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3:1 Heimsieg gegen Over hilft!

Personell gab es leider keine Entwarnung. Zwar waren Luis Wedemeier und Marvin Neven wieder im Kader zurück. Dafür fehlten aber Luis Hessenmöller beruflich bedingt und zudem auch Kapitän Leo Clauer. Die scheinbar gut besetzte Bank war eher "Show". Denn Marc-André Böhme, nach dem üblen Foul der Vorwoche, sowie Joshua Weseloh und Mika Pätzelt waren verletzungsbedingt praktisch nicht spielfähig. Wenn man jetzt noch bloß Routinier Sascha Krause, Cedric Schulenburg, Janning Dreusicke und Jannis Jobmann dazu aufzählt, dann sind das in Qualität und Quantität fehlende Stammkräfte und Unterschiedsspieler, wie das nachvollziehbar kaum ohne "Bremspuren" zu verkraften ist. Trotzdem wollte das MTV-Team unbedingt das Nachholspiel gegen Tabellenschlusslicht Over-Bullenhausen bestreiten. Schon allein, um noch vor der Winterpause das Tabellenbild besser zu gestalten. Zusätzliche Zuversicht hatte man sich in einem konstruktiven Teamabend am Freitag geholt. Also schaffte es Platzwart "Dixie" trotz der Regengüsse des Vortags und der Nacht den Höllenberg bespielbar zu machen.

 

Da auch Kapitän Clauer fehlte, brauchte es diesmal faktisch eine gänzlich neue "Kommandostruktur" auf dem Platz, die die Führung übernimmt und an der sich die Mitspieler zu orientieren hatten. Hierfür wurden Sven Netzlaff, der dafür ins zentrale Mittelfeld vorrückte, sowie Hendrik Arndt auserkoren. Zusammen sollten sie mit ihrem guten Spielverständnis aktiv vorangehen und die Angriffe sowie die schnelle Balleroberung organisieren. Dahinter natürlich auch Serhat Ataykaya und Keeper Niklas Rudolph für defensive Ordnung sorgen. "Drum herum" sollten sich alle Mitspieler im Rahmen der jeweiligen Positionen und Aufgaben möglichst befreit "austoben". Das klappte in der ersten Halbzeit weitgehend besser als erhofft. Schon nach zwei Minuten hatte Sammy Boel die erste Großchance auf dem Fuß und zog prima ab, traf jedoch den Gästekeeper hart im "sensibelsten Körperbereich", was den Einschlag leider verhinderte. Die Gäste setzten hörbar darauf, die erste halbe Stunde irgendwie schadlos zu überstehen und damit für den weiteren Verlauf den Spielfluss der Höllenberger zu verunsichern und auf entsprechende Fehler zu lauern. Entsprechend tief agierten die Deichkicker mit engen Abwehrketten im und vor dem eigenen Strafraum. Kapitän Niklas Rudolph im MTV-Kasten hatte daher seine "stärkste Szene" schon bei der Seitenwahl... denn danach war er schlichtweg nicht mehr gefordert.

 

Dass die Taktik der Gäste letztendlich zum Glück nicht aufging lag nicht zuletzt daran, dass Arndt und Netzlaff die übertragene Verantwortung sehr ernst nahmen und neben einer guten Spielordnung auch für die beiden ersten Treffer sorgten. Beim 1:0 in Co-Produktion. Arndt befolgte bei einer Freistoßausführung den Hinweis von Netzlaff und brachte die Kugel statt zu flanken scharf auf´s Tor. Netzlaff lies das Geschoss clever durchrauschen, irritierte damit die Abwehr und der Ball fand seinen Weg durch "Freund und Feind" hindurch ins Tor. Die Erleichterung über den frühen Führungstreffer (16.) war allen anzumerken. Im Dauer-Pressing ergaben sich weitere Chancen. Henri Manewald und auch Mika Schmeichel standen kurz vor dem Torerfolg, entschieden sich aber jeweils für einen unvorteilhaften Abschluss. Besser machte es in der 26. Minute dann Netzlaff mit einem prima Lauf in die Tiefe. Ataykaya erkannte die Gelegenheit und servierte einen sehenswerten Pass, den "Netze" perfekt aufnahm und vom Strafraumeck mit Auge und Gefühl hoch ins lange Toreck schlenzte. Ein klasse Treffer. Das 2:0 entspannte nun den Spielverlauf sichtlich. Luis Wedemeier, Jannik Pahl und Lennard Gevers zeigten defensiv keinerlei Schwächen und schoben mit guten Läufen und/oder Pässen selbst mit an.

 

Noch vor der Pause sorgten die Höllenberger praktisch für eine Vorentscheidung. Diesmal mit einem schnellen Umschaltspiel. Der abgefangene Ball landete bei Arndt, der sofort Marius Koch auf dem linken Flügel einsetzte. Koch servierte in die Mitte, wo Mika Schmeichel einlief und die Kugel aus ziemlich spitzen Winkel über die Linie bugsierte (44.). Kurz darauf pfiff der Schiri zu Pause. Das 3:0 war sehr wichtig. Denn Abwehrorganisator Ataykaya musste planmäßig noch während der laufenden Partie zur Arbeit und es waren keine Innenverteidiger mehr auf der Bank. Außerdem war das hohe Tempo der ersten Halbzeit kaum dauerhaft zu halten. Das Spiel verflachte in der 2. Halbzeit. Auch weil die Gäste die kompakte Defensive nicht aufgaben. Es gab zwar weitere MTV-Gelegenheiten, die aber nicht entschlossen und zwingend genug zuende gespielt wurden. Auch der Torjäger der MTV-Zweitvertretung, Kjell Stohlmeyer, vermochte daran nach seiner Einwechslung nichts zu ändern. Ebenso wenig wie Flügelspieler Ole Schmerbitz. Immerhin brachten die Luhdorfer die drei Punkte sicher "nach Hause". Die Gäste belohnten zwar ihren Fleiß um ein gutes Ergebnis mit dem "Ehrentreffer" (78.). Aber mehr ließen die MTVler nicht zu und verabschiedeten sich im letzten Heimspiel 2023 somit per "Dreier" vor heimischer Kulisse. Damit rückt man wieder auf Platz drei vor. Zeitgleich ließ der Tabellenzweite zwei Punkte bei Eintracht Elbmarsch liegen, sodass der eigene 3:1-Heimsieg half, um wieder näher heranzurücken.