Auf Niklas Rudolph und auch Cedric Schulenburg, die im letzten Spiel schwer ausgeknockt wurden, mussten unsere "Erste" beim Freitagabendspiel in Meckelfeld verzichten. Trotzdem hätte der Abend optimal beginnen können. Mit dem ersten Angriff tauchte Henri Manewald nämlich frei vor dem TVM-Keeper auf ... und scheiterte nur haarscharf. Keine frühe Führung also. Es folgten knapp 45 Minuten, in denen die Gäste und deren zahlreichen Anhänger böse leiden mussten. Der TVM war bestens eingestellt, ging bissig in die Zweikämpfe und zeigte mit vielen Tempospielern ein sehr gutes Umschaltspiel. Der Ballbesitz war zwar ausgeglichen. Aber die MTVler brachten nicht viel zustande, verloren offensiv nahezu jeden Zweikampf und sahen in der Abwehrlinie gegen die quirligen Angreifer überhaupt nicht gut aus. Oft tauchten diese in Überzahl vor dem MTV-Tor auf. Lediglich Innenverteidiger Luis Wedemeier und Keeper Robin Hoffmann agierten in dieser Phase in Normalform.
Marc-André Böhme kam zwar auch zu zwei aussichtsreichen Abschlüssen. Aber die Chancen der Meckelfelder waren um einiges klarer und Hoffmann musste mehrfach glänzend parieren. In der 28. Minute bekam dann Routinier Sven Netzlaff einen üblen Check von hinten und stürzte ungebremst auf die Schulter. Da ging nicht´s mehr ... außer der Weg ins Krankenhaus. Wie so oft in dieser Saison kam die "Schiete" geballt. Ein Gegentor schien nur eine Frage der Zeit. Der Pausenstand von 0:0 fühlte sich irgendwie nach 0:1 oder 0:2 an und das führte zu einem sehr konstruktiven Dialog in der Kabine. Ob Spieler- oder Systemwechsel ... alles völlig egal ... wenn man nicht bereit ist, den Kampf anzunehmen, dann wird man hier nicht gewinnen. Das sah die Mannschaft auch so. Obwohl es allen Grund für Wechsel gegeben hätte erfolgten nur kleinere Anpassungen in den Zuordnungen und Korrekturen beim gemeinsamen Verschieben. Ansonsten blieb alles unverändert. Trotzdem war etwas anders. Sascha Krause, der wie seine Kollegen eine furchtbare erste Hälfte gespielt hatte, meinte später, dass er etwa 30 Sekunden nach dem Wiederanpfiff plötzlich völlig sicher war, dass man die drei Punkte holen würde. Tatsächlich: Das MTV-Team war nicht wieder zu erkennen.
Krause selbst war es, der sein gutes Gefühl in ein erstes Erfolgserlebnis umsetzte. Doch zunächst musste die MTV-Abwehr noch einen durchgerutschten Freistoß an den Pfosten gucken. Im Gegenzug folgten zwei Ecken für die Luhdorfer. Die erste kratzte ein TVMler von der Linie. Die zweite wurde abgewehrt, landete aber bei Krause, der die Kugel aus über 20 Metern genau in den Winkel schlenzte (51.). Ein erster Dämpfer für die Gastgeber. Aber die Höllenberger brachten das Kunststück fertig, kurz darauf den Ball unhaltbar nochmal an exakt die gleich Position zu schießen. In einem schnellen Gegenzug bediente Krause den mitgelaufenen Hendrik Arndt und der knallte das Spielgerät mit Schmackes und Überzeugung ebenfalls in den äußerten Knick des TVM-Tores. 2:0 (53). Spätestens dies war sichtlich ein Wirkungstreffer für die Gastgeber. Zumal jeder MTV-Spieler nun seinen Aufgabenbereich wieder im Griff hatte. In der Kabinenansprache des TVM wird man sicher auf die gewaltigen Lücken des Luhdorfer Verbandes hingewiesen haben, um diese noch besser zu bespielen. Doch ... in der zweiten Hälfte waren diese Lücken plötzlich nicht mehr da. Dies lag nicht zuletzt mit an der Einwechslung von Tobias Engel, der für Sven Netzlaff kam. Wedemeier, Arndt, Leo Clauer und Engel hatten sich in der Zentrale bestens abgestimmt.
Alle MTVler wurden von Minute zu Minute sicherer und gewannen jetzt öfter die direkten Duellen. Zumal Engel dafür beste Voraussetzungen mitbrachte und diese auch nutzte. So hatten es alle Nebenleute nun leichter. Luis Hessenmöller und Serhat Ataykaya agierten jetzt wieder gewohnt sicher im Zweikampf und im Spielaufbau. Da über Außen Manewald und Janning Dreusicke auch wieder anschieben konnten, schafften die Gastgeber keinen Druckaufbau und kamen kaum noch vor das Luhdorfer Tor. Vielmehr kontrollierten die Gäste nun das Geschehen. Für zusätzliche Entlastung sorgten dann von der Bank Sammy Boel und Ole Schmerbitz. Die größeren Chancen für einen weiteren Treffer lagen nun eher bei den Gästen, die somit das Spiel gegen geschockte Meckelfelder dann sicher "nach Hause" fahren konnten. Einen guten Anteil daran hatte auch der mitgereiste Anhang, der erneut für Heimspielstimmung "in der Fremde" sorgte. Vielen Dank! Im Grunde genommen waren es heute zwei Spiele. Die ersten 45 Minuten dürfen vergessen werden. Aber die zweite Hälfte bleibt mindestens wegen zweier Traumtore in guter Erinnerung!