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2:4-Rückschlag in Maschen. Aber kein KO!

Die ganze Woche war nicht gut gelaufen. Nacheinander machten viele Spieler des Kaders eine leichte Grippe durch. Die Trainingsgruppen waren ungewohnt klein. Lennard Gevers, Sven Netzlaff, Marc-André Böhme, Jannik Pahl, Jannis Jobmann. Alle hingen zwischenzeitlich durch. Die ersten drei schafften es immerhin zum Auswärtsspiel in Maschen wenigstens "an Deck" zu sein. Aber "auskuriert" sieht anders aus. Zudem fehlte erneut Luis Hessenmöller. Auf der anderen Seite hatte Bezirksligist VfL Maschen seine Bezirksligapartie in Schneverdingen bereits am Vorabend abgeblasen. Entsprechend gut gefüllt war der Kader der Reserve nun und hatte mit einem abstiegsbedrohten Team der 1. Kreisklasse nicht viel zu tun. Das dürfte zumindest mal beim TSV Elstorf im direkten Abstiegsduell nicht sonderlich gut angekommen sein. Der Fußballdienst fupa kommentierte so: "Nachdem der VfL Maschen in der Bezirksliga frühzeitig den Nichtantritt kommunizierte, dürfte es für Diskussionsstoff gesorgt haben, dass die Zweitvertretung in der 1. Kreisklasse im Abstiegskampf gestärkt wird." Für das Luhdorfer Team war also klar, dass es eine schöne Herausforderung gegen die erfahrenen Rebsch, Kaval & Co geben würde.

 

Aber kein Grund zum Ärgern. Im Gegenteil. Genau solche Spiele braucht der junge MTV-Kader und muss sich da auch gar nicht verstecken. Ärgerlich war eher der o.g. Substanzverlust im eigenen Team. Und zu Beginn sah es auch gleich so aus, als würden die Gäste heute frühzeitig die "Waffen strecken" müssen. In der 10. Minuten führte eine zunächst verpatzte Ballannahme zu einem anschließenden "lang Holz", das allerdings perfekt getimt über die überraschte Luhdorfer Abwehr segelte. Der Rest war ein Heber und das 0:1 (10.). Davon erholten sich die Gäste zunächst nicht. Der VfL agierte abgezockter und setzte die größere Erfahrung geschickt ein. Da gab es für die Luhdorfer Youngster im Zweikampf gelegentlich Lehrgeld. Etwas Verunsicherung war zu spüren, was auch zu großem Raumangebot für das Maschener Mittelfeld sorgte. Die Lücken und das zu langsame Herausrücken nutzte der VfL für Überzahlsituationen im zentralen Mittelfeld und gefährliche Gegenstöße. So auch beim 0:2 als ein VfLer von rechts kommend mehrere Haken an MTVlern vorbei setzte und schließlich trocken ins untere Eck unhaltbar abschloss. Jetzt konnte einem schon etwas Bange um die angeschlagenen Luhdorfer werden. Doch letztendlich galt auch heute: Abschreiben muss man dieses Team nie! Notfalls kann immer ein einstudierter Spielzug oder auch mal ein Standard helfen.

 

Und so war es diesmal auch. Ein Foul an Böhme. 18 Meter-Torentfernung. Sascha Krause nahm Maß und der Ball zappelte im Netz. 1:2 (31.). Aber eine Wende war das noch nicht. Denn bis zur Pause blieb das MTV-Spiel trotz Neuordnungen etwas verkrampft. Das sollte sich nach der Pause allerdings ändern. Die Positionierung im Mittelfeld gelang jetzt besser und die Ballbesitzphasen wurden spürbar größer. Schnell ergaben sich aussichtsreiche Angriffe. Prompt wurde dies mit dem nun verdienten Ausgleich belohnt. In feiner Kombination lief die Kugel bis zur finalen Hereingabe, die schließlich Marius Koch über die Linie drückte (56.). Jetzt war das Spiel völlig offen und nun schwamm plötzlich das Maschener Team bedenklich. In dieser Phase hätte eine Luhdorfer Führung vermutlich die Partie "zugemacht". Böhme verpasste nur knapp und eine Eckballvariante zwischen Netzlaff und Hendrik Arndt hätte auch durchaus zum 3:2 führen können. Die Luhdorfer richteten sich jedenfalls sichtlich in der Hälfte der Heimelf ein. Zumal Serhat Ataykaya und Luis Wedemeier mit den gegnerischen Angriffen nur noch wenig Probleme hatten, sodass Netzlaff und Henri Manewald sich auch gut einschalten konnten. In dieser Phase dürften nur die wenigsten Luhdorfer Anhänger mit einem Gegentor gerechnet haben. Und es bedurfte auch leider ein erhebliches eigenes Zutun, dass es dennoch dazu kam.

 

Ein Missverständnis im eigentlich unbedrängten Spielaufbau brachte den VfL wieder in die Spur. Den anschließenden Konter und Querpass hätte nur noch Keeper Niklas Rudolph mit einer Monsterparade wegzaubern können. Doch der Abschluss gelang und die Luhdorfer lagen erneut hinten (76.). Das war sichtlich ein "Wirkungstreffer", denn jeder wusste und sah, dass einigen MTV-Spieler für eine weitere Aufholjagd krankheitsbedingt und durch Trainingsrückstand die Schritte schwerer wurden und zudem nur noch ein echter Stürmer auf der Bank war. Natürlich kam Joshua Weseloh nun in die Partie. Dafür musste aber der agile Koch angeschlagen passen. Trotzdem rafften die Luhdorfer die letzten Kräfte zusammen und kreierten auch zumindest noch eine riesige Ausgleichschance. Als bedrängt durch Böhme und Weseloh die VfL-Abwehr den Ball nicht klären konnte, rauschte Dreusicke heran und schlenzte den Ball ... knapp am Winkel vorbei. In Hanstedt war ein ähnlicher Ball drin. Heute nicht. Was dann eben auch den kleinen Unterschied ausmachte. Statt 3:3 lief noch ein Konter zum 2:4 als in der Nachspielzeit bereits "alle Schotten" geöffnet waren, um zum Ausgleich zu kommen. So steht da also die ersten Niederlage im Jahr 2023. Ganz sicher im ersten Moment ein Rückschlag. Aber kein KO. Denn das Team um Kapitän Leo Clauer bleibt trotzdem ganz nah dran an der Tabellenspitze und kann sich selbst weiterhin den Spaß an einem Showdown am 03. Juni bewahren.