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Zwei wilde 4:3-Spiele!

Vierzehn Tore in zwei MTV-Herrenspielen... zumindest alle Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Für die Trainerstäbe waren dagegen eher Blutdrucksenker angebracht. Los ging es mit der Begegnung unserer "Zweiten", die sich vorgenommen hatte, dem favorisierten ESV Maschen mit ihrem Top-Torjäger Lukas Erhorn bestmöglich Paroli zu bieten. Das gelang über den Großteil der Spielzeit gut. Schon der Start war mit einer frühen Führung durch Jan-Ole Henning vielversprechend (9.). Bis zur Halbzeit drehten die Gastgeber zwar auf 2:1. Aber die MTVler fanden auch weiter Lücken in der ESV-Defensive. Joker Philipp Barnowski drehte mit einem Doppelschlag das Spiel erneut (72. / 75.). Die Überraschung lag in der Luft. Doch dann verließen die Luhdorfer die zuvor gute Defensiv-Linie, was Erhorn & Co. prompt nutzten und in der Schlussphase doch noch zu einem 4:3-Heimsieg kamen. Ärgerlich. Da war mehr drin. Nichts für schwache Nerven war anschließend auch das Spitzenspiel unserer "Ersten" gegen den Nachbarn und Verfolger SG Scharmbeck/Pattensen. Schon der Blick auf den Spielberichtsbogen lies erahnen, dass die Bezirksligareserve der Gäste sich viel vorgenommen hatte. Der Kader war mächtig aufgefüllt worden und kein Vergleich zur Vorwoche beim 2:4 gegen den BFC. Der Ex-JVFler und Bezirksligakicker Moritz Wagener steuerte das zentrale Mittelfeld und offensiv hatte man nicht nur nur den Luhdorfer Jannis Wahl als bewährten Torjäger wieder an Bord, sondern sich zusätzlich Patrick Werner "von oben" ausgeliehen. Auch dieser war seit frühester Kindheit ein Leistungsträger im starken JFV-Niedersachsenliga-Jahrgang von Olaf Lakämper. Damit standen auch bei der SG insgesamt fünf (!) beim JFV Borstel/Luhdorf ausgebildete Spieler auf dem Platz. Laut MTV-Obmann Lutz Reimers war es daher auf und neben dem Platz weniger ein "Derby" als vielmehr ein "JFV-Klassentreffen". Stimmt: Insgesamt standen 22 (!) Ex-JFVler im Spielbericht. Zwei komplette JFV-Teams! Dazu waren auch noch beide Trainerbänke mit JFV-Coaches besetzt! "Wahnsinn, welches Potenzial uns in den letzten Jahren stets abhanden gekommen war," so Reimers. Erst das in 2021 aufgesetzte neue "U23"-Konzept (siehe Top 10) hatte den jahrelangen Aderlass endlich etwas gestoppt. Aber damit soll noch nicht Schluss sein. Denn es macht auch den Zuschauern in Luhdorf zunehmend Spaß ... wie das Spiel und die Kulisse bewiesen. Und unsere "Jungkicker" hängten sich wie gewohnt und auch gegen alle Widrigkeiten bis zum Abpfiff wieder voll rein. Verletzungen, Krankheiten und Spielsperren sorgten gerade in der sonst stabilen Schaltzentrale des Teams für viele Improvisationen. Leider setzten die Gäste den MTVlern genau dort gehörig zu. Das Flügelspiel vernachlässigten die Rot-Weißen zugunsten eines erheblichen zentralen Übergewichts. Und hätten die beiden MTV-Innenverteidiger Serhat Ataykaya und Luis Hessenmöller im Zusammenspiel mit Keeper Niklas Rudolph "den Laden" nicht immer wieder irgendwie zusammengehalten ... es hätte wahrscheinlich die erste Heimniederlage gesetzt. So aber hatten Spieler und Trainer des MTV letztendlich stets irgendwie eine Antwort parat, um auch ganz schwierige Spielphase zu überstehen. Immer, wenn es so schien als würden die Gäste die Heimelf niederringen, brachte diese ihre bemerkenswerte "Stehauf-Männchen"-Mentalität ins Spiel: Statt eines frühen Rückstands erzielte Henri Manewald "aus dem Nichts" das 1:0 (6.). Nach dem Ausgleich (11er/26.) konterte Sascha Krause ebenfalls per 11er zum 2:1 Halbzeitstand (31.). Als die Arndt/Hänel-Elf nach der Pause wirklich bedenklich wackelte und die Gäste bis zur 60. Minute hochüberlegen agierten, köpfte Marc-André Böhme brutal effektiv zum 3:1 ein (62.). Und als es in der 86. Minuten nun mal etwas unglücklich doch noch den Nackenschlag zum 3:3 setzte, ließ sich die Equipe einfach nicht final unterkriegen. Im Gegenteil: Eine einstudierte Ecke wurde zunächst zwar noch geblockt... aber Manewald staubte zum 4:3-Siegtreffer ab. Verdient oder nicht? Welche Rolle sollte das spielen, wenn eine so blutjunge Mannschaft bis zum Ende einfach alles gibt, um auch ein insgesamt eher schlechtes Spiel gegen eine hochmotivierte und personell bestens besetzte Gastmannschaft trotzdem zu gewinnen? "Glück" soll man ja angeblich manchmal erzwingen können ... und mindestens das hatten die MTVler heute zweifellos getan. Entsprechend laut war der finale Torjubel am Höllenberg. Ebenso der Beifall nach dem Spiel aus beiden Luhdorfer "Zuschauer-Kurven". Mehr zum Spiel könnt Ihr wie immer nachlesen unter News/Berichte. Nächste Woche folgt der Doppelspieltag zu Ostern. Also, nehmt Euch Ostersamstag und Ostermontag nichts vor! Die MTV-Fußballer brauchen Euch!