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Gegen Sturmböen und Fleestedt 4:0!

Das Aufwärmen machte gleich klar, dass die Gastgeber sich durchaus etwas vorgenommen hatten. Großer Kader, gutes Programm. Sah nicht nach 3. KK aus. Beim MTV aber auch nicht. Auch dort war die Personalsituation deutlich entspannter als in den kritischen Vorwochen. Allerdings darf man Corona-Auswirkungen auch nach einer Infektion nicht unterschätzen. Da die U19 derzeit "Ferien" hat, war es daher für alle Seiten mehr als sinnvoll eine komfortable Kadersituation vorzuhalten und die Kräfte aufzuteilen. Lennard Gevers konnte so außerdem bei der "Dritten" aushelfen, da er wegen seiner langen Winterreise nicht festgespielt war. Beim Aufwärmen zeigte sich dann leider, dass es bei Sascha Krause vorsorglich besser sei, eine Spielpause einzulegen. Schon hier machte sich der auskömmliche Kader bezahlt. Denn auch ohne Krause sollte das Team aus Startelf und Bank in der Lage sein, gemeinsam 90 Minuten mit "Vollgas" aufzutreten und den Fleestedtern von Beginn an genug kontra zu geben. "Schnell in deren Köpfe kommen, dass heute nichts geht." Die Startelf machte das gleich vortrefflich. Die Trainer hatten sich entschieden insbesondere in der offensiven Ausrichtung quasi nahtlos an die zweite Halbzeit gegen Holvede anzuschließen. Also startete U19-Außenverteidiger Henri Manewald diesmal von Beginn an auf dem offensiven Flügel. Marc-André Böhme und Marius Koch begannen gemeinsam. Auch Sammy Boel rutschte in die Startelf. Dahinter sorgten wieder Hendrik Arndt und Leo Clauer möglichst für Ruhe und Ordnung. Die Defensive bekam auch wieder ein gewohntes Bild indem Luis Hessenmöller seinen Platz in der Innenverteidigung einnahm. Fleestedt präsentierte sich gleich zu Beginn in einer sehr offensiven Ausrichtung und versuchte insbesondere durch eine Überlagerung des linken Flügels früh zum Erfolg zu kommen. Mit der Sprintstärke des ehemaligen JFV-Spielers Sven Stender auf Fleestedter Seite sollte Luhdorf dort vor Probleme gestellt werden. Torwartcoach Gerald Jobmann hatte schon vor der Geschwindigkeit des 2003ers gewarnt. Zurecht! In den ersten Angriffen konnte man auch entsprechend gefährliche Ansätze erkennen. Doch ehe das Konzept aufgehen konnte, hatten die Luhe-Kicker die hoch stehende Defensive der Gäste bereits mehrfach überrumpelt. Boel scheitere mit einem Linksschuß noch knapp. Doch nach vier Minuten schaltete Steve Schmidt blitzschnell um und setzte mit einem langen Ball Böhme in Szene, der das Sprintduell von der Mittelline aus klar gewann und ins kurze Eck verwandelte. 1:0. Nur vier Minuten später griff eine Eckballvariante vorbildlich und Clauer verwandelte die Vorarbeit von Serhat Ataykaya und Böhme in Mittelstürmermanier. 2:0. Fleestedt blieb offensiv. Gerade Ataykaya musste auf seiner Seite mit hoher Aufmerksamkeit agieren und auch einmal zum Trikot greifen und die gelbe Karte in Kauf nehmen, um den Sprinter zu stoppen. Umgekehrt lief die Luhdorfer Offensive immer wieder gefährliche Angriffe. Auch U19-Kicker Manewald stellte erneut unter Beweis, dass er die Spielweise seines zukünftigen Teams schon bestens verstanden und verinnerlicht hat. In der 31. Minute ließ er sich glänzend freispielen und legte ideal auf Böhme, der erneut einschob. 3:0. Kurz darauf machte der MTV den starken linken Flügel der Gastgeber jetzt zu. Marvin Neven kam für Boel und beendete das dortige personelle Übergewicht der Fleestedter. Zumal eine Gelb-Rote Karte von Ataykaya unbedingt zu vermeiden war. Die Halbzeitansprache hatte nichts auszusetzen. Im Gegenteil. ABER: Noch nicht abschalten. Der nunmehr starke bis stürmische Gegenwind würde nun ein neues Momentum einbringen, das auch spielerisch anders zu lösen sein würde. Fleestedt wird dies nutzen wollen. Mindestens für die nächsten fünfzehn Minuten braucht es noch einmal höchste Aufmerksamkeit. Das klappte prima. Zumal auch Keeper Robin Hoffmann gut mitspielte und im Aufbau auch gegen den Wind die Mitspieler fand. Arndt schaltete auf "Autopilot" (eigener O-Ton), konzentrierte sich auf´s Wesentliche, stellte die Passwege meistens zu und verteilte abgefangene Bälle unspektakulär sicher weiter. Davor entwickelten so die Offensivspieler unterstützt von Kapitän Clauer viel Spielfreude, kombinierten gut, hielten die Bälle fest und entlasteten ständig die Abwehr, die somit völlig sicher stand und selbst gut aufbaute. Insbesondere Jannik Pahl steigerte sich in der zweiten Hälfte enorm und schob zusätzlich gut an. Jetzt machte sich die starke Bank natürlich auch bezahlt. Janning Dreusicke ersetzte Manewald nahtlos und erzielte in der 61. Minute nach prima Vorarbeit von Koch und Clauer das 4:0, was zweifellos die Entscheidung war. Neven hatte den linken Flügel der Gäste mittlerweile "aus dem Spiel genommen" und U19-Spieler Jannis Jobmann konnte nun ideal den starken Ataykaya ersetzen. Optimal geeignet für die Spielsituation war jetzt auch Jakob Totschnig, der wie schon in der vergangenen Woche mit seiner Technik und Übersicht zur aktiven Verwaltung des Spiels beitrug. Fleestedt hatte zwar ein "Ehrentor" auf dem Fuß. Aber auch weitere Ergebniserhöhungen auf Luhdorfer Seite waren möglich. Insgesamt geht das Endergebnis von 4:0 daher sicher in Ordnung. Nicht selbstverständlich gegen einen jungen, motivierten Gegner, der gegen Verfolger Nenndorf immerhin vier Punkte (3:2; 0:0) geholt hat.