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Serie von 19 Siegen gerissen!

Nun ist es passiert. Mit 0:1 verliert die "U23" bei Schlusslicht Rosengarten und lässt damit die bemerkenswerte Serie von 19 Siegen (!) am Stück reißen. Keinen Augenblick zu früh, denn vergangenen Sonntag war die Meisterschaft und damit der Aufstieg vorzeitig erreicht. Und erst jetzt passierte, wovor das Trainerteam seit Wochen mahnt: Bloß keinen "Ausrutscher" leisten solange die Konkurrenz noch aufschließen kann! Dafür könnte buchstäblich jeder Gegner potenziell gefährlich werden, wie man es nun in Rosengarten erlebte. Am Ende benötigten die Gastgeber an diesem Abend "nur" eine Menge Moral und Kampfbereitschaft, eine hohe Effizienz und das nötige Spielglück. Die Personaldecke der Luhdorfer war - wie zuletzt immer - dünn und teilweise angeschlagen. Daran lag es aber nicht, denn schließlich ist das seit Wochen ein ständiger Begleiter des Teams. Marius Koch stand zwar in der Startelf, musste aber nach rund 20 Minuten feststellen, dass es einfach noch nicht ging. Gerade sein Spiel hätte heute sicher ein Momentum sein können. Sei´s drum. Also wieder Umstellungen. Allerdings stand es da bereits 0:1. In den ersten 10 Minuten gingen zwei lange Bälle durch die Abwehr. Einer traf. Danach tauchte für den Rest des Spiels kein einziger (!) Angriff mehr vor dem Tor der Gäste auf. Steve Schmidt - spielte trotz heftiger Fusswunde - und Serhat Ataykaya hatten danach die Abstimmung gefunden und spielten überwiegend konstant und aufmerksam. Keeper Niklas Rudolph war beim Gegentreffer chancenlos und hätte danach völlig beschäftigungslos auch zum Duschen gehen und das Tor leer lassen können. Denn - irgendwie furchtbar - parkte Rosengarten danach mit nahezu allen Spieler den "Bus" auf der Torlinie. Mit Fußball hatte das wenig zu tun. Aber ein legitimes Mittel ist es natürlich. Die MTVler hätten es sich auch nicht so schwer machen müssen, wenn sie vorhandene Chancen frühzeitig genutzt hätten. Insbesondere eine Doppelaktion von Sascha Krause und Sammy Boel konnte der Keeper spektakulär parieren, weil die Abschlüsse nicht platziert genug waren. Dazu kam ein betonharter "Rasen", der Passivität deutlich bevorteilte. Bälle einfach nur wegzuballern war erheblich weniger anspruchsvoll als ein gutes Passspiel über mehrere Stationen bei hoher Ballkontrolle aufzubauen. Gerade in der ersten Halbzeit tat sich das MTV Zentrum mit Leo Clauer und Hendrik Arndt enorm schwer und ungewohnt viele Bälle versprangen oder wurden unkontrollierbar. Über die Außen wäre es erheblich leichter gewesen. Zumal Boel und Marc-André Böhme im Zusammenspiel mit Lennard Gevers sowie Janning Dreusicke dort prinzipiell genug Platz hatten ... so war es ja eigentlich auch vorgesehen. Doch zu oft oder zu früh wurden die Angriffe durch das "zugeparkte" Zentrum gespielt und das Spiel bekam zunehmend eine eigene Dynamik inkl. Flüchtigkeiten und überhasteten Aktionen. In der Halbzeit konnte etwas an der Spielstruktur gefeilt werden. Von da an lief zwar längst noch nicht alles rund ... aber auch nicht ganz schlecht. Der Hoppelplatz blieb einfach ein Problem. Trotzdem konnte eine auskömmliche Anzahl an Chancen herausgespielt oder -gearbeitet werden. An einem "normalen Tag" hätte es reichen müssen. Krause traf den Pfosten und scheiterte aus spitzen Winkel am Keeper. An einem "normalen Tag" ist der drin oder wird einschussbereit abgelegt. Gleiches gilt für zwei gute Aktionen von Clauer. Einen Kopfball vom Kapitän kratzte dann noch die Abwehr von der Linie und eine Direktabnahme von Arndt rauschte knapp am Winkel vorbei. Von Spielglück bei den Gästen also nun wirklich keine Spur. Jakob Totschnig, Marvin Neven und Darvin Buschmann bemühten sich von der Bank aus auch nochmal um die bedingungslose Offensive. Doch es war einfach nichts zu wollen, heute! Zur Ehrenrettung darf man sagen, dass es ganz sicher nicht daran lag, dass sich die Mannschaft nicht bemühte oder den Gegner nicht ernst nahm. Vielmehr gelang es von Beginn an schlichtweg nicht, die Spannung der letzten Wochen vollständig zu erreichen und hochzuhalten. Dann reicht es eben schon, wenn von der Anreise über das Aufwärmprogramm bis hin zum Schlusspfiff überall und bei einfach allem ein paar wenige "Körner" fehlen, damit genau das eintritt, was in den letzten Wochen immer wieder und mit aller Aufmerksamkeit verhindert wurde... ein gefährlicher Ausrutscher. Zum Glück spielte es sportlich heute keine Rolle mehr und kann für die Zukunft als gemeinsames und mahnendes Beispiel sogar hilfreich sein. Außerdem kann jedes Ende eine Serie ja auch zum Anfang einer Neuen werden. Sonntag geht es erneut gegen Rosengarten.