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Zähes Spitzenspiel in Tostedt endet 0:0!

Von einem Spitzenspiel durften Zuschauer sicher mehr erwarten. Stattdessen wurde es auf MTV-Seite eine sehr anstrengende Angelegenheit für Spieler, Trainer und mitgereiste Zuschauer. Das begann schon vor dem Spiel. Der Platz beim FSV Tostedt war trotz des starken Regens soweit gut bespielbar. Allerdings recht uneben. Für die jeweils ballaktive Mannschaft sicher kein Vorteil. Außerdem musste Routinier Sascha Krause schon beim Aufwärmprogramm passen, was eine Änderung des Matchplans der Gäste bedeute. Auch Janning Dreusicke fiel verletzt aus. Dafür waren wegen des Feiertages alle auswärtigen Studenten "an Bord". Wegen der schnellen Konterstürmer der Gastgeber ging daher Luis Hessenmöller zusammen mit Luis Wedemeier in die Innenverteidigung. Von Beginn an wurde es ein zähes Spiel, in dem die Gastgeber eine sehr passive Rolle einnahmen. Noch passiver als ohnehin erwartet, denn eigentlich brauchte Tostedt ja drei Punkte dringender als das Gästeteam. Trotzdem setzte man dort offensichtlich in erster Linie auf konsequente Abwehrarbeit und gelegentliche schnelle Konter.

 

Nach ordentlichem Beginn und einer guten Chance von Joshua Weseloh verflachte das Spiel nach etwa 15 Minuten zusehends. Die Luhdorfer Offensivspieler liefen auf die Höhe der Abwehrkette auf, sodass die Staffelung nicht optimal war und zunehmend die Tiefe fehlte. Außerdem gingen dadurch die "zweiten Bälle" oft ins Tostedter Mittelfeld und es kam vermehrt zu Ansätzen von Kontersituationen. Das verunsicherte das Aufbauspiel der Gäste etwas, zumal noch Bälle auf dem Untergrund versprangen, was die MTVler zunehmend nervte. Hendrik Arndt und Leo Clauer fanden Anspielstationen bald nur noch quer oder zurück, während das Passspiel nach vorne nicht selten in der Abwehrwand hängen blieb. So spielten dann auch die spielgestaltenden Außenverteidiger Sven Netzlaff und Serhat Ataykaya sowie die äußeren Mittelfeldspieler Marc-A. Böhme und Jannis Jobmann immer zurückhaltender, weil die Kontergefahr stieg. Und prompt musste Keeper Niklas Rudolph zweimal glänzend parieren, weil die Gastgeber frei durchbrachen. In einer Aktion verletzte sich Rudolph zudem und die gute Laune auf und neben dem Platz war allmählich fast vollends dahin. Jetzt erstmal irgendwie schadlos in die Halbzeit kommen und nochmal alles etwas neu ordnen. Doch gerade kurz vor der Pause lag ein Kontertor fast schon in Luft. Aber die Abwehr hielt und Rudolph parierte noch ein letztes Mal. Zur Pause musste er runter.

 

Um den neuen Keeper, Malte Engel, wurde in der Pause das Spiel nochmal neu geordnet. Auch mit der unbedingten Maßgabe, zunächst mal unbedingt nicht die Geduld zu verlieren. NOTFALLS würde heute auch mal EIN Punkt mitzunehmen sein. Unaufmerksam oder fahrlässig in ein 0:1 zu laufen, würde alles nur noch schwieriger machen. Zudem wurde das Zentrum etwas neu angelegt. Arndt blieb zumeist für die Konterabsicherung beschäftigt, sodass Böhme nun in die Mitte wechselte und sich dort etwas zurückfallen ließ. So war er neben Clauer für den Spielaufbau anspielbar UND war für die zweiten Bälle zuständig. Das wirkte sich sofort positiv aus, sodass es eine deutlich bessere zweite Hälfte der MTVler wurde. Mit Ole Schmerbitz und Marvin Neven kam über die Flügel neues Tempo und Zweikampfbiss. Kurz darauf hatte Böhme die größte Chance zur Führung. Nach Verlängerung von Weseloh tauchte er endlich frei vor dem Tor auf und hob den Ball ... um Zentimeter über den Kasten. Schade. Keine Frage, dass das die Struktur des Spiels total geändert und einen Auswärtssieg mehr als wahrscheinlich gemacht hätte. Kurz nach seiner Einwechslung hätte auch Schmerbitz fast die spielentscheidende Szene gehabt als er von halblinks nur knapp am Torwart scheiterte. 

 

Ab Mitte der zweiten Halbzeit stand das Spiel auf "Messers Schneide", da auch jederzeit ein Gegenstoß der schnellen Konterstürmer der Gastgeber durchrutschen konnte. In der 69. Minute war es auch fast soweit. Nach gutem Dribbling kam der Tostedter aus etwa 13 Metern plötzlich frei und zentral zum Schuss. Nicht wenige sahen den strammen Ball schon drin... doch Keeper Engel kratzte die Kugel mit toller Parade aus dem oberen Eck. Super! Auch sonst agierte der jüngste Spieler des Teams (Jahrgang 2004) aufmerksam und sicher, sodass allmählich alles auf ein 0:0 hinauslief. Obwohl die Gäste weiter auf den Siegtreffer spielten, wurde von innen und außen gegen Ende der Partie daher noch mehr auf die Restverteidigung geachtet. Engel sollte nun auch bitte "zu Null" bleiben dürfen. Netzlaff und Jannik Pahl hielten sich mit Offensivaktionen zurück. Außerdem kam Lukas Blödorn für Arndt um mit frischer Kraft einerseits nochmal anzuschieben, andererseits aber auch aufmerksam und lauffreudig abzusichern. Das machte er prima, sodass Marius Koch und Böhme auch in den Schlussminuten in der Offensive noch mal wuselig nachlegten. Doch zu einem "Lucky Punch" zum Ende kam es nicht mehr. Zumindest die Trainer waren sich einig: "Dann muss man eben auch mal den einen Punkt mitnehmen und damit einverstanden sein. Punkt!"