Auf die Ergebnisse der Konkurrenz wollte sich die "U23" am Sonntag in Asendorf nicht verlassen. Im Gegenteil. Da die Tabellenplätze eins bis sechs durchweg gegeneinander spielten, könnte ein "Dreier" in Asendorf doppelt wertvoll werden. Und so kam es. Die Luhdorfer behielten die Startaufstellung der Vorwoche bei und konnten somit von der Bank stetig gut nachlegen. Lediglich Marvin Neven musste zusätzlich verletzt passen. Wie in der Vorwoche brauchte die Startelf etwa 20 Minuten, um Zählbares zu erzielen. Denn die Gastgeber wehrten sich und agierten insbesondere aus einem dichten Mittelfeld, wo sie auch ihre stärksten Spieler postierten. Da war für Hendrik Arndt und Leo Clauer wenig Platz. Allerdings blieb das MTV-Zentrum zwar zunächst unauffällig allerdings auch aufmerksam und diszipliniert. Den Spielaufbau übernahm dafür vermehrt die Luhdorfer Abwehrlinie und überspielte häufiger die dichten Linien mit steilen oder diagonalen Pässen direkt in die Offensive. Dort nutzten Marc-A. Böhme, Sammy Boel und Janning Dreusicke ihr Tempo und kamen immer besser in 1:1-Situationen. Mitte der Halbzeit lag die Führung in der Luft und die Angriffe näherten sich dem Tor der Gastgeber. Einen Eckball vom umsichtigen Serhat Ataykaya rammte Sascha Krause per Kopf ans Lattenkreuz. Kurz darauf nahm er aber ein prima Spieleröffnung von Jannik Pahl auf, ließ sich verfolgt von zwei Abwehrspielern nicht abdrängen und schlenzte den Ball überlegt in den langen Winkel (26). Nur wenig später führte ein erzwungener Ballverlust zum 2:0 (29.). Krause reichte zu Dreusicke weiter, der nach einem ersten Verspringen des Balls noch konsequent einschoss. Um Tempo und Struktur weiter hochzuhalten kam kurz darauf Marius Koch für Böhme. In der Pause ging es für Jannik Pahl nicht mehr weiter, was doppelt ärgerlich war, da er nach vorne sehr gut im Spiel war und zudem den gefährlichsten Spieler der Asendorfer gut im Griff hatte. Außerdem waren nun die Außenverteidiger ausgegangen, denn mit Justus Otto, Lennard Gevers, Jusuf Adsoy und Marvin Neven fehlten gleich vier Kandidaten. Nun zahlte sich aber die lange gemeinsame Zusammenarbeit und Ausbildung aus. Janning Dreusicke übernahm den Part rechts, was als Offensivspieler schon ungewöhnlich erscheint. Der erfahrene Ataykaya wechselte dagegen nach links, um den Asendorfer Motor weiterhin am Laufen zu hindern. Dass dies aber gar nicht nötig wurde war Folge einer erstaunlichen taktischen Umstellung des Gastgebers. Denn der stellten seinen "Motor" plötzlich in die Mittelstürmerposition und gab damit zugleich das personelles Übergewicht im Mittelfeld auf. Die Luhdorfer Trainer waren sich sofort einig: "Das war´s" stellten sie unisono fest. Denn gegen die aufmerksamen Verteidiger Steve Schmidt UND Luis Hessenmöller gab es nun keine Chance mehr für einen aussichtsreichen Angriff für den einsamen Stürmer und zudem konnte der Luhdorfer Spielaufbau jetzt in Ruhe schalten und walten. Jetzt lief der Ball zumeist sauber, schnell und kraftschonend über die Stationen. Die Qualität und Quantität der Torchancen nahm drastisch zu. Zumal auch Ataykaya und Dreusicke über Außen sich ständig in die Angriffe einschalten konnten. Allerdings aaste das Team mit den Torchancen ziemlich rum. Manchmal auch mit etwas Pech, als Koch den Ball nach toller Aktion an die Latte chipte oder Böhmes Schlenzer Richtung Winkel gerade noch abgelenkt wurde. Irgendwann wurde es Kapitän Clauer "zu bunt" und er drosch nach einer Ecke die Kugel kompromisslos mit gefühlten 120 km/h ins Netz (68.). Das 3:0 war natürlich die endgültige Entscheidung. Kurz darauf kam Jakob Totschnig von der Bank, sodass Krause in die Mittelstürmer-Position rückte. Von dort aus traf er in der 78. Minute auf Vorarbeit des fleißigen Boel überlegt zum 4:0. Nun spielte die MTV-Elf die Zeit ohne großen Aufwand ziemlich abgeklärt herunter. Der ebenfalls eingewechselte Darvin Buschmann hatte die letzte Chance als er eine flache Hereingabe knapp am Pfosten vorbei legte. Dann war Schluss und alle Blicke gingen zu den Ergebnisse in Holvede und Buchholz. Zunächst waren aber die Verbindungen zu fußball.de wegen technischer Probleme unterbrochen. Doch nach dem Duschen stand fest, dass alle Verfolger 1:1 gespielt hatten. Der eigene "Dreier" in Asendorf bescherte den Luhdorfern somit sozusagen zwei "Extrapunkte", denn um diese baute der MTV seine Führung auf alle Verfolger erstmal aus. Ein Polster, das aber nicht nachlässig machen darf. Schon am Freitag steigt um 20.00 Uhr das nächste Spiel beim FC Este. Dort heißt es "nichts verspielen" sondern "konzentriert nachlegen".