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4:1 - "War n netter Abend!"

Torwartcoach Gerald Jobmann brachte es damit auf den Punkt als er sich nach dem Spiel in Buchholz am Freitagabend aus der Kabine verabschiedete. Denn es war wirklich ein "netter Abend". Das Wetter war für ein Fußballspiel gar nicht so schlecht wie es aussah. Die Luft war klar und prima zu spielen. Der Kunstrasenplatz war ideal befeuchtet und der Wind nicht so schlimm wie befürchtet. Auch wenn der ständige Nieselregen teilweise quer über dem Platz stand. Noch erfreulicher: Endlich stand mal nahezu der gesamte Kader gesund und einsatzfähig zur Verfügung. Kein Vergleich mehr zur miesen Personalsituation zum Ende der Hinrunde. Und so hatte sich das Trainerteam für das anstehende Wochenende auch gleich zwei Testspiele vorgenommen. Die Startaufstellung gegen das BFC-Team richtete sich weitestgehend nach aktueller Trainingsbeteiligung und passte zum gewohnten Spielsystem. Gefordert wurde insbesondere, dass sich läuferisch niemand schont und "Vollgas" gibt, damit das Testspielwochenende auch den gewünschten konditionellen Effekt bekommt resp. einen guten "Zustandsbericht" liefert. Und so begannen die MTVler die Partie auch engagiert.

 

Allerdings setzte es gleich zu Beginn einen vermeintlichen Dämpfer. Denn der punktverlustfreie Tabellenführer der 2. Kreisklasse ging früh in Führung. Man darf sagen, dass dieser Treffer reichlich "schusselig" aussah. Vielleicht auch nach "Slapstick". Mindestens aber "unglücklich". Der fußballerisch normalerweise äußerst fähige Keeper Niklas Rudolph nahm einen Rückpass auf und wollte die Kugel auf die andere Seite spielen. Übersah dabei aber Mitspieler Serhat Ataykaya und schoss ihn an bzw. um. Die Kugel prallte einem lauernden BFC-Stürmer vor die Füße, der humorlos einschob. 0:1 (4.). Vorwegnehmen kann man allerdings, dass dies der einzige Lapsus war, den sich das gesamte Team an diesem Abend erlaubte. Ganz im Gegenteil. Bis zum Ende stellte sich eine höchst überzeugend gespielte Partie ein. Engagiert, konzentriert, variabel, laufstark, passsicher, diszipliniert. Gut gestaffelt und oft mit idealen Abständen agierend gelang es sowohl mit als auch gegen den Ball meistens in Überzahl zu kommen. Infolgedessen standen die Gastgeber zunehmend tiefer in der eigenen Hälfte und lauerte auf weitere Fehler oder Konter. Doch dazu kam es selten.

 

Für den Ausgleich brauchte es jedoch einen Foulelfmeter, den Leo Clauer sicher verwandelte (22.). Nur kurz darauf spielte Luis Hessenmöller aus der Innenverteidigung heraus einen prima Ball auf Mittelstürmer Joshua Weseloh, der auf Sammy Boel weiterleitete. Mit kurzem Antritt war Boel frei durch und verwandelte mit etwas Unterstützung der BFC-Abwehr zur 2:1 Führung (24.). Diese Führung hätte mit einem weiteren Strafstoß nach Foul an Sascha Krause erhöht werden können. Doch der Gefoulte durfte selber schießen und ... scheiterte am Torwart, was der sehr guten Leistung von Krause aber keinen Abbruch tat. Nach der Pause wechselten die Gastgeber wie vereinbart komplett durch und spielten fortan mit ihrem Kreisligateam weiter. Auch die Luhdorfer begannen mit den ersten Wechseln. Am Gesamtbild der Partie änderte das allerdings wenig. Im Gegenteil. Die Höllenberger wurden immer sicherer und überließen dem Kreisligisten nur äußerst selten ungestört den Ball. Lennard Gevers und Sven Netzlaff schoben über die Außenpositionen immer wieder an und fanden meistens auch Abnehmer. Im Zentrum agierten Leo Clauer und Hendrik Arndt nahezu fehlerlos. Die Bälle "klebten". Wenn doch mal etwas durch kam, verteidigte Luis Wedemeier notfalls mit "letztem Einsatz".

 

Offensiv zogen Henri Manewald oder die eingewechselten Janning Dreusicke und Marius Koch ständig Sprints an und beschäftigten die BFC-Abwehr. Das zeigte Wirkung. Nach einem groben Abwehrschnitzer setzte Koch mit Überblick Marc-André Böhme ein und der versenkte völlig freistehend zum 3:1 (68.). Leider hatte sich kurz zuvor Mika Pätzel verletzt. Bei einem enormen Sprint war er ohne Fremdeinwirkung über den Platz hinausgeschossen und stürzte beim Bremsen heftig auf die Steinplatten der Auslaufzone. Für ihn war das Match leider vorbei und die rausgesprungene Schulter musste im Krankenhaus "gerichtet" werden. Gute Besserung, Mika! Die Luhdorfer hielten das Tempo mit den Einwechslungen von Jannik Pahl und Ole Schmerbitz trotzdem weiter hoch und konnte nochmals erhöhen. Eine Flanke von Koch fand den ebenfalls eingewechselten Mika Schmeichel, der in Mittelstürmermanier zum 4:1 verwandelte (78.). Das war auch in dieser Höhe durchaus in Ordnung, denn Manewald knallte kurz darauf einen Volley an die Latte und in der Schlussminute verpasste es Arndt nach der besten Kombination des Spiels, ein perfektes Zuspiel von Netzlaff freistehend zu "veredeln". Somit blieb es beim Endstand von 4:1 in einem für beide Seite intensiven und fairen Testspiel. Oder eben wie es Torwartcoach Jobmann sagte: "War n netter Abend!"