· 

Erster Test gelungen - Ergebnis nicht!

Nach viel individuellem Urlaub kam die Saisonvorbereitung der Luhdorfer bis dato noch etwas kurz. Dafür steht aber von nun an der Kader der "Ersten/U23" fast vollständig zur Verfügung und kann an den Details arbeiten. Umso wichtiger für Trainer und Mannschaft, jetzt einen erster Formcheck zu absolvieren. Quasi "aus dem Stand" war der klassenhöhere MTV Ramelsloh dazu natürlich ein ambitionierter Gegner. Zum ersten Mal seit Gründung des Teams vor zwei Jahren in der 3. Kreisklasse und zwei Aufstiegen ging es nun also gegen einen Kreisligisten. Und das ohne die erfahrenen Spieler wie Serhat Ataykaya, Jannik Pahl oder Sascha Krause. Auch Marius Koch fehlte. Das Heimteam stellte um eine zentrale Achse des Jahrgangs 2000 mit Keeper Robin Hoffmann, Luis Hessenmöller, Leo Clauer und Marc-A.-Böhme eine Startelf, die sich weitgehend über die bisherige Trainingsbeteiligung definierte. In der Hinterhand blieben Sven Netzlaff und Hendrik Arndt zunächst überraschend auf der Bank, um sofort eingreifen zu können, falls der Kreisligist eine zu starke Überlegenheit ausspielen sollte.

 

Doch dazu kam es gar nicht. Im Gegenteil. Mit enormer Spielfreude setzte die junge Startelf (im Durchschnitt nur knapp über 22 Jahre) den Gästen enorm zu. Und kam auch früh zur Führung. Über Marvin Nevens rechte Seite wurde ein Eckball herausgespielt. Diesen servierte Lennard Gevers exakt auf Henri Manewald und der erzielte per direkter Abnahme das 1:0 (5.). Doch damit nicht genug. Jannis Jobmann klaute engagiert viele Bälle schon im Mittelfeld und die MTLer erspielten sich in den nächsten rund 20 Minuten reihenweise Großchancen, die normalerweise für zwei Spiele reichen MÜSSEN. Teilweise war selbst der Gästetorwart bereits ausgespielt ... und dann wurde der sichere Treffer doch noch verpasst. In besten Positionen scheiterten Böhme (2x), Clauer (2x), Mika Schmeichel oder Janning Dreusicke. Fahrlässig. Und der Kreisligist bestrafte dies im weiteren Spielverlauf auch. Nach etwa 25 Minuten kam ein Bruch ins MTV-Spiel, was auch damit zusammenhing, dass der quirlige Böhme leicht angeschlagen wurde. Kurz danach nahmen ihn die Trainer dann vorsichtshalber vom Feld und mussten dazu Umstellungen vornehmen. In dieser Phase kamen die Gäste zusehends besser ins Spiel und zeigten, wie eine nahezu perfekte Torausbeute funktioniert. Für den Ausgleich reichte ihnen faktisch eine konsequente Aktion.

 

Der eingewechselte Arndt erzielte auf Pass von Clauer aber schnell die erneute Führung ... doch der Schiri hatte eine Abseitsstellung vom Passgeber vermutet und erkannte den Treffer nicht an. Genau wie bei einem weiteren Treffer nach Ecke von Manewald. So ging es mit 1:1 in die Pause und der MTV wechselte unabhängig vom Spielverlauf planmäßig durch. Das Durchschnittsalter der Mannschaft sank jetzt auf enorme 21,5 Jahre! Cedric Schulenburg (19) und Mika Pätzel (17) kamen zum ersten Einsatz als Herrenspieler. Beide machten ihre Sache gut. Die Höllenberger hielten nämlich weiter Augenhöhe zum Kreisligisten. Dazu sollte natürlich gerade jetzt auch die Hereinnahme des erfahrenen Netzlaff beitragen. Die Spielanteile wechselten hin und her. Zunächst dominierten die Gäste und nutzten erneut ihre Chance eiskalt, wodurch die Gastgeber nach 53 Minuten in den 1:2-Rückstand gerieten und den Spielfaden danach erstmal wiederfinden mussten. Zumal man in dieser Formation noch nie agiert hatte und natürlich auch die Abstimmung mit den beiden Youngstern erst noch richtig erarbeitet werden muss.

 

Die Spielkontrolle ging jetzt zwar phasenweise verloren. Allerdings hielten die zentralen Abwehrspieler Luis Wedemeier und Hessenmöller die Angriffe der Gäste gut in Schach. Mit der Hereinnahme von Ole Schmerbitz kam zusätzlicher frischer Wind und die MTVler kreierten gelegentlich auch weiter eigene Offensivaktionen, bei denen zunächst Joshua Weseloh und später auch Pätzel zweimal einem Treffer sehr nahe kamen. Aber wieder machten es die Gäste besser und trafen nach MTV-Ballverlust und einem beherzten Abschluss aus zweiter Reihe zur Vorentscheidung bzw. zum 1:3 (72.). Ausgerechnet danach erlangten die Höllenberg wieder deutlich mehr Spielruhe und der Ball lief in der Schlussphase wieder besser. Die größte Chance zum Anschlusstreffer hatte Arndt, der mit prima Lauf und nach tollem Pass von Dreusicke die Deckung zentral aufriss. Doch auch sein Abschluss strich knapp vorbei. Genau wie ein weiterer Versuch von Pätzel, die Kugel diesmal mit der Hacke ins Tor zu spitzeln. Die Trainerbänke waren sich einig, dass der 1:3-Endstand den Spielverlauf nicht abbildete. Allerdings war das nicht primär. Viel wichtiger war, dass es für beide Seiten ein prima Testspiel war, das beide Teams gut forderte, zudem überaus fair ablief und auch für die Zuschauer ansehnlichen Fußball bot. Und doch bleibt noch einiges zu tun!