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5:0-Auftaktsieg in der neuen Spielklasse!

Im Zentrum wurde es eng. Besser gesagt: Das Kontingent an zentralen Spielern lichtete sich von Tag zu Tag. Die Innenverteidiger Luis Hessenmöller, Steve Schmidt und Lukas Blödorn fehlten. Und im zentralen Mittelfeld gingen vor dem ersten Punktspiel der Kapitän Leo Clauer, Sascha Krause, Marius Koch und auch Jakob Totschnig nach und nach "von Bord". Es verblieben noch Hendrik Arndt und Sven Netzlaff. Doch der eine war die ganze Woche krank gewesen und "Netze" erwischte am Vorabend eine fette Erkältung. Wenn man weiter aufzählt, wer zusätzlich noch fehlte (z.B. Sammy Boel), muss man sich fragen, wie die "U23" überhaupt noch wettbewerbsfähig auf´s Feld kam. Aber genau das ist eine erhebliche Weiterentwicklung zur Vorsaison. In der Defensive ging trotz der Ausfälle eine prima "Kette" an den Start. Luis Wedermeier und Routinier Serhat Ataykaya sind innen schwer zu überwinden. Außen waren Lennard Gevers und Jannik Pahl eine gewohnte Startbesetzung. Und die Offensive war ebenfalls spielstark und torgefährlich besetzt. Im Mittelfeld sollten und müssten Arndt und Netzlaff eigentlich ballsicher und zusammen clever genug sein, um das Spiel zu ordnen und sich die Kräfte bestmöglich einzuteilen. Marc-A. Böhme übernahm eine offensive Mittelfeldposition, was auch klappen müsste. 

 

Und wer befürchtet hatte, dass dem Team bei den vielen Ausfällen die Struktur verloren gehen würde, der sah sich vor allem in der guten ersten Halbzeit getäuscht. Die Startelf ging höchst konzentriert sowie engagiert zu Werke und ließ den Ball prima zirkulieren, sodass Keeper Robin Hoffmann in der ganzen Partie keinen (!) einzigen Ball auf das Tor bekam. Und das obwohl die Gastgeber keinesfalls mut- und konzeptlos waren. Die Jesteburger hielten durchaus dagegen und waren vor allem im letzten Drittel körperlich sehr präsent. Doch die Luhdorfer ließen sie kaum in die gewünschten Zweikämpfe kommen und verzichteten auf unnötige Einzelaktionen. In Tornähe suchte man schnell den letzten Pass oder Abschluss. Und nach 19 Minuten war die Jesteburger Defensive geknackt. Marvin Neven, der im Sturmzentrum agierte, verwandelte eine überlegte Hereingabe von Henri Manewald zum 1:0. Und nur sechs Minuten später saß eine eingeübte Eckballvariante. Trotz erheblicher Unterzahl in der Box sowie Größennachteile fand Böhme die Lücke und wuchtete den Ball mit feinem Kopfstoß in den Winkel. Ein typischer Böhme-Treffer.

 

Danach ging es etwas in "Schonzeit" und die Luhdorfer drosselten leicht. Aber da es gut lief konnte Manewald noch vor der Pause auf 3:0 erhöhen. Sehr aufmerksam setzte er einem Ball nach, umkurvte über links mit Tempo im 16er seinen Gegenspieler und zog mit rechts trocken und flach ab. Unhaltbar. Danach ging es in die Pause. Natürlich wurde die Gefahr angesprochen, das Ergebnis und den Gegner jetzt zu unterschätzen. Deshalb sollten eigentlich Passquote und -sicherheit hochgehalten und Zweikämpfe sowie zu langsames Passspiel vermieden werden. Doch das klappte leider nicht wie gewünscht. Positiv muss man anmerken, dass zumindest in der Balleroberung und Rückwärtsbewegung das Team kompakt und jeder Spieler engagiert und mannschaftsdienlich blieb. So brannte vor dem eigenen Tor auch weiterhin nichts an. Doch im eigenen Ballbesitz wurde es zu ungenau und langsam, sodass der Spielfluss etwas verloren ging.

 

Immerhin konnten die MTVler die Kräfte gut einteilen. U19-Zugang Jannis Jobmann verstärkte die Abwehrkette und konnte gute und wertvolle Herren-Spielpraxis sammeln. Sein ehemaliger U19-Kollege Joshua Weseloh war ebenfalls bereits in der ersten Halbzeit für das  Sturmzentrum eingewechselt worden. So konnten die MTV-Trainer Marvin Neven nun als Flügelspieler einsetzen und Janning Dreusicke für eine offensive Position im zentralen Mittelfeld umfunktionieren. Und schließlich gab es ein weiteres Debüt: Mit Ole Schmerbitz kam ein weiterer Ex-JFVler und Rückkehrer nun wieder im Luhdorfer Trikot zum Einsatz. Zum Ende hin gab das auch nochmal ein paar offensive Impulse. Zwischenzeitlich war wieder auf das Anfangsduo im zentralen Mittelfeld zurückgestellt und auf die endgültige Absicherung des Spiels und ein "zu Null" hingearbeitet worden. Das 3:0 schien zementiert. Doch in den Schlussminuten ging plötzlich doch noch was ins (Tor-)Netz. Ein schöner Steckpass von Netzlaff fand den einlaufenden Schmerbitz und schließlich konnte Manewald den Abstauber im Tor unterbringen. Für einen schönen Abschluss sorgte dann Dreusicke, der einen Pass von Schmerbitz aufnahm, den herauslaufenden Torwart am 16er umkurvte und den Ball hoch in die Maschen schlenzte.

 

Der 5:0-Endstand ging wohl aufgrund der Spielanteile in Ordnung und aufgrund der genannten Personalsituation überwiegen die positiven Aspekte des Spiels, wenngleich der Spielverlauf der zweiten Hälfte sicher intern auch aufgearbeitet werden wird und Lerneffekte abzuleiten sind. Nach dem Spiel ging es aber erstmal entspannt gemeinsam zum Mittagessen auf die Terrasse eines örtlichen Lokals. So hatte auch die ungewöhnliche Anstoßzeit (11.00 Uhr) noch sein Gutes. Mittwoch geht es schon im Pokal weiter!