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2:1 im Verfolgerduell mit FC Roddau!

Im Nachbarschaftsduell mit dem Verfolger FC Roddau war einiges drin. Zum einen konnten die MTV-Kicker bei einem Sieg den Dritten Platz absichern. Und man weiß nie, ob dieser Tabellenplatz am Ende der Saison plötzlich etwas wert wird. Zum anderen konnten die Luhdorfer Anschluss an die vorderen Plätze und damit die Liga spannend halten. Dass zudem im Verein diese Begegnung noch eine "Vorgeschichte" aus früheren Tagen hat, war dem heutigen Team zusätzlich bewusst. Damals wechselten schon einmal - wie im vergangenen Winter - mehrere Spieler mitten in einer laufenden Saison. Damals größtenteils nach Roddau, was 2017 mangels Personal und Perspektive notgedrungen zur Abmeldung der Mannschaft aus der Kreisliga führte. Diese bittere Erinnerung sollte nach Möglichkeit heute nicht wieder hochkommen. Vielmehr konnte ein gutes Spiel der jungen Luhdorfer Mannschaft dokumentieren, dass der MTV Luhdorf/Roydorf aus der eigenen Jugendarbeit heraus nun wieder auf einem guten Weg ist.

 

Der FC Roddau kam gefestigt und mit der Empfehlung aus 9 (!) Siegen in Serie als leichter Favorit an den Höllenberg. Die Aufstellungen beider Teams hatten einige Überraschungen zu bieten. So mussten beide Teams auf ihre zuletzt sehr treffsicheren Sturmführer verzichten. Auf Luhdorfer Seite wog der erkältungsbedingte Ausfall von Marc-André Böhme schwer. Ebenso krankheitsbedingt musste Jannis Jobmann passen. Dafür zauberten die Gäste völlig unerwartet den Ex-Winserer Raphael Staffeldt "aus dem Hut". Der ehemaliger Oberliga-Spieler (SV Drochtersen / Lüneburger SK) bringt auch im weit fortgeschrittenen Alter noch genug Präsenz, Qualität und Erfahrung "alter Schule" mit, um einen Defensivverbund effektiv zu führen. Die Heimelf reagierte kurzfristig darauf und beorderte den eigenen Routinier Sascha Krause überraschend in die Sturmspitze. Marius Koch agierte stattdessen als "Freigeist" dahinter. Auch ansonsten nahmen die Luhdorfer einige Anpassungen vor. Luis Hessenmöller und Jannik Pahl rückten in die Abwehrlinie und ins Tor wechselte Robin Hoffmann. Alle schienen besser zur Spielweise der Gäste zu passen. Lennard Gevers, Luis Wedemeier und Keeper Niklas Rudolph, die alle in Hanstedt prima gespielt hatten unterstützten diesmal von Außen. 

 

Und die erste Elf legte auch sehr überzeugend los. Die Anfangsphase wurde hoch dominant und konzentriert geführt. Es schien als seien die Höllenberger auf eine ganz frühe Entscheidung aus. Zweikampfstark, gute Ballstafetten, hohe Laufbereitschaft. Zunächst hatten die Gäste wenig dagegen zu setzen. Und bereits nach 10 Minuten hatte sich die Umstellung im Sturmzentrum ausgezahlt. Ein feiner Angriff. Henri Manewald setzte am Strafraum Hendrik Arndt ein. Für den war ein Torschuss blockiert, sodass er auf Koch weiterleitete. Auch dort bekamen die Rothemden noch die Füße vor, spitzelten jedoch nur zu Krause, der clever in die kurze Ecke schob. 1:0! Die Luhdorfer blieben überlegen und hatten mehrfach Gelegenheit zu erhöhen. Insbesondere in der 31. Minute als Manewald blank durchlief und am Tor vorbeischob. Leider erlahmte von da an das MTV-Spiel etwas und die Gäste bekamen besser Zugriff. Zu Chancen kamen sie dabei nicht. Bis ... eine harmlose Flanke an einen Luhdorfer Arm segelte. Das leidige Handspiel-Thema. Jedes Wochenende schon per Videoschiedsrichter regelmäßig eine "Kann-Auslegung". Schiri Philipp Ort hatte diese Option nicht und gab Elfmeter. 1:1. Aus dem Nichts. So wäre es fast auch in die Halbzeit gegangen. Doch die Blau-Weißen schlugen nochmal zurück. Mehrere Eckvarianten hatten sie bereits durchgespielt. Die nächste traf. Sven Netzlaff servierte und Kapitän Leo Clauer traf freigespielt im Zentrum volley. 2:1 (45.+2). Hochverdient.

 

In der Pause klagte Hessenmöller über Probleme. Also kam Wedemeier in die Partie. Das passte sogar recht gut zu den Wechseln der Gäste. Mit der Einwechslung ihrer "Joker" erzeugten diese jetzt nämlich mehr Offensivdrang und kamen besser ins Spiel. Waren vor allem im Mittelfeldpressing sehr präsent und zwangen der Heimelf ein "wilderes" Spiel auf, ohne dabei nennenswerte Ausgleichschancen zu haben. Diese lagen durch einige Konter insbesondere über den fleißigen Janning Dreusicke weiter eher bei den Hausherren. Doch die bekamen "den Sack nicht zu". In dieser Phase parierte Robin Hoffmann die einzige Großchance der Gäste beherzt. Gerade das Mittelfeld hatte es nun schwer die hohe Laufarbeit der ersten Stunde aufrechtzuerhalten. Also stellten die MTVler um. Arndt verlies mit beginnenden Wadenproblemen das Feld. Dafür ging Joshua Weseloh ins Sturmzentrum. Krause postierte sich dagegen mit klarem Auftrag lediglich zentral vor die eigenen Abwehr. Clauer, Koch, Manewald und Dreusicke übernahmen dafür die wesentliche Laufarbeit. Die Abwehrlinie stand ohnehin sicher. Insbesondere Serhat Ataykaya machte wieder einmal ein klasse Spiel und führte seine Kollegen vorbildlich. Auch die erfahrenen Netzlaff und Pahl gaben sich kaum Blöße und agierten umsichtig. Einzig das entscheidende Tor zum 3:1 fehlte. Und so blieb es etwas "zittern" bis zum Abpfiff, ob nicht doch noch eine Kugel zum Ausgleich durchrutscht. Erst der Abpfiff stellte sicher, dass das Match wirklich mit 2:1 gewonnen wurde. Ein hartes Stück Arbeit!