· 

Über Hittfeld zum Saisonfinale. 4:1!

Es gab viele gute Gründe, im Nachholspiel bei Eintracht Hittfeld eine engagierte Leistung abzurufen und voll auf drei Punkte zu spielen. So ist beispielsweise eine Geburtstagsfeier bei einer Niederlage blöd. Außerdem konnte man ja die Rückrundenwertung gewinnen und sich zudem nach der Aufholjagd der letzten Wochen ein spannendes Saisonfinale verschaffen. Und nicht zuletzt sollte sich die Bezirksligareserve des Buchholzer FC einen möglichen Aufstieg bitte selbst erarbeiten und nicht vor dem Pfingstfest "geschenkt" bekommen. Allerdings wurde das Vorhaben wie erwartet kein Spaziergang. Vielmehr mussten die MTVler eine Reihe von Hindernissen nehmen, um schließlich den 4:1-Auswärtssieg einzufahren. Marius Koch und Luis Wedemeier standen bei der Anfahrt zunächst drei Stunden im Ferienstau, ehe sie die Hittfelder "Alm" doch noch pünktlich erreichten. Allein dafür verdienten sie Respekt. Luis Hessenmöller schaffte es dagegen diesmal nicht. Außerdem waren Marc-André Böhme und Sascha Krause angeschlagen. Da beide keine vollen 90 Minuten überstehen würden, wurde "Arbeitsteilung" verordnet. Doch dafür startete das Spiel überraschend gut und der MTV ging schnell in Führung. Krause verwandelte einen Freistoß von der Strafraumkante zum 1:0 (2.).

 

Kurz darauf bekamen die Höllenberger eine weitere große Herausforderung gestellt. Abwehrorganisator Serhat Ataykaya prallte mit einem Hittfelder Spieler zusammen und trug eine stark blutende Kopfwunde davon. Das ging natürlich nicht weiter. Schon in der 6. Minute mussten die MTV-Trainer die Abwehr umkrempeln. Da Hessenmöller nicht da war, konnte es nur eine ungewohnte Formation in der Innenverteidigung geben. Steve Schmidt und Wedemeier hatten zuvor noch nie in einem Pflichtspiel zusammen agiert und nun per "Kaltstart" die Verantwortung, die Abwehr zusammenzuhalten. Schwierig. Zumal die Kopfverletzung schon auch ein heftiger Schock für alle Mitspieler war. Die Freude der frühen Führung war jedenfalls schnell verflogen und es setzte eine gewisse "Findungsphase" ein. Zwar erreichten die Luhdorfer gegen tiefstehende Gastgeber eine klare Feldüberlegenheit und zeigten auch einen guten, passgenauen Spielaufbau. Allerdings war kurz vor dem Strafraum damit Schluss und die Hittfelder konnten zu einigen Kontern ausholen, von denen einer prompt zum 1:1-Ausgleich führte. Nun war natürlich auch die erstaunlich große Kulisse da, die zusammen mit einer Buchholzer Delegation einiges anstellten, um die junge Mannschaft des MTV aus den Tritt zu bringen. Da kam die Halbzeitpause gerade recht.

 

Die Höllenberger hatten kurz zuvor eine Großchance an die Latte geköpft und haderten in der Pause auch ansonsten etwas mit dem eigenen Spiel. Doch dafür gab es in vielen Zügen gar keinen Grund. Im Grunde genommen waren alle Spieler voll da, engagiert und auch gut in der Partie. Mit der letzten Überzeugung und ein paar kleinen Anpassungen sollte man sich eigentlich belohnen können. Die Fünfer-Ketter der Gastgeber ließ auf den Flügeln erstaunlich viel Raum und der MTV hatte genau dafür den geradezu idealen Spieler noch auf der Bank. Mit klaren Instruktionen sollte Jannik Pahl die Freiheiten dort nun nutzen. Sven Netzlaff wechselte dazu die Seite, was zudem den Vorteil hatte, dass er alle Erfahrung mitbringt auch dann die Ruhe zu bewahren, wenn um ihn herum eine lautstarke Zuschauerkulisse inkl. Feuerwerk agiert. Die MTVler kamen jetzt gut aus der Kabine und übten die klare Spielkontrolle auf. Wedemeier und Schmidt hatten sich gefunden und ließen im Zentrum wenig zu. Davor agierte Hendrik Arndt überaus aufmerksam und spielsicher. Dementsprechend konnte Kapitän Leo Clauer sich auf Absicherung verlassen und zunehmend weit nach vorne einschalten. Prompt führte die zur Pause verabredete Angriffsvariante zur Führung. Einen Angriff über links, brachte Pahl wie besprochen ideal hinter die Abwehr, Clauer nahm nahezu unbewacht den Ball auf und legte zurück, wo nun von links plötzlich Janning Dreusicke auftauchte und den Ball unhaltbar flach einschoss. 2:1 (60.). Kurz darauf verließ Krause das Feld und Böhme kam. Die Gastgeber lösten den Deckungsverband etwas, um zum Ausgleich zu kommen.

 

Keeper Niklas Rudolph bekam nun hin und wieder etwas auf das Tor und in einer Szene war ein Ausgleich durchaus möglich. Umso wichtiger, über die Offensivspieler weiter Ballbesitz zu schaffen und idealerweise einen weiteren Treffer zu erzielen. Dies gelang dann wieder über links. Pahl hatte Dreusicke eingesetzt, der energisch an seinem Gegenspieler vorbeizog und Koch im Strafraum bediente. Der hatte zunächst Probleme ein Lücke zwischen vielen Abwehrbeinen zu finden, drosch dann den Ball aber wuchtig unter die Latte. Ein klasse Tor. 3:1 (74.). Und ein Wirkungstreffer. Sofort kam Jannis Jobmann ins Spiel, da Arndt und Clauer beide mit übertriebenen Gelben Karten belastet waren. Bloß jetzt keine unglückliche Gelb-Rote-Karte im Mittelfeldzentrum. Außerdem konnte der frische und Zweikampfstarke Jobmann letzte Angriffe der Hittfelder gut stoppen. Der ebenfalls eingewechselte Joshua Weseloh machte schließlich "den Sack" endgültig zu. Henri Manewald ging mit Tempo Richtung Hittfelder Kasten und setzte den kreuzenden Torschützen prima ein. Die Ballmitnahme gelang und dann ist Weseloh auch mit seinen erst 19 Jahren schon ein "Knipser". Humorlos setzte er den Ball neben den Pfosten und das Spiel war durch. Mit diesem 4:1-Auswärtssieg qualifizieren sich die Höllenberger am letzten Spieltag also nun für ein Fernduell mit dem BFC, der allerdings mit einem Sieg in Hanstedt aufgrund des besseren Torverhältnisses den Aufstieg aus eigener Kraft klar machen könnte. Aber jeder Fußballer weiß, dass sowas gar nicht immer so einfach ist, wenn man unbedingt gewinnen MUSS. Da kann man mal Borussia Dortmund fragen ;-) .