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Nichts rollt über die Linie = 0:0!

Nur 48 Stunden nach dem Pokalspiel "durften" die Höllenberger erneut ran. Natürlich versuchte man es auch mit frischen Kräften in der Startelf. Dass es es dennoch mit zum Teil schweren Beinen keine leichte Nummer in Hittfeld werden würde, war anzunehmen. Und trotzdem hätte es "ganz leicht" werden können. Wenn ... ja wenn ... auch nur ein Ball mal irgendwie über die Linie "geschubst" worden wäre. Nach etwa 15 Minuten hatten die Luhdorfer erwirkt, dass die Eintracht praktisch bewusst oder unbewusst offensiv kaum mehr am Spiel teilnahmen. Nach vorne setzte man wohl auf "den" gelungenen Konter (und den gab es auch, inkl. Pfostentreffer). Ansonsten konzentrierte man sich fortan überwiegend auf großen Einsatz und Bodenkampf. Viel "Gegrätsche" im und um den eigenen Strafraum, der mehr und mehr vielbeinig besetzt wurde. Das hielt die Höllenberger kaum davon ab, stetig zu Torchancen zu kommen. Auch die defensive Ordnung stimmte meistens. Hier verdienten sich neben Keeper Niklas Rudolph über die gesamte Partie Cedric Schulenburg, Luis Hessenmöller, Jannik Pahl, Lennard Gevers und Hendrik Arndt in fast allen Belangen dann auch die Bestnoten des Abends. Auch der später eingewechselte Sven Netzlaff kam nahtlos gut im Geschehen an.

 

Bis in den Strafraum hinein sah es insbesondere in der ersten Halbzeit stellenweise wirklich prima aus. Über Henri Manewald und Janning Dreusicke gab es gute Durchbrüche und es sprach lange nicht viel dafür, dass die Hittfelder ohne Gegentor davon kommen würden. Lässt man hier mal all jene Szenen weg, wo der Ball noch von der Linie gekratzt wurde, der Torwart glänzend parierte oder ein Schuss oder Kopfball nur um Haaresbreite verfehlte bzw. geblockt wurde... dann bleiben noch drei, vier Szenen, die die Partie für den MTV hätten entscheiden MÜSSEN. In der ersten Halbzeit war da zunächst ein zentraler Kopfball von Joshua Weseloh. Noch am Mittwoch im Pokal hatte er "das Ding" prima verwandelt. Diesmal wischte die Kugel knapp am Kasten vorbei. Leo Clauer beschwerte sich kurz darauf inkl. entsprechender Blessur über einen Ellbogentreffer. Hatte inkl. Schiri kaum jemand so gesehen. Doch da lag er nicht falsch, wie später Bilder erkennen ließen. Bei entsprechender Sicht hätte das durchaus als Foul gewertet werden können. Im Strafraum.

 

Bei Routinier Sascha Krause war nach der Pause der Tank langsam leer und der MTV brachte mit Marc-André Böhme, Mika Pätzel und eben Netzlaff neue Kräfte. Der Schwung blieb gleich. Aber die Offensivaktionen wurden nervöser, weil "die Pille" einfach nicht rein wollte. Dann kam ein cleverer Pass von Arndt durch, der Youngster Mika Pätzel mit Anlauf und zentral auf den Weg schickte ... jetzt war die Führung definitiv fällig! Doch genau vor seinem Abschluss sprang die Kugel durch einen Platzfehler übel weg. Da war auch Pech im Spiel. Und schließlich wurde den Gästen ein Elfmeter verweigert als Manewald in einem schönen Richtungswechsel sicht- und hörbar das Standbein weggegrätscht wurde. "Puh, da hätten wir uns nicht beschweren können," meinte auch Hittfelds Coach. Das stimmte. Wie überhaupt die Gastgeber insgesamt nicht unfair agierten. Allerdings zunehmend defensiv.

 

Später in der zweiten Hälfte wurden dann die Luhdorfer zu ungeduldig, sodass es zwar weitere Torchancen gab. Allerdings mehr nach dem "Prinzip Hoffnung" über Standards oder Fernschüsse. Die eigene Linie ging ab und an verloren. Auch der eingewechselte Serhat Ataykaya konnte da nichts mehr bewirken. Loben durfte man allerdings weiterhin die gesamte Defensivarbeit. Und so muss man dem Endstand von 0:0 dann doch auch etwas Positives abgewinnen: "Die Null" blieb diesmal stehen. Kein "Lucky Punch" der Hittfelder in der Schlussphase. Das ist ein wichtiger Schritt und wäre letztendlich - wenn das so bleibt - die entscheidende Basis für eine gute Saison. Wenn dann auch der Torabschluss besser "fluscht" und ein wenig Spielglück einsetzt, geht es voran. Insgesamt war die Begegnung aber auch wieder einmal eine klare Bestätigung dafür, dass Spiele unter der Woche zu vermeiden sind. Zu viele MTV-Spieler sind beruflich davon negativ betroffen, sodass regelmäßig ein Nachteil entsteht. Zum Glück war das Spiel in Hittfeld - vorbehaltlich etwaiger angesetzter Nachholspiele/Pokalspiele - der letzte Pflichttermin unterhalb der Woche, was auch eine gute Nachricht des Abend ist.