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Stadtpokal 2024 geht nach Luhdorf! (Teil II).

"Go or Die" hieß es also schon im dritten Gruppenspiel. Und das galt auch für den Gegner TSV Stelle. Die MTV Coaches mussten etwas ändern. Ohne jedoch alles umzukrempeln. Hauptsächlich mussten drei Punkte her. Die Luhdorfer bauten die Blöcke um und brachte zwei ganz frische Kräfte. Außerdem wurde der Stadtpokalerfahrene Netzlaff in die Startformation beordert, um den 2000ern neue Sicherheit zu verleihen. Im zweiten Block griff dafür nun Henri Manewald ins Geschehen ein. Joker Marc-André Böhme wurde neu in die "Starting Five" gezogen. Die klare Erwartung und Vorgabe an beide Formationen war in erster Linie, mit frischen Kräften gegen den Ball deutlich enger sowie kompakter zu agieren und damit die Gegentorflut zu beenden. Zusätzlich äußerte die Mannschaft den Wunsch, im Ballbesitz mehr auf Keeper Rudolph zurückzugreifen, um im Spielaufbau mehr Luft und Überzahl schaffen zu können. Einverstanden! Dann los. Ziel: "´Zu Null´ und den ersten Sieg!" Es klappte. Nachdem die erste Reihe stabil ins Spiel kam, setzte der zweite Block beherzt nach. Krause hatte dort neben sich jetzt zwei laufstarke Youngster sowie mit Serhat Ataykaya eine gute Absicherung. Da die Rückwärtsarbeit endlich engagiert erfolgte, war es für den TSV jetzt ungleich schwerer geworden, das MTV-Team zu bezwingen. 

 

Das vermeintliche 1:0 von Krause wurde zwar noch aberkannt. Doch zu einem späteren Zeitpunkt war es doch Krause, der die Kugel auf Vorlage von Manewald ins Netz bugsierte. Kurz darauf erhöhten die 2003er in Koproduktion. Boel legte für Manewald zum 2:0 auf. Abpfiff. Der erste Turniersieg sorgte für Erleichterung. Nun konnte das Turnier neu beginnen. Aber noch war "der Drops nicht gelutscht". Gegen Gruppensieger FC Roddau musste noch mindestens ein Punkt her. Ansonsten wäre man schlimmstenfalls vom Ausgang des letzten Gruppenspiels zwischen Auetal und Stelle abhängig. Gegen die Radbrucher wurde es also nochmal eine zähe Quälerei für die Höllenberger und deren Anhang. Das 0:0 war kein Leckerbissen. Im Gegenteil. Aber das Spiel hatte dennoch einen wertvollen Schlüsselmoment für den weiteren Turnierverlauf: Als Krause eine 2-Minuten-Strafen bekam, musste man in Unterzahl bestehen. Da drohte die gerade neu erlangte Sicherheit wieder eingerissen zu werden. Doch speziell Boel, Manewald und Ataykaya legten in den 120 Sekunden eine derart engagierte läuferische Leistung hin, dass dem FC trotz Überzahl kein Treffer gelang.  Anschließend brachten Netzlaff & Co. die letzten drei Minuten vorsichtshalber mit ein bisschen "Gijón 1982" lieber nach Hause.  

 

Da der TSV Stelle gegen die Auetaler abschließend zu einem 1:0-Erfolg kam, rutschten Clauer & Co auf Gruppenrang 3 vor. Nicht unwichtig. Denn statt gegen die SG Scharmbeck/P./A. ging es dadurch im Viertelfinale gegen den MTV Borstel/Sangenstedt. Aus Sicht der Luhdorfer konnte man damit besser umgehen. Für die Zuschauer natürlich ein Zwei-Klassen-Unterschied gegen den Bezirksligisten. Spieler wie Marvin Mißfeld oder Dominique Hoyer stehen dort natürlich für hohe Qualität. Aber intern sah man sich insgesamt bei den Luhdorfern nicht automatisch schlechter aufgestellt. Zumindest war man zuversichtlich, dass man Paroli bieten könnte. Außerdem spielten "die Grünen" mit einem offensiven Torhüter. Einerseits gefährlich, denn man kann nicht jeden Schuss verhindern. Anderseits ist es gut auszurechnen und birgt Fehlerpotenzial. Mit Disziplin und einer guten Ordnung kann man sich darauf einstellen. Und da die Luhdorfer defensiv jetzt besser funktionierten, konnte dort ein echter Vorteil entstehen ... wenn sich denn alle an den Plan halten würden. Zudem bestanden ja noch große "Stille Reserven", denn mehrere Spieler wie beispielsweise Dreusicke, Böhme oder Boel hatten bis dahin ihr Potenzial für eigene Tore noch gar nicht abgerufen. "Das wird aber definitiv irgendwann passieren und KO-Spiele sind der idealer Zeitpunkt dafür", waren die Trainer überzeugt. 

 

Wie erwartet ergriff Borstel die Initiative und übte mit dem "fliegenden Torwart" Druck aus. Doch "die Blauen" hielten sich an die Vorgaben im Anlaufverhalten und waren gegen den Ball fleißig. Mit etwas Glück, Geschick und Keeper Rudolph überstand man die Überzahlangriffe schadlos. Trotzdem geriet man durch eine Unaufmerksamkeit nach Ecke per Eigentor in den 0:1-Rückstand. Aber mehr passierte nicht. Die Höllenberger hielten das Spiel offen und blieben geduldig. Es musste allerdings noch ein Tor her. Clauer legte einen Freistoß auf Krause und der zog unhaltbar ab. 1:1 und nur noch wenig Zeit auf der Uhr. Jetzt bekam das Spiel eine völlig neue Dynamik. Die Verhältnisse kippten. Luhdorf bekam Oberwasser. Noch vor dem Abpfiff tauchte Koch völlig freistehend vor dem Kasten der Borsteler auf ... doch Keeper Mehm parierte. Verlängerung. Der Arndt/Hänel-Kader hatte das Momentum erkennbar auf seine Seite gedreht und nutzte das. Und prompt zeigten sich tatsächlich die erwähnten "Stillen Reserven" des Teams: Dreusicke fand zum idealen Zeitpunkt den Torriecher wieder und schob zur 2:1-Führung ein. Der Bezirksligist war jetzt schwer genervt und agierte plötzlich vogelwild. Eine verunglückte Rückgabe prallte von der Bande ab und fiel dem clever lauernden Krause vor die Füße, der den Abwehr-Black-Out nutzte und zur 3:1- Vorentscheidung traf. Dem setzte Böhme mit seinem ersten Turniertor noch das 4:1 hinterher. Nach dem schlimmen Turnierstart hatten die MTVler das Ziel "Halbfinale" tatsächlich doch erreicht. Alles dazu folgt in Teil III.