Natürlich waren die Ergebnisse der ersten Pflichtspiele sowie die Krankheits- und Verletztenmisere der letzten Tage nicht dazu angetan, mit überschäumenden Selbstbewusstsein in die Partie gegen den BFC zu gehen. Dennoch hatte sich der Kader unserer "Ersten" viel Mühe und gelungene Aktionen gegeben, um die Gemeinschaft zu leben und sich da rauszubeißen. Das sah man dann auch auf dem Platz. Etwa 65 Minuten spielten die MTVler konzentriert und überlegen. Die Kugel lief überwiegend sicher, man holte verlorene Bälle meistens schnell wieder, hielt sich geduldig an die Marschroute, nahm sich beherzte Schüsse aus der zweiten Reihe und war insgesamt mit einem variablen Spielaufbau unterwegs. Außerdem ließ die Defensive faktisch nichts zu. Es fehlte lediglich der Führungstreffer. Das Chancenpotenzial war aber da. Und auch nach der Halbzeitpause nahmen Hoffmann & Co. den guten Faden weiter auf. Aufgrund des zuletzt aufgebauten Personalengpasses war Arbeitsteilung verordnet und zur 2. Halbzeit kam nun Marc-André Böhme, um die BFC-Abwehr weiter zu beschäftigen. Das zahlte sich nur sieben Minuten später aus. Eine Hereingabe von Luis Wedemeier bekam Böhme sauber unter Kontrolle und fand seine Abschlusssicherheit wieder. In aller Ruhe schlenzte er den Ball aus 16 Metern ins lange Toreck. 1:0 (52.). Jawoll. Das fehlte mal. Und damit lag das volle Momentum nun beim jungen MTV-Team. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass dieses Spiel nochmal drehen könnte. Doch die Höllenberger erleben gerade eine total verflixte Phase. In der 66. Minute kam nämlich der BFC zu einer ersten echten Torchance. Der aus Sicht vieler Spieler und Zuschauer fällige Abseitspfiff blieb aus und es musste das 1:1 notiert werden. Mit dem Ausgleich verlor die Heimelf die zuvor souveräne Spielführung und nach zwei üblen Verletzungen gänzlich den Faden. Ein und demselben BFCler "gelang" es unabsichtlich (das wird hier ausdrücklich betont) aber im Angang überflüssig gleich beide Innenverteidiger der Luhdorfer "auszuschalten". Der Spielfluss und die defensive Sicherheit der Luhdorfer war weg. Es passt zur gegenwärtige Lage der Heimelf, dass die emsigen Buchholzer per Kopf prompt auch noch das 2:1 erzielten (86.) (ausführlicher Spielbericht jetzt hier unter News/Berichte). Lediglich zwei ernsthaft Torabschlüsse ... und daraus zwei Tore und drei Punkte für die BFCler ... das sagt vieles. Bezogen auf den beharrlichen Glauben, Fleiß und Einsatz seines Teams, darf BFC-Coach Robert Unger die drei Punkte durchaus als damit verdient bezeichnen. "Normalerweise" darf dieses Spiel allerdings niemals so ausgehen. Aber im Fußball geht es im Endeffekt bekanntlich immer um das pure Resultat. Punkt! Seit der Gründung vor drei Jahren erleben Sascha Krause und Kollegen diesbezüglich leider eine erste Ergebnis-Krise. Kopfsache. Heißt: Dranbleiben. Daran wächst man ... und dann geht das auch vorbei. Es sei übrigens ausdrücklich betont, dass die MTVler den Ausgang des Spiels nicht an einer Schiedsrichterleistung oder -entscheidung bemessen. Und das auch wenn eine Krankenhaus-Diagnose "Gehirnerschütterung und Schleudertrauma" erkennbar nicht auf "normalen Zweikampf" schließen lässt. Zwei heftige Verletzungen in kurzer Folge. Da stehen natürlich Anmerkungen seitens der betroffenen Trainer zu erwarten. Trotzdem ging es zwischen den Trainerbänken freundschaftlich und auf dem Spielfeld nie hektisch bzw. in "Wort und Tat" unsportlich zu. Es wurde NICHT unflätig rumgepöbelt und es fiel KEIN einziges Schimpfwort! Trotzdem folgten zunächst durch nichts provozierte "Kartenspiele" sowie - in Art und Weise als völlig unpassend empfundene - "Belehrungen". Der in Schiedsrichter-Kreisen oft und ZURECHT beanspruchte Begriff "RESPEKT" sollte hoffentlich nicht als Einbahnstraße gemeint sein. Dieser kleine und respektvolle Hinweis sei erlaubt ... .