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Premiere der "U23" mit 3:0 gelungen!

Erbstorf. Der 10 Juli 2021 bekommt in den Analen der beteiligten Spieler einen besonderen Status: Der erste gemeinsame Auftritt! Die Stimmung hatte daher für alle etwas von "Gänsehaut". Das galt sicher auch für einige der zahlreich angereisten Zuschauer. Darunter ehemalige JFV-Mitspieler, Freunde und Eltern. Auch dort entstand teilweise ein freudiges "Hallo!", "Fast wie früher!" oder "Toll, dass es wieder losgeht!". Das verstärkte bei der Mannschaft die Vorfreude. Sorgte aber auch für gesunde Nervosität. Denn nur zu gerne wollten alle Spieler die positiven Erwartungshaltungen erfüllen. Nicht ganz leicht, denn schließlich schauten Trainer und Spieler in eine "Black Box": Was geht wirklich? Wo steht man? Ist der Gegner noch eine Stufe zu hoch? Die Coaches hatten daher extra eine ganz einfache Marschroute und Erwartung formuliert. "Erstens: Egal, was passiert: Zeigt Euch und allen anderen die Freude, heute gemeinsam Fußball zu spielen. Zweitens: Versucht bestmöglich nur die Dinge umzusetzen, die wir in den letzten wenigen Wochen verabredet haben. Dann kann sich jeder auf den anderen verlassen ... und es wird funktionieren!". Und so kam es! Bereits beim Aufwärmen waren Spaß UND Ernsthaftigkeit beider maßen erkennbar. Dies setzte sich auf dem Platz schnell fort. Bereits nach etwa 10 Minuten und einem sehr hohen Ballbesitzanteil erspielte sich die Startelf das notwendige Vertrauen in die eigene Spielweise. Und passenderweise war es Kapitän Leo Clauer, der bereits in der 13. Minuten nach schöner Vorarbeit von Marc-A. Böhme und Janning Dreusicke mit einem sicheren Abschluss aus 12 Metern die Führung herstellte. Bis dahin hatten die Gastgeber längst bemerkt, dass hohes Anlaufen aufgrund der Luhdorfer Passsicherheit im Aufbauspiel wenig aussichtsreich war und erwarteten die Gäste zunehmend tiefer. Doch nach der Führung brachte das zunächst wenig. DENN in den nächsten knapp 25 Minuten lösten die jungen MTVler erstmal alle Bremsen und legten bestmögliche Spielfreude an den Tag. Insbesondere Offensiv kam ihnen schon jetzt das über Jahre erworbene Spielverständnis zu Gute. Das 2:0 (23.) war ein optimaler Beleg dafür: Marc-A. war wieder prima freigespielt worden und legte quer. Genauso wie dies seit der F-Jugend dutzende Male der Fall gewesen war. Und nun war nach zwei Jahren Pause auch wieder Hendrik Arndt zur Stelle und es funktionierte nahezu blind. Zwar "verhungerte" der Querpass etwas und der Verteidiger kam sogar noch als erster an den Ball. Aber Hendrik blockte mit etwas Glück den Abwehrversuch und schaffte es die Kugel irgendwie noch vor seine Füße zu bekommen... der Rest war "einschieben! "So ein Tor haben wir gegen uns noch nie bekommen," kommentierte der Betreuer der Gastgeber anerkennend. Nun waren die Weiß-Blauen in den kommenden Minuten kaum noch zu halten und erspielten Torchancen fast im Minutentakt. Teilweise freistehend und teilweise sogar mit leerem Tor vor Augen... aber trafen nicht. Etwas Übereifer. Manchmal auch Pech. Allein der früh eingewechselte Sammy Boel klatschte die Kugel zweimal sehenswert an den Pfosten. Schade, denn in seinem ersten Herrenspiel hätte jeder dem Luhdorfer Eigengewächs ein Tor zum Einstieg gegönnt. Das 3:0 kombinierten dann aber kurz vor der Pause zwei Rückkehrer heraus. Serhat Atakaya, dem man spielerisch seine gute Ausbildung trotz dreijähriger Pause schnell anmerkte, chippte den Ball glänzend durch die Abwehrkette wo der sehr starke Janning Dreusicke den Ball mit Tempo aufnahm und trocken verwandelte. Hervorzuheben ist, dass die guten Offensivaktionen stets prima über die Defensive eingeleitet wurden. Insbesondere Lennard Gevers hatte sich schnell in die für ihn neue Spielweise eingefunden. Der dienstälteste Spieler, Sascha Krause, führte intensiv und geschickt im Mittelfeld Regie und Robin Hoffmann im Tor gab klar zu verstehen, dass ein Gegentor für ihn heute nicht vorgesehen ist. Marius Koch zeigte in der Offensive Ansätze seines ungeheuren Bewegungstalents und sorgte für einigen Drehschwindel und turbulente Strafraumszenen. Lobendes Fazit zur Pause: Spielfreude TOP ... aber auch völlig "überpaced"! Niemand hatte sich geschont und das sorgte bereits jetzt für erste Folgen. Selbst der starke Luis Hessenmöller, der normalerweise nicht mal groß ins Schwitzen kommt, sprach von Krämpfen und wurde fortan geschont. Zum Glück ließ sich Marvin Neven schnell  vom Offensivspieler zum Außenverteidiger "umschulen" und machte ein prima Spiel auf der linken Seite. Mit Justus Otto und Henry Falkenberg kamen noch zwei frische Kräfte, die sich auf der rechten Seite gut ins Spiel einbrachten. Dazu gab Niklas Rudolph sein Debüt im Herrentor und sorgte mit mehreren Glanzparaden in der Schlussphase dafür, dass auch sein Kasten "sauber" blieb, wenngleich die Gastgeber in der zweiten Halbzeit durchaus ein eigenes Tor verdient gehabt hätten. Die eine oder andere Lücke in der Abwehr blieb nun eben nicht ganz aus. Aber neben Keeper Rudolph hatte auch Innenverteidiger Steve Schmidt etwas dagegen, der neben Kapitän Clauer der einzige Spieler der Luhdorfer war, der die 90 Minuten komplett durchstand. Respekt dafür! Ebenso wie für den verdienten 3:0 Endstand. Denn nicht vergessen: Der Altersdurchschnitt der Startelf betrug lediglich 21,5 Jahre! In der zweiten Hälfte sogar nur noch 20,4! Da darf sich also perspektivisch noch einiges entwickeln. Für den Anfang steht jedoch ein Kompliment und eine gelungene Premiere!