"Hast´te Sch... am Schuh, dann hast´te Sch.... am Schuh." Dieser alte Fußballer-Spruch trifft es mal wieder auf den Punkt und ereilt gerade unsere "Erste" zum Saisonauftakt 2024/25. Nach der Auftaktniederlage am Sonntag folgte nun das Pokal-Aus beim TV Asendorf. Dabei ließen es die MTVler wirklich nicht an der grundsätzlichen Reaktion fehlen. Im Gegenteil. Aus Hannover, Hamburg, Lüneburg und sogar Nienburg hetzten sie zum Anpfiff um 19.00 Uhr herbei. Andere nahmen kurzfristig Urlaub oder organisierten einen Home-Office-Tag. Alles, um sich gemeinsam über das Pokalspiel ein möglichst gutes Gefühl für das anstehende nächste Punktspiel zu holen. Doch das alles wurde nicht belohnt. Eine auch nur ansatzweise vernünftige Spielvorbereitung war kaum möglich. Und, dass das Verletzungsrisiko dadurch steigt, sollten die Höllenberger später prompt auch noch erfahren. Dazu kam ein überaus hochmotivierter Gastgeber. Im Pokal ja bekanntlich nicht unerheblich. Der klassenniedrigere Gastgeber machte quasi eine "Weltmeisterschaft" inkl. Parkplatzfeuerwerk daraus. Dagegen war es für die Luhdorfer wohl eher ein (stink-)normales Pokalspiel ... und das noch zu einem ungünstigen Zeitpunkt mit einer lästigen Anstoßzeit.
Die Coaches versuchten gleich mehrere Spagate: Spielpraxis für Urlaubsrückkehrer. Belastungssteuerung für das Stammpersonal. Rücksichtnahme auf die Anreise-/Berufsbelastung. Allgemeine Rotation für eine ausgeglichenere Spielpraxis im Kader plus ein wenig testen. Von allem etwas... aber nicht zu viel. "Denn natürlich blieb bei uns die volle Überzeugung, dennoch einen sportlich erfolgreichen Abend und eine aktive Spielgestaltung zu schaffen," so Trainer Michael Arndt. Und trotz leichter Abstimmungsprobleme sah es in der Anfangsphase zunächst auch durchaus hoffnungsvoll aus. Malte Engel machte nach langem Auslandsaufenthalt seit Monaten sein ersten Pflichtspiel im Kasten und war von Beginn an gut im Spiel. Die Torwartposition war schon mal bestens besetzt. Im zentralen Mittelfeld wurde das Engagement der längsten Anreise für Luis Wedemeier mit der Startelfposition belohnt. Hendrik Arndt und Sven Netzlaff wurde dafür jeweils der kräfteschonende "Halbtagsjob" verordnet. "Jeder 45 Minuten." Auch Sascha Krause sollte eigentlich zurückgehalten werden. Aber da Marc-André Böhme leicht angeschlagen war, wurde auch hier die Jobteilung vorgesehen. Außerdem machte Janning Dreusicke sein erstes Saisonspiel nach Urlaub und Genesung. Also alles wirklich nichts, was ein Grund für ein potenzielles Pokal-Aus gewesen.
Und so lagen auch schnell gute Chancen zur Führung auf dem Fuß. Henri Manewald verzog knapp aus der Distanz. Krause verpasste eine scharfe Hereingabe von Cedric Schulenburg nur haarscharf. Und spätestens als Marius Koch frei auf den Asendorfer Keeper zulief, da musste es das 1:0 sein. Doch Koch schloss zu zentral ab. "Gerade klappt schlicht der kleinste Pass, die einfachste Flanke oder der leichteste Torschuss nicht. Da klebt teilweise auch sehr sehr viel Pech am Stiefel," bedauert Trainer Thorsten Hänel. Und so kam im Verlauf der ersten Halbzeit der Gastgeber immer besser zu Gegenstößen und Torchancen. Insbesondere Jannik Pahl bekam es mit einem überaus flinken Außen zu tun. Zweimal parierte Torwart Engel glänzend und so ging es mit 0:0 aus einer zunehmend unbefriedigenden ersten Halbzeit in die Pause. Ärgerlich, dass kurz zuvor noch Koch per wiederholtem Foul verletzt wurde und nicht weiterspielen konnte. Also notgedrungener Wechsel: Böhme für Koch. Aber insgesamt war ja alles offen und somit wurde auch der vorab geplante Wechsel vollzogen. Also nun Netzlaff für Arndt. Doch mit der 48. Minute begann das Spiel leider neu. Man hätte sicherlich anders gewechselt, wenn man geahnt hätte, dass Abwehrrecke Serhat Ataykaya gleich nach der Pause ausfallen würde. Noch schlimmer, dass genau in diesem Moment und in genau diese kurze verletzungsbedingte Abwehrlücke ein guter Pass gespielt wurde. Den freistehenden Abschluss des TVA-Stürmers konnte auch Engel nicht stoppen. 0:1 (48.).
Kurz darauf konnte auch Krause nicht weiterspielen. Mit dem Rückstand musste nun also die gesamte Formation neu geordnet werden. Luis Hessenmöller kam ins Spiel. Ebenso der junge Tobias Engel, der sein ersten Pflichtspiel im Kreis des Teams machte. Und zudem noch Marvin Neven, der nun als zweiter Stürmer ins Rennen ging. Improvisiert. Aber noch genug Zeit. Zunächst konnten die TVAler die vielen Umstellungen für ein 2:0 nutzen. Verhext... aber verdient. Erst danach kam gelegentlich Spielfluss auf und die Luhdorfer wehrten sich nochmal. Gerade Lennard Gevers lief unermüdlich die Linie rauf und runter. Dann MUSS kurz nach dem 0:2 der Anschlusstreffer fallen. Alle Arme waren schon ober... doch Böhmes Abstauber strich unerwartet über´s Tor. Da war es wieder: "Hast´te Sch... am Schuh, dann hast´te Sch.... am Schuh." Obwohl man es auch in den letzten Minuten engagiert weiter versuchte... es blieb vergebens und es blieb beim 0:2. Auffällig war von Beginn an, die fehlende Leichtigkeit sowie Spielfreude der Höllenberger. Etwas, was das Team seit Gründung vor drei Jahren für gewöhnlich auszeichnet. Alle scheinen sich sehr unter Druck zu setzen. "Was gar nicht sein müsste," meint Hänel. Für Sonntag müsse man wegen der neuen Verletzungen jetzt erstmal schauen, wer überhaupt dabei sein kann. Den schlechten Saisonauftakt wird man zwar nicht auf Knopfdruck verdauen. "Aber wir werden irgendwann wieder zurückkommen. Wann? Schnellstmöglich hoffentlich. Und dann werden wir auch wieder unsere Ergebnisse einfahren."