Am Freitagabend sah es wahrlich nicht danach aus, als wenn das letzte Testspiel beim TuS Brietlingen stattfinden könnte. Es goss "aus Kübeln". Das Training der "Ersten/U23" musste kurzfristig in die Peter-Wind-Halle verlegt werden. Reihenweise wurden Freundschaftsspiele in der Umgebung abgesagt. Aber ... die Partie in Brietlingen stand noch. Und als am Samstag weit weniger Regen fiel als erwartet, bestand Hoffnung. Auch am Spieltag blieb es zwar nasskalt ... aber trocken. Also machte sich die Arndt/Hänel-Elf auf zum Spielort... und fand dort überaus ordentliche Bedingungen vor. Zum Glück konnte die Partie also stattfinden und somit war für Spielpraxis im MTV-Kader gesorgt. Denn die Luhdorfer hatten auf reichlich viele bewährte Kräfte verzichtet und Urlaubstage u.a. "genehmigt". Im Laufe der Rückserie wird dafür kaum Zeit bleiben. Es ging daher u.a. ohne Jannik Pahl, Luis Hessenmöller, Sascha Krause, Leo Clauer, Marvin Neven, Cedric Schulenburg, Marc-André Böhme ... also mit einem ziemlich ausgedünnten Kader ins Spiel. Die freien Kaderplätze wurden stattdessen vereinsintern aufgefüllt. Mit Tobias Engel und Felix Köppe kamen zwei junge Kicker des Jahrgangs 2005 zu ihren Premieren im Team.
Das Spiel begann ziemlich munter, was insbesondere an der offensiven Mittelfeldausrichtung beim MTV lag. Dort startete in der Zentrale nämlich neben Hendrik Arndt der offensivere Janning Dreusicke. Prompt ging es zunächst vorzugsweise nach vorne. In der zweiten Minute jagte Marius Koch mit links einen Ball mit Wucht an die Latte der Heimelf und es folgten weitere Offensivansätze. Allerdings zeigte sich schnell, dass aufgrund einer nicht optimalen Abstimmung sowie zunehmenden Ballverlusten die MTV-Defensive größere Lücken aufwies und die Abwehrreihe mehrfach in schwierige Situationen kam. Der Rückstand war beinahe eine logische Konsequenz. Wenngleich dieser völlig unnötig fiel. Ein Halbfeldfreistoß wurde ungewöhnlich nachlässig verteidigt und lag plötzlich dem TuS-Spieler im Strafraum frei vor dem Fuß. Es benötigte zwar zwei Anläufe ... aber dann lag die Kugel doch hinter dem chancenlosen Keeper Robin Hoffmann zum 0:1-Rückstand im Netz (12.). Die Reaktion aus Luhdorf kam allerdings schnell. Ein wirklich schöner Spielzug wurde zu Henri Manewald durchgesteckt und der traf im Abschluss die richtige Entscheidung. Ein TuS-Verteidiger hatte kaum eine andere Wahl als den Ball selbst über die Linie zu drücken (17.). Joshua Weseloh und Sammy Boel wären ansonsten sicher als "Vollstrecker" in Frage gekommen.
Kurz nach dem Ausgleich stellten die MTV-Coaches um. Routinier Sven Netzlaff rückte ins zentrale Mittelfeld vor und beendete zusammen mit Arndt fortan die dortige Überzahl der Gastgeber. Der schnelle und vielseitige Manewald ging dafür in die Abwehrkette zurück. Dreusicke rückte vor. Das brachte den Gästen umgehend mehr Stabilität. Allerdings neutralisierten sich die beiden Teams in der Folge derart stark, dass Torraumszenen jetzt Mangelwaren blieben. Ab der 30. Minute kam es zu Spielerwechseln, was das Spiel zusätzlich "zerfahren" wirken lies. Viele Zweikämpfe, Ballverluste, Abstimmungsprobleme und auch technische Fehler, weil der Platz natürlich zunehmend tiefer wurde. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel und die MTV-Trainer kritisierten insbesondere die mangelnde Aufmerksamkeit in den taktischen Aspekten. Beispielsweise falsche Laufwege, fehlerhaftes Anlaufverhalten, mangelnde Unterstützung des ballführenden Mitspielers und statische Spieleröffnung. Wenn die eigenen "Basics" nicht beachtet werden, läuft es halt schlecht. "Also bitte ...!" In der zweiten Hälfte war die Partie der Höllenberger dann deutlich besser geordnet. Zudem konnte die hoch agierende TuS-Abwehrlinie jetzt mehrfach auch mal mit Diagonalbällen überspielt werden.
Zwar konnten sich Arndt und Netzlaff kaum mit ins Angriffsspiel einschalten, weil das TuS-Mittelfeld dort dann schnell gefährliche Überzahlsituationen herstellten. Dafür ging es beim MTV jetzt über die Außen besser. Debütant Felix Köppe brachte sich dort engagiert ein und auch Ole Schmerbitz konnte Akzente setzen. Außerdem ließ die Innenverteidigung mit Serhat Ataykaya und Luis Wedemeier nichts mehr zu. Ebenso wenig der eingewechselte Tobias Engel. Die größte Chance zur Führung hatte Mika Schmeichel mit einem freistehenden Kopfball nach guter Eckballvariante. Als alles schon auf ein typisches Remis hinauslief, zog Lennard Gevers mal aus der zweiten Reihe ab. Optimal getroffen rauschte die Kugel satt zwischen "Freund und Feind" hindurch ins Tor (77.). Jetzt wurde das Match nochmal aktiver, da Brietlingen sich natürlich um den Ausgleich bemühte. Die größte Chance dazu vereitelten Engel und Keeper Niklas Rudolph gemeinschaftlich. Engel verhinderte zwar das Zuspiel auf den einschussbereiten TuS-Stürmer aber zwang damit Rudolph zu einer Glanzparade. Nichts passiert. Im Gegenzug konterte sich Boel noch einmal frei durch, doch wurde im letzten Moment mit einer perfekten Grätsche eines Brietlingers noch abgeblockt. Es blieb also beim knappen 2:1 für die Gäste in einem intensiven und fairen Test. Für beide Teams eine gelungene Trainingseinheit bevor es bald in die Rückrunde geht. Vielen Dank nach Brietlingen für das Spiel und die guten Rahmenbedingen!