Zwei wichtige Heimspiele standen an, wo alle Punkte idealerweise am Höllenberg bleiben sollten. Und in beiden Spielen sah es auch lange Zeit danach aus. Die MTV-Zweitvertretung lieferte sich ein offenes und ziemlich ereignisloses Spiel gegen den TSV Auetal. Mindestens die 0:0-Punkteteilung war sehr wahrscheinlich. Doch dann lief in einer Minute alles gegen die MTVler. In einer aussichtsreichen Kontersituation in Überzahl schien die eigene Führung möglich. Doch es gelang nicht, diese effektiv auszuspielen, sodass der TSV-Keeper die Hereingabe abfing. Es folgte daraus umgehend ein Gegenzug der Gäste, die es in ähnlicher Situation schlicht konsequenter ausspielten und so den späten 1:0-Siegtreffer erzielten. Noch bitterer verlief anschließend das Match unserer "Ersten". Schon vor dem Anpfiff kam es wieder "knüppeldick" für die jungen MTVler. Sascha Krause und Luis Wedemeier fielen verletzt aus. Und dann kam kurz vor Anpfiff noch Serhat Ataykaya dazu. Von den anderen Ausfällen wie Sven Netzlaff, Marius Koch, Joshua Weseloh, Jannis Jobmann etc. ... mag man ja schon gar nicht mehr sprechen. Da kommt fast eine ganze Startelf guter Fußballer und Leistungsträger zusammen. Also gut. Wieder alles umwerfen und gegen den TSV Stelle wieder eine Art "letztes Aufgebot" auf den Platz schicken. Wohl wissend, dass angeschlagene Spieler wie Janning Dreusicke oder auch Sammy Boel und Henri Manewald - die beide unter der Woche krank waren - irgendwie durchkommen mussten. Immerhin gab "Team-Physio" Julia Boie grünes Licht für den Einsatz von Kapitän Leo Clauer. Ausgerechnet Clauer gelang nach fünf Minute nach einer schönen Hereingabe von Marc-André Böhme ein frühes 1:0. Damit konnte man natürlich arbeiten. Über die restliche Spielzeit lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch mit jeweils guten und schlechteren Phasen. Aber nach hinten hinaus wurde es schwieriger für das Heimteam. Zumal die Gäste eine zunehmend "robustere" Gangart an den Tag legten. Mit schlimmen Folgen. Das üble Foul an Keeper Niklas Rudolph ist in seiner Intensität kaum treffend zu beschreiben. Zum Glück war Julia noch am Platz und wusste, was bei dem fiesen KO zu tun war. Nach längerer Unterbrechung kam der Krankenwagen. Robin Hoffmann übernahm den Torwart-Posten. Aus Sicht der merklich geschockten Luhdorfer war dem ansonsten wirklich bemühten Schiedsrichter mit einer gelben Karte hier die Verhältnismäßigkeit entglitten. Die Höllenberger wünschten sich insgesamt eine konsequentere Linie, was die Gästebank naturgemäß nicht so empfand. Ob das allerdings die teilweise hier nicht zitierbare Wortwahl und Gestik nach Abpfiff rechtfertigt? Selbst Emotionen können ein Mindestniveau vertragen. Auch in einer sehr dramatische Schlussphase. In dieser wurde zunächst ein TSV-Kicker - jetzt allerdings für eine im Vergleich völlig harmlose Aktion - vom Feld verwiesen. Kurz darauf MÜSSEN die Gastgeber das 2:0 erzielen. Nach einer Ecke war das Gästetor leer. Doch der Torabschluss war voreilig und verfehlte aus 50 Metern das Ziel. Eine strittige Eckballentscheidung segelte kurz darauf ein letztes Mal in den MTV-Strafraum und flippert dort herum. Keeper Hoffmann packt zu. Aus Sicht der Heimelf folgt dann ein Foul, das dem MTV-Keeper den Ball aus den Händen schlägt. Ein TSV-Kicker staubt ab ... und zum ungläubigen Staunen der Luhdorfer lässt der Schiedsrichter den Treffer zu. 1:1 (90.+8). Abpfiff. Hinsichtlich des Spielverlaufs geht das Remis durchaus in Ordnung. Dennoch nervte der späte Ausgleich natürlich, weil die Luhdorfer trotz vieler Rückschläge und mit letztem Aufgebot sehr nah dran waren. ABER ... für Frustration, Mitleid oder Schadenfreude ist es zu früh! Es sind noch vier Spieltage und es kann viel passieren. Für unsere "Erste" gibt es noch reichlich Anlass daran zu Glauben, dass man - trotz dieser schwierigen, durchwachsenen Saison - für das kontinuierliche Engagement und die prima Bilanz der letzten drei Jahre verdientermaßen noch belohnt wird. Auch unsere "Zweite" wird nicht aufgeben und noch genug Punkte für den Klassenerhalt holen können. Also, wie Olli Kahn schon sagte: "Weiter, immer weiter!"