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Als Titelverteidiger mit 5:0 ins Viertelfinale!

Und wieder Pokal. Das sechste Pokalspiel in Folge. Der Spielplan und der Finaleinzug 2021/22 machten es möglich. Die "U23" machte da weiter, wo sie aufgehört hatte und holte sich auch den sechsten Pokalspielerfolg in Serie. Mit einem 5:0-Heimsieg geht es in das Viertelfinale. Das blanke Ergebnis sagt aber wenig. Vielmehr deutete sich heute die Weiterentwicklung und Perspektive des Teams für die kommenden Jahre in Luhdorf an. Denn es gab Ausfälle. Viele Ausfälle. Kurzfristige Ausfälle. Ein Spiel ohne bewährte Stammkräfte wie Hendrik Arndt, Sammy Boel, Henri Manewald, Marvin Neven, Steve Schmidt oder Robin Hoffmann. In der letzten Saison wäre so kaum noch ein Antritt möglich gewesen. Das sieht in dieser Spielzeit schon viel besser aus. Insgesamt wird die Rotation im Kader wegen wechselnder Dauer-Abwesenheiten ein wichtiges Element dieser Saison sein. Gleichzeitig aber auch ein Ausdruck der Perspektiven für die anschließenden Jahre, wenn Spieler wiederkommen und weitere Spieler aus der JFV-Jugend dazustoßen werden.

 

Im Spiel gegen den FC Rosengarten hatte die Startelf ein Durchschnittsalter von 22 Jahren. Und das obwohl die "Routiniers" wie Sven Netzlaff, Sascha Krause oder Jannik Pahl von Beginn an aufliefen. Aber eben auch die 2003er Niklas Rudolph und Lukas Blödorn. Letzterer hatte in der Vorwoche ein prima Debüt in der Abwehrkette hingelegt. Zusammen mit Luis Hessenmöller bildete er somit auch diesmal die Innenverteidigung und blieb enorm abgeklärt, zweikampf- und kopfballstark sowie fehlerlos. Keeper Rudolph blieb quasi beschäftigungslos und konzentrierte sich eher um die Spieleröffnung, was ihm hervorragend gelang. Das Team war schnell drin im Spiel. Netzlaff übernahm die Rolle von Arndt und "kopierte" absprachegerecht und mannschaftsdienlich dessen ordnende und eher etwas defensivere Rolle im Mittelfeld. Wenngleich natürlich interpretiert mit seinen feinen individuellen fußballerischen Möglichkeiten. So wirkte das MTV-Spiel von Beginn an harmonisch, eingespielt und gut gestaffelt.

 

Nur die Konsequenz im Torabschluss fehlte zunächst noch. Zunehmend stellten sich die Gäste besser ein. Doch als die MTV-Offensive durchrotierte kam die Gäste-Abwehr ins Schwimmen. Als Krause den einlaufenden Marc-A. Böhme bediente zeichnete sich das Foulspiel bereits ab. Elfmeter. Leo Clauer verwandelte gewohnt sicher zur Führung (20.). Kurz darauf hatte auch der FCR seine besten Offensivaktionen. Der aufmerksame Jannik Pahl vereitelte zweimal in letzter Sekunde das entscheidende Zuspiel und Lennard Gevers riskierte bei einer Abwehraktion gegen die schnellen Stürmer das mögliche Foulspiel. Doch in der 37. Minute legten die MTVler nach. Blitzschnell hatte Marius Koch einen Abpraller erkannt und den Ball einschussgerecht serviert. Krause brauchte nur einzuschieben.

 

In der Halbzeit war die Devise auf keinen Fall auf Sommerfußball zurückzufahren, sondern seriös und engagiert weiterzuspielen. Mit dem Ziel, möglichst schnell ein 3:0 nachzulegen. Das gelang prima. In der 51. Minute versenkte Schlitzohr Krause einen indirekten Freistoß (wg. Torwart-Rückgabe). Planmäßig wechselten die Luhdorfer dann durch und erschöpften das Auswechselkontingent zugunsten wichtiger Spielpraxis. Krause machte Platz für Jannis Jobmann, den nächsten Neuzugang aus der eigenen U19. Kurz darauf ging auch Böhme für Joshua Weseloh. Das Durchschnittsalter sank also weiter rapide. Nicht aber der gemeinsame Spielansatz. Das Match lief weitgehend flüssig und mit hohem Ballbesitzanteil durch. Erstrecht als noch der ballsichere Serhat Ataykaya ins Spiel kam. Nur die Chancenverwertung haperte wie gehabt. Insbesondere Jobmann und Weseloh hatten das 4:0 auf Fuß und Kopf. Aber das macht nichts. Hauptsache das Spielverständnis passt.

 

Dies galt auch für U19-Neuzugang Luis Wedemeier, der Blödorn ersetzte und ebenfalls Abwehr und Spielaufbau beherrschte. Und so fielen schlussendlich auch noch zwei weitere und sehr sehenswerte Tore. Marius Koch fand im schnellen Gegenzug Kapitän Clauer, der sich geschickt um den Gegenspieler drehte und den Ball aus 16 Metern ins lange Eck drosch (75.). Und wer ein noch schöneres Tor sehen wollte musste nur sechs Minuten warten. Auf der rechten Seite ließen die MTVler den Ball über unzählige Stationen im Dreiecksspiel laufen. Initiator Ataykaya zog auf und verlagerte auf Janning Dreusicke, der aus knapp 20 Metern abzog und den Ball unhaltbar hoch ins neue Tornetz wuchtete. Danach spielten es die Weiß-Blauen etwas passiver zuende. Zumal der FCR sich zu keiner Zeit hängen ließ und bis zum Abpfiff engagiert zu Werke ging. In der nächsten Runde reisen die MTVler am 10. August zum TSV Over-Bullenhausen. Da geht es ab 19.30 Uhr dann schon um einen möglichen Halbfinaleinzug. Doch zwischendurch gibt es seit mehreren Wochen dann aber doch erstmal ein Punktspiel.