Es wurde in der Woche immer knapper mit dem Personal. Hendrik Arndt erkrankte. Jannik Pahl musste passen. Serhat Ataykaya arbeiten. Puh, drei wichtige Positionen. Dazu natürlich weiter Jusuf Adsoy und Lennard Gevers. Mit Marvin Neven kam wenigstens ein Flügelspieler zurück. Trotzdem blieb es auf den Außen und im zentralen Mittelfeld kritisch. "Muss reichen", war aber die einhellige Meinung. Gastgeber FC Este war allerdings schon für den VfL Maschen beim 0:0 ein Stolperstein. Warnung genug. Also wurde gegen deren engagierte Defensive die MTV-Offensive kaum verändert. Daher startete Jakob Totschnig auf der 6er-Position. Vieles würde darauf ankommen, wie lange sein Knie durchhält. Folglich sollte er sich auf Stellungsspiel und Ballverteilung beschränken und die Offensive absichern. Idealerweise würde eine frühe Führung helfen. Doch die gelang leider nicht. Zunächst ließ die engagierte Hollenstedter Abwehr zwar einige Chancen zu. Doch weder Marius Koch noch Marc-André Böhme konnten einschieben. Je länger es 0:0 und der Torwart der Gastgeber unter Beschuss stand, desto schwieriger wurde es. Der Keeper wurde zusehends sicherer und die Abwehr verteidigte stetig sicherer. Außerdem passte die taktische Ausrichtung der Este-Kicker mit lediglich einem Stürmer schlecht zur Personalausstattung des MTV. Die Gastgeber hatten so zwar keinerlei Chance zu einer Torchance zu kommen, da die Rückwärtsbewegung der Luhdorfer sehr diszipliniert und ständig in Überzahl war. Andererseits blieben immer 8-10 Spieler der Hollenstedter hinter dem Ball und konnten so der MTV-Offensive viel Personal entgegen stellen. Da Totschnig wie beschrieben kräfteschonend kaum nachrücken sollte, war nach einer halben Stunde klar, dass heute nun Geduld erforderlich sein dürfte. Zur Pause 0:0. Die Luhdorfer waren gut im Spiel und der Ball lief auch ordentlich. Ein paar Schnörkel noch weglassen und geduldig und diszipliniert weiter auf die Führung spielen. Man konnte der Mannschaft wenig vorwerfen. Es war ein sehr ordentliches Spiel. Steve Schmidt und Luis Hessenmöller "saugten" jeden Angriff weg und spielten eine gute Eröffnung. Robin Hoffmann musste nie eingreifen, war aber im Spielaufbau mit gefordert. Janning Dreusicke hatte auf der ungewohnten Verteidigerposition etwas Anlaufproblem, steigerte er sich aber stetig. Ebenso Marvin Neven. Nach einer Stunde war für Totschnig Schluss. Dass er so lang durchgehalten hatte war aber ein wichtiger Aspekt. Mit der Einwechslung von Darvin Buschmann stellte der MTV für den Endspurt um. Der emsige Sascha Krause ging eine Position zurück und schob von dort nun an. Außerdem stellte der Gastgeber unverhofft auf einen zweiten Stürmer um. Ein taktischer Glücksfall. Jetzt konnte der MTV Überzahlsituationen schaffen. Marius Koch ging hinter die Spitze. Böhme und der schnelle Sammy Boel auf die Flügel. Darvin Buschmann ackerte auf der Mittelstürmerposition. Im Nu ergaben sich klare Chancen und Torabschlüsse. Kurz darauf fiel der Führungstreffer (67.). Allerdings benötigte es die Unterstützung eines Eigentores. Steve Schmidt legte in den Strafraum auf und unter Bedrängnis von Leo Clauer senkte sich die Abwehraktion der Ester ins eigene Tor. Große Erleichterung. Auch bei den abwesenden Spielern in der internen WhatsApp-Gruppe, wo Betreuer "Magge" Pflug endlich die Führung vermelden konnte. Die Wahrscheinlichkeit auf drei Punkte war nun sehr groß. Dafür war das Spiel der Weiß-Blauen bislang zu klar und spielsicher. Daran änderte sich auch weiter nichts und die ganze Mannschaft arbeitete fleißig gegen den Ball. Gerade auch die Offensivspieler wie Boel oder Böhme, die heute das Torjäger-Gen daheim gelassen hatten, schalteten engagiert um und waren für viele Ballgewinne verantwortlich. Ein schnelleres 2:0 wäre zwar auch nett gewesen. Aber dazu ließ das Team weiter zu viel liegen, ehe dann in 87. Minute Kapitän Clauer die Kugel doch noch energisch zur Entscheidung ins Netz drosch. Knapp besetzt, gut gespielt und gewonnen.