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Ein 3:0 in Tostedt bringt Platz 2!

Der FSV Tostedt wurde durchaus als ein potenzieller Kandidat für einen "Ausrutscher" angesehen. Das Team hatte im Saisonverlauf in 10 Spielen fast 40 (!) Spieler eingesetzt. Ergo: Personalmangel herrscht da nicht und wer genau spielt kann man nie wissen. Und dass einige Spieler dort durchaus auch eine fußballerische Qualität mitbringen, war ebenfalls zu erahnen. Dazu kommt ein Stürmer, der regelmäßig trifft. Das alles sollte vorwarnen. Im eigenen Team gab es dagegen durchaus Personalthemen. So fehlten Jakob Totschnig und Henry Falkenberg berufs-/verletzungsbedingt definitiv. Dazu war bei Sascha Krause, Marc-André Böhme, Hendrik Arndt sowie Marius Koch - also gleich bei vier (!) aktuellen Leistungsträgern - nicht abzusehen, ob und wie lange ein Einsatz möglich sein würde. So bekam nach Luis Wedemeier ein weiterer U19-Spieler die Einladung für seine Herrenpremiere. Die meisten angeschlagenen Spieler begannen in der Startaufstellung. Für etwaige Ausfälle waren die notwendigen Umstellungen vorbesprochen. U19-Debütant Jannis Jobmann spielte ebenfalls von Beginn an. Ist viel besser als beim ersten Herrenspiel in eine "unrunde" Spielphase von Umstellungen "hineingeworfen" werden. Da die Gastgeber bislang die meisten Gegentore in der Anfangs- und Schlussviertelstunde kassierten, versuchten die MTVler dort anzusetzen. Zielsetzung: In eingespielter Ordnung ein frühes Tor erzielen und dann auf die jeweiligen Spielsituationen von der Bank zu reagieren. Die Tostedter dagegen zogen überraschenderweise den vermeintlich stärksten Stürmer zunächst in die eigene Abwehrkette. Vermutlich wollte der FSV so zunächst erstmal gut stehen. Das funktionierte auch. Tostedt stand tief und war nach vorne nicht groß aktiv. Trotzdem ging der Plan der Luhdorfer, in den ersten 15 Minuten zu treffen, auf. Unter Druck von Janning Dreusicke und Marc-A. Böhme kam es zu einem katastrophalen Fehlpass der FSV-Deckung, den Sascha Krause abfing. Mehrere Versuche, den MTVler noch zu foulen schlugen fehl. Der gute Schiri Meyer erkannte den Vorteil und quasi mit einem Gegenspieler "Huckepack" erzielte Krause durchsetzungsstark den wichtigen Führungstreffer (14.). Eigentlich sollte das Ruhe geben. Doch nun stellte die Gastgeber um, beorderten den treffsichersten Kicker nun nach vorne und spielten fortan mit Zwei-Mann-Sturm. Schnell sah man deren enorme Sprinterqualitäten. Der lange B-Platz in Tostedt war dazu ideal und die Luhdorfer Defensive musste nun höllisch aufpassen, dass nicht ein langer Ball durchrutschte. Serhat Ataykaya hatte nun auf seiner Seite Schwerstarbeit. Ebenso Steve Schmidt. Vom Tempo war nur Luis Hessenmöller den Tostedter Angreifern ebenbürtig und sicherte daher ab. Doch dann musste Keeper Robin Hoffmann einmal entscheidend eingreifen und verhinderte mit Glanzparade gegen den durchgebrochenen FSV-Stürmer. Mit Beginn der zweiten Hälfte wurde der eigentlich gute Platz immer schwerer zu bespielen und sorgte zusätzlich dafür, dass die Luhdorfer die schwer erarbeiteten Bälle nicht gut zu Ballbesitz- und Angriffsphasen führten. So wurde das Spiel für die MTVler zur Gedulds- und Kraftprobe. Dafür stand aber die Abwehrkette nun viel souveräner als in der ersten Halbzeit. Dabei half auch der eingewechselte Lennard Gevers, der zweikampfstark gut eingriff und selbst frisch nach vorne anschob. Doch noch blieb das Spiel unruhig und kribblig. Dafür waren die beiden FSV-Stürmer einfach zu wuselig. Ein Ausgleich also immer möglich. Und tatsächlich wäre es einmal noch um ein Haar geschehen, als ein Konter nach Abwehr von Hoffmann kurzzeitig faktisch einschussbereit parat lag. Doch mit etwas Glück und vereinten Kräften überstanden die Gäste die Situation. So langsam brach die Schlussviertelstunde an und jetzt setzten sich die Qualitäten der jungen MTV-Spieler klar durch. Insbesondere der endlich wieder genesende Marius Koch oder Sammy Boel waren jetzt ständig anspielbar. Mehrfach lag das 2:0 auf den Füssen. Am Ende war es jedoch ein herrlicher einstudierter Standard, der für den FSV schlichtweg nicht zu verteidigen war. Kapitän Leo Clauer köpfte die Hereingabe von Gevers vorbildlich ein (85.). Justus Otto sicherte die Defensive vollends ab und von nun an hätten die Luhdorfer das Ergebnis noch um einiges höher stellen können. Das wäre allerdings dem Spielverlauf nicht ganz gerecht geworden. Aber ein 3:0 war schon noch in Ordnung. Also zog Marius Koch von der Strafraumkante mit Links ab, Marvin Neven setzte entschlossen zum Keeper nach und sorgte dafür, dass der abprallende Ball zu Leo Clauer "flipperte", der erneut kalt abstaubte. Ende gut - alles gut. Nase putzen und abhaken. Es kann nicht immer "Glanz und Gloria" sein. Auch diese Spiele zu gewinnen, wird am Ende wichtig sein und spricht für das Team und den gemeinsamen Einsatz, der in diesem Spiel definitiv von jedem MTVler voll gezeigt wurde. Und belohnt wurde es auch! Denn: Dank zwei später Anschlusstore von Asendorf gegen den BFC (2:3) gab es trotz eines Spiels weniger nun vorzeitig einen Tabellentausch auf Platz 2! UND: Da der ungeschlagene Spitzenreiter Nenndorf in Maschen unterlag (2:3) ist sogar auch Platz 1 in unmittelbarer Schlagdistanz. Dazu muss man eben Spiele wie heute einfach gewinnen. Ebenso wie kommenden Sonntag beim Tabellensiebten Eintracht Elbmarsch. Also: Nicht zurücklehnen!