehenswerte Kombination und Manewald bewies, dass er bei seiner Herrenpremiere sowie im vorbereitenden Training bei den abgesprochenen Laufwegen offenbar gut zugehört hatte. Jedenfalls war er ideal eingelaufen, um die perfekte Vorlage von Böhme zum 2:2 einzunetzen (53.). Durch die ständigen Positionswechsel der langjährig eingespielten JFV-Spieler verloren die Gäste danach kurzzeitig Ordnung und Übersicht. Insbesondere Koch und Böhme brachten sich immer besser ins Spiel und waren nur noch durch teilweise heftige Foulspiele zu stoppen. Was aber natürlich wenig hilfreich ist, wenn eine Attacke im Strafraum erfolgt. Klarer ging der verhängte Strafstoß auch nicht. Clauer hatte die Chance zur wichtigen Führung und verwandelte für sein Team ohne "neckischen Hüpfer" oder sonstigen Schnick-Schnack (wie es bei manch Profi derzeit und teilweise erfolglos "Mode" ist) (67.). Und schon eine Zeigerumdrehung später machte erneut Manewald den "Deckel d´rauf" als er einer schönen Vorarbeit von Sascha Krause und Marvin Neven flink nachsetzte und gekonnt abstaubte. Natürlich war mittlerweile die Sicherheit und das ausgeprägte Spielverständnis des Teams zurück. Die Defensive um Schmidt und Ataykaya ließ längst nichts mehr zu und zeigte auch wieder einen geeigneten Spielaufbau. Arndt agierte nach einer merkwürdig fahrigen ersten Hälfte nun wieder gewohnt unaufgeregt und umsichtig und auch Pahl hatte sich in der 2. Hälfte erheblich gesteigert und sorgte für defensive Stabilität. Außerdem hatte das MTV-Team mit dem Schlitzohr Jakob Totschnig dann noch den geeigneten Spieler auf der Bank, um dass Spiel nach der Führung "stressfrei" und clever in den sicheren Hafen zu steuern. Ein hartes Stück Arbeit. Aber Tabellenführung verteidigt. Ausrutscher vermieden. Diesen leistete sich dagegen Verfolger VfL Maschen mit einem 1:1 bei der SG Elbdeich. Nun wäre es hilfreich, wenn sich die Personallage in den kommenden Wochen wieder entspannt und der Saisonendspurt "mit voller Kapelle" beginnen kann.