Nach den hervorragenden 90 Minuten gegen den BFC in der Vorwoche wollte die "U23" gerne vor heimischen Publikum daran anschließen. Ob der TV Asendorf dafür der richtige Gegner war, konnte schlecht eingeschätzt werden. Der TV hatte zu Saisonbeginn derbe "Klatschen" gegen Spitzenteams bezogen. Zuletzt aber mit vier Siegen am Stück in die Verfolgergruppe gestoßen. Drei Punkte in Luhdorf einfach abzuliefern, war daher sicher nicht das Anliegen der Gäste. Die MTVler starteten in identischer Besetzung wie in der Vorwoche. Lediglich Serhat Ataykaya nahm wieder den Platz in der Innenverteidigung ein, der gegen Buchholz von Luis Wedemeier aus der U19 prima ausgefüllt worden war. Eine Schlüsselszene für den weiteren Verlauf der Partie entstand bereits in der 2. Minuten. Da hatte Sascha Krause die Führung auf dem Fuß. Doch der Ball ging über den Kasten. Mit einer frühen Führung, wäre den MTV-Spielern, Trainern und Zuschauern der schwere und zähe Spielverlauf der Partie vermutlich erspart geblieben. Die Gäste wählten eine recht unkonventionelle Raum- und Spielaufteilung. Manche Räume waren enorm offen, wurden aber von der Heimelf nicht, selten oder schlecht bespielt. Am ehesten kam dabei noch Joungster Sammy Boel an seine gute Leistung gegen Buchholz heran und hatte einige gute Aktionen. Ansonsten versuchten es die MTVler allerdings zumeist durch Zonen, die vom TV überbesetzt waren. Kein Wunder, dass man durch diese "rote Wand" nicht durchkam und nur selten Chancen erspielt wurden. Als die Heimelf langsam genervt und ungeduldig wurde, machten sich die Gäste nach etwa 35 Minuten dann auch mal über die Mittellinie auf. Die erste Chance fischte Keeper Niklas Rudolph noch glänzend raus. Aber kurz darauf war es passiert. Ein Querpass im Aufbauspiel landete zu sehr im Rücken des Mitspielers und der Gegenstoß bedeutete das 0:1. Wieder ein Rückstand "im eigenen Haus". Nervig. Die Zuschauer waren da schon optimistischer: "Gut so. Das kennen wir ja. Dann haben die Jungs bald wieder ihre "10 Minuten" und machen es klar." Dass die aufmerksamen Beobachter am Ende Recht behalten sollten, mochte aber zunächst nicht jeder unterschreiben. Erstmal gab es jetzt Arbeit. Möglichst schnell zum Ausgleich kommen war das Motto. Und es gelang, zum Glück, noch vor der Pause durch mehrere Energieleistungen. Einwurf Lennard Gevers, Krause setzte sich beherzt im Strafraum durch, am kurzen Pfosten verlängerte Marc-André Böhme und Kapitän Leo Clauer nagelte mit links fast das Tornetz kaputt. 1:1. Purer Wille! In der Halbzeit gab es "Gesprächsbedarf" sowie Hinweise auf die dringend besser zu bespielenden Zonen. Zunächst tröpfelte es noch etwas dahin. Aber dann bekamen die Zuschauer die vorhergesagten "10 Minuten" und die Arndt/Hänel-Elf sorgte sehenswert für die Vorentscheidung. Zunächst griff sich Sascha Krause einen abgefangenen Ball, ging mit Tempo zum Tor und zog aus ca. 25 Metern mit links ab. Das "Pfund" schlug mit Speed genau unter der Latte zum 2:1 ein. Spiel gedreht. Nur zwei Minuten später spielten die Luhdorfer dann endlich mal einen Spielzug durch die freien Räume der Gäste konzentriert durch. Als Janning Dreusicke den Ball am Fuß Richtung Grundlinie bekam, wussten alle aus dem Training, was nun passieren wird... und Marc-André Böhme brachte den Ball zum 3:1 über die Linie. Und wieder nur fünf Minuten später kam es nahezu zu einer Kopie dieses Treffers. Wieder bereitete Dreusicke vor. Diesmal musste Böhme nur einen kleinen "Umweg" einlegen, um den Ball dann im langen Eck unterzubringen. Mit 4:1 war das Spiel entschieden ... aber noch nicht durch. Denn Asendorf kam mit Urgewalt zum 2:4 (70.). Ein wahrer Sonntagsschuß, den man allerdings auch ernsthafter verteidigen könnte. So war Keeper Rudolph bei dem Geschoß in den Winkel machtlos. Dieser Treffer machte das Spiel nochmal auf. Die Gäste bekamen Mut und Lust auf mehr. Während die Luhdorfer durch die ungewöhnliche Spielweise des TV doch etwas an Ordnung und Ruhe verloren. Luis Hessenmöller und Serhat Ataykaya versuchten es wie gewohnt, in der Defensive 1:1-Situationen zu vermeiden und mussten dazu Hendrik Arndt weit in die Defensive zurückholen, sodass dessen wichtige Bindung zu den Mannschaftsteilen zu sehr verloren ging. Es lief nicht rund. Am Einsatz lag es nicht. Stellvertretend zeigte dies Marvin Neven bei einem (fairen) Pressschlag mit dem Gegenspieler, der für diesen das bittere Spielende bedeutete (Gute Besserung nach Asendorf). Das Engagement und die Laufbereitschaft blieben auch hoch. Aber Abstände und Raumaufteilung waren nicht gut. Dazu kamen Abstimmungs- und technische Fehler, sodass kaum mehr längere Ballbesitzpassagen entstanden und die Hoffnung der Gäste auf einen Anschlusstreffer bis zum Ende bestehen blieben. Justus Otto brachte sich in der Schlussphase gut und fehlerfrei ein, was wichtig war! Auch Jakob Totschnig wieder für 15 Minuten ins Spiel bringen zu können, war jetzt hilfreich. Henry Falkenberg ersetzte den matten Böhme. Letztendlich bekam Asendorf dann doch keine Chance mehr, da die MTVler es unter dem Strich zumeist sauber wegverteidigten. Aber zufriedenstellend im Sinne der eigenen Möglichkeiten war das natürlich für keinen Luhdorfer Spieler. Das geht besser. Aber es bleibt eben auch dabei, dass man sich in dieser Liga stets auf Überraschungen und unkonventionelle Taktiken und Spielweisen gefasst machen muss. Heute bleibt stehen: "Hauptsache 3 Punkte"!