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4:0 beim Meister!

Das Auswärtsspiel beim frisch gebackenen Meister kam nach der Niederlage in der Vorwoche zu einem guten Zeitpunkt. Noch nie wurde seit Teamgründung zweimal in Folge verloren. Außerdem wäre mit einem weiteren Punktverlust beim Klassenprimus MTV Brackel die Saison faktisch beendet. Dann würden die letzten beiden noch ausstehenden Spiele keinen sportlichen Wert mehr haben, was keinen Spaß macht. Alle MTVler waren sich daher einig, dass das Team keinen Millimeter der hervorragenden Spielzeit 2022/23 "wegschmeißen" und daher eben auch in Brackel auf einen Sieg spielen wollte. Dazu wählte der Staff nahezu die "älteste" Startaufstellung, die mit dem jungen Kader überhaupt möglich ist. Ein Altersschnitt von diesmal immerhin rd. 23,9 Jahren. Sieben Spieler der JFV-Jahrgangself 2000 stellten das Grundgerüst. Dazu die erfahrenen Sascha Krause (92er), Serhat Ataykaya (96er) und Sven Netzlaff (94er). Somit war zunächst Lennard Gevers, der in die Startelf zurückkehrte, aus der Jahrgangself 2001 diesmal der jüngste Spieler. Diese Besetzung sollte gut geeignet und erfahren genug sein, um die Aufgabe beim Tabellenführer anzugehen.

 

Es brauchte jedoch rund zehn Minuten ehe die Anfangsnervosität abgelegt und die Ordnung gefunden war. In dieser Phase übte die Heimelf insbesondere mit langen Bällen Druck aus und störte auch den Spielaufbau der Weiß-Blauen gehörig. Doch dann begann der Ball allmählich flüssiger zu laufen. Zudem fanden die Gäste die Marschroute sowie die erhofften Zwischenräume immer besser. Und prompt ergaben sich klare Einschussgelegenheiten. Janning Dreusicke scheiterte am Pfosten und Marc-André Böhme sowie Marius Koch spielten gute Situationen nicht klar genug zu Ende. Trotzdem roch es nach einer Führung. Und nachdem erneut eine turbulente Situation im Brackeler Strafraum zweifach nicht verwertet wurde, beendet Krause das "Flipperspiel" endlich und nagelte den Ball ins Netz (19.). Kurz darauf führte eine gut überlegte Standardausführung von Netzlaff, die Leo Clauer mit prima Kopfballspiel vollendete, zum 2:0 (22.) Natürlich forderte der Tabellenführer anschließend die Luhdorfer Defensive wieder mehr und versuchte zum Anschluss zu kommen. Zwei Einladungen dafür gab es auch. Doch sowohl ein direkter Freistoß von der Strafraumgrenze als auch ein Lupfer über Keeper Robin Hoffmann verpassten das Ziel.

 

Zur Halbzeit wussten die Höllenberger natürlich, dass bei schwülen Wetter die Gastgeber noch einige Qualität auf der Bank hatten. Umso wichtiger war es, das eigene Spiel jetzt möglichst kompakt und passsicher zu gestalten. Gerade aus der Zentrale heraus sollte auf lange Bälle möglichst verzichtet werden. Hendrik Arndt sollte sich konsequent zentral vor der Abwehr postieren und auf sichere Ballverteilung achten sowie zusammen mit Clauer möglichst die "zweiten Bälle" erreichen. Außerdem wäre es allgemein jetzt hilfreich, bei der Chancenverwertung weniger nachlässig zu agieren. Insgesamt setzte die Elf dies nach der Pause prima um. Gerade bei Gegenstößen eröffneten sich Räume und bereits in der 53. Minute wurde dies zum 3:0 genutzt. Marius Koch wurde gut in Szene gesetzt, konnte über den Flügel ein Dribbling erfolgreich gestalten und legte dann für Dreusicke auf, der ideal eingelaufen war und einschieben konnte. Ein prima Spielzug, der zusätzliche Sicherheit brachte. Zumal die Luhdorfer in der Abwehrarbeit zumeist diszipliniert blieben. Luis Hessenmöller hatte eine nahezu 100%iger Verteidigungsquote und Serhat Ataykaya agierte daneben gewohnt umsichtig. Zudem wurde auf den laufintensiven Positionen nun durchgewechselt. Für Krause kam der flinke Henri Manewald und Luis Wedemeier ersetzte Arndt, sodass bei langen Bällen für zusätzliche Kopfballhoheit gesorgt war. 

 

Da auch der überzeugende Lennard Gevers von seinem Gegenspieler stark gefordert worden war, kam für ihn der frische Jannis Jobmann. Das alles sorgte dafür, dass die Laufleistungen der Luhdorfer bei hohen Temperaturen nicht nachließen und somit die Gastgeber keine Druckphasen aufbauen konnten. Allmählich ließ deren Intensität auch nach. Verständlich in dieser Saisonphase, wo auch keine unbedingte Notwendigkeit für Brackel mehr bestand, das Spiel noch drehen zu müssen. Erstrecht nicht als Böhme in der 73. Minute das 4:0 herstellte. Gut eingesetzt von Clauer entkam er der Grätsche des letzten Verteidigers und konnte die Kugel freistehend unter dem Brackeler Torsteher hindurch im Kasten unterbringen. Kurz darauf verlies auch Böhme das Feld und wurde durch Marvin Neven ersetzt. Für die Abwehrlinie kam mit dem letzten Wechsel noch Steve Schmidt ins Spiel, sodass auch Ataykaya mal Pause machen konnte. Koch zwang den Keeper der Gastgeber abschließend noch zu einer Glanzparade. Wohingegen der sichere Gäste-Torwart Hoffmann kaum mehr schwierige Szenen zu meistern hatte. Insgesamt ein verdienter Sieg. Kommenden Freitag könnte man nun bei einem Sieg in Hittfeld punktgleich zum Buchholzer FC aufschließen.