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Gruselig wie Halloween zum 2:1-Sieg!

Passend zu Halloween leistete sich die "U23" mal einen wirklich "gruseligen" Auftritt. Dabei hatte nichts darauf hingedeutet. Die Trainingsleistungen waren sehr gut und von den aktuellen Stammkräften fiel nur Ballverteiler Hendrik Arndt aus. Offensiv hatte Marius Koch sein Startelfcomeback und das Team schien gut gerüstet. Auf die erwartete Spielanlage der Gastgeber aus Tespe war ausgiebig hingewiesen und mit den Erfahrungen der letzten Woche wurde dieser auch sicher nicht unterschätzt. Zunächst setzte der Kader die Absprachen auch ordentlich um, blieb defensiv aufmerksam sowie geduldig im Spielaufbau und war bemüht, auch die notwendige Tiefe ins Spiel zu bekommen. Serhat Ataykaya übernahm den Job im zentralen Mittelfeld. In die Abwehrlinie ging dafür Allrounder Marvin Neven, was auch nicht ganz neu war. Zunächst gingen die Angriffsbemühungen jedoch eher über die Seite von Lennard Gevers und Sammy Boel, die eine enorme Anzahl an Eckbällen und Einwürfen produzierten. Gleich der erste Eckball hatte auch das Potenzial zur Führung. Doch Leo Clauer zielte knapp d´rüber. Ansonsten wurde die Defensive der SG Elbmarsch eindringlich bespielt, ohne dass sich ganz große Torchancen ergaben. Ab der 30. Minuten schalteten die Luhdorfer dann mit Marc-André Böhme einen Gang höher. Das zeigte die erwünschte Wirkung: Nur kurz darauf spielte Luis Hessenmöller einen idealen Ball in die Schnittstelle, der leicht abgefälscht wurde. Böhme war optimal eingelaufen und versenkte den Ball hoch im langen Eck. Schickes Tor. Ebenfalls schick das 2:0. Sascha Krause war etwa 25 Meter vor dem Tor erneut gefoult worden. Zur "Strafe" knallte er den Ball ohne lange zu zögern direkt unter die Latte. Eine 2:0-Pausenführung war nun wirklich eine günstige Ausgangsposition für das Spiel. Zumal die Gastgeber sich ganz und gar auf das Verteidigen konzentrierten. Steve Schmidt hatte mehr mit Spielaufbau als mit Abwehrarbeit zu tun. Und Keeper Hoffmann musste nur bei einem Fernschuss mal eine schöne Flugeinlage zeigen. So ging es auch nach der Pause weiter. Allerdings versäumten es die MTVler ein drittes Tor nachzulegen und das Spiel abzuschließen. Das wäre schon deswegen hilfreich gewesen, um die Kräfte der zuletzt angeschlagenen und verletzten Offensivkräfte etwas zu schonen. Der daher eingewechselte Jakob Totschnig hatte die größte Gelegenheit zum 3:0. Aus halblinker Position ging sein Schuss knapp d´rüber. Kurz darauf gingen die Gastgeber zunehmend wüst zur Sache und fällten mehrfach Sascha Krause überhart. Später dann auch Totschnig, der prompt nicht weiterspielen konnte. In dieser Phase hätte der Schiri längst mal ein klares "Stopp" setzen und die Spieler schützen sollen/müssen. Stattdessen wurde es jetzt plötzlich unruhig und zunehmend unansehnlich. Und prompt fiel aus einem überflüssigen - aber im Grunde genommen ungefährlichen - Ballverlust an der Mittellinie der völlig überraschende aber schön durchkombinierte Anschlusstreffer. Jetzt verloren die jungen MTVler vollends den eigenen Faden. Zwischenzeitlich hatten die Elbmarscher ihre Offensivbesetzung verstärkt und insbesondere über den linken Flügel viel Geschwindigkeit von der Bank gebracht. Nur zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer brach dieser Spieler durch, drang in den Strafraum und zog ein Foul. Elfmeter. Das gibt es doch nicht. "So ist Fußball!". Sechzig Minuten Arbeit in zwei fahrigen Minuten zunichte gemacht... . Nicht ganz. Denn noch stand ja Elfmeter-Killer Robin Hoffmann dazwischen. "Hat er!", war dann auch der meist gehörte Wortfetzen in diesem Moment. Der Schütze hatte zwar eine gute Idee, die voraussichtlich bei fast jedem anderen Torwart funktioniert hätte. Doch Hoffmann parierte den scharf geschossene Strafstoß. Kurz darauf musste Böhme nach schöner Flanke von Clauer das 3:1 machen. Doch sein Kopfball wischte knapp vorbei. Die letzten fünfzehn Minuten des Spiels wurden dadurch zur ungewollten Zumutung für Zuschauer und Nerven. Wenn alle Fußballspiele so aussehen würden, dann gäbe es wohl einen riesigen Zulauf auf Randsportarten. Es passte gut zu Halloween. "So gruselig?" - "Ja, so gruselig".  Weder die späte Einwechslung von Henry Falkenberg noch sonstige Umstellungen konnten das Spiel der Luhdorfer wieder in die gewünschte Ruhe und Struktur bringen, um das Spiel entspannt nach Hause zu fahren. Andererseits war die SG nicht in der Lage wirklich passable Angriffe in die Richtung des Luhdorfer Kastens zu spielen, obwohl die reichlich vorhandenen Zuschauer in Tespe jede Menge Alarm machten. Letztendlich behielten insbesondere Ataykaya und Neven die entscheidende defensive Konsequenz und ließen keinen weiteren Durchbruch der Gastgeber zu. Und so ging der Spuk dann doch schadlos am MTV vorbei. Natürlich war das 2:1 völlig verdient. Und es waren wieder zehn überaus effektive und ansehnliche Minuten, die am Ende für diesen Sieg reichten. Dass die Luhdorfer Torhüter zudem immer einen entscheidenden Unterschied machen können und sollen ist ebenfalls keine neue Erkenntnis. Nach dem Spiel konnten also alle erstmal durchatmen, dass ein blöder Punktverlust vermieden wurde. Außerdem stellte man fest, dass genau dies dem Tabellenführer aus Nenndorf nicht gelungen war. Mit 2:3 verloren die Nenndorfer gegen Fleestedt und fallen erstmal überraschend auf Platz 3 zurück. Trotz eines Spiels weniger liegt das MTV-Team nun also punktgleich mit Buchholz und Nenndorf auf Platz 2. So gesehen also am Ende doch ein gelungener Sonntag. "Pardon" nur an die mitgereisten Luhdorfer Zuschauer. Das geht natürlich besser. Zum Glück ist auch nicht jedes Wochenende Halloween.