Nach drei wichtigen Auswärtserfolgen war es nun an der Zeit, auch am heimischen Höllenberg mal einen "Befreiungsschlag" zu landen. In der Heimspieltabelle sah es bis dato ziemlich "mau" aus. Aber ... natürlich ... gab es auch vor dieser Partie wieder neue Ausfälle. Sascha Krause und Cedric Schulenburg waren kurzfristig nicht spielfähig. Also in Summe wieder mal ohne sieben Stammkräfte. Aber anders als zu Beginn der Saison kommt das Team nun damit klar und hat sich zuletzt das dafür notwendige Selbstverständnis wieder geholt. Außerdem war zumindest Marc-André Böhme wieder gesund und auch Sammy Boel war für einen ersten Startelfeinsatz bereit. Die Gäste vom FSV Tostedt waren personell ebenfalls gebeutelt und konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Vorausschauend waren die Höllenberger mit zwei Systemvarianten auf das Feld geschickt worden. Doch schnell wurde deutlich, dass die Startelf gegen das System der Gäste bestens geeignet war. Dennoch hatte zunächst der Zwei-Mann-Sturm der FSVler die erste Großchance. Und hätte nicht Robin Hoffmann mit einer Glanzparade den gut gesetzten Kopfball noch an die Latte gelenkt, wäre es ein miserabler Auftakt gewesen. Doch es kam ganz anders und zeigte, dass Clauer & Co. mittlerweile gut in der Saison angekommen und mit einer ganz anderen Überzeugung und Körpersprache unterwegs sind.
Nur so ist zu erklären, wieso Hendrik Arndt überhaupt auf die Idee kommen konnte, eine abgewehrte Ecke zentral aus rund 30 Metern volley auf´s Tor zu dreschen. Die technische Ausführung sah jedenfalls keineswegs nach Zufall aus. Trotzdem gehört dabei natürlich auch das nötige Glück dazu. In dieser Mischung traf er die Kugel perfekt und die optimale Flugkurve endete mit "Wumms" unhaltbar am Innenpfosten des linken Torwinkels ... und somit im Netz. 1:0 (4.). Man darf sicher sein, dass der Versuch in den ersten Spielen der Saison vermutlich ein Eichhörnchen auf dem Gewissen gehabt hätte oder in Lüneburg gelandet wäre. Aber mit breiter Brust fliegt so ein Ding jetzt eben rein. Gewonnen war die Partie damit aber noch lange nicht, denn der FSV spielte munter und robust mit. Zwar gewannen Serhat Ataykaya, Luis Wedemeier und Luis Hessenmöller die wichtigen Zweikämpfe. Allerdings sorgten einige üble Ballverluste und fahrlässige Anspiele in der Vorwärtsbewegung für gelegentliche Schreckmomente in der MTV-Defensive. Und obwohl die Gastgeber mit allerhand flüssigen Kombinationen überzeugten, blieben Torchancen noch selten. Kurz vor der Pause war allerdings Böhme an der Mittellinie hellwach und spekulierte richtig. Als der Gegenspieler ausrutschte konnte Böhme den Pass von Leo Clauer aufnehmen und war "auf und davon". Im Abschluss blieb er ruhig und verwandelte zum 2:0 (34.).
Zur Pause war "Lob und Anschiss" angesagt. Mehr Lob, weil die MTV-Equipe und jeder einzelne Kicker insgesamt einen wirklich guten Auftritt hingelegt hatten. Doch die gelegentlichen "Aussetzer" trübten den Eindruck ganz leicht und mussten bei einer 2:0-Führung nun wirklich unbedingt abgestellt werden. Das nahmen sich alle Spieler zu Herzen. Die zweite Hälfte begann flüssig. Die Spielfreude war erkennbar, was dazu führte, dass die Gäste wenig Zugriff bekamen und die Torgefahr stieg. Und so lag der Ball zu einem guten Zeitpunkt nach 54. Minuten erneut im Netz der Gäste. Henri Manewald und Sammy Boel waren über links gut unterwegs, kombinierten Janning Dreusicke frei, der von der Strafraumkante einen Schlenzer auf das lange Eck probierte. Der Abschluss gelang nicht perfekt, setzte aber übel auf und überraschte den guten Gästekeeper zum 3:0. Die Tostedter waren aber noch nicht besiegt, sondern kamen nach einer Stunde ihrerseits zu einem verdienten Erfolgserlebnis. Eine feine Kombination spielte den Torschützen optimal frei, der Keeper Hoffmann zum 1:3 gekonnt überwand (62). Da war natürlich noch viel Zeit für mehr. Und wer weiß, was bei einem Anschlusstreffer passiert wäre. Doch bevor dieser Gedanke reifen konnte, schlugen die MTVler schon zurück.
Böhme wurde zwischen den Linien ideal angespielt, versetzte mehrere Abwehrspieler und bediente den frei startenden Boel. So eine Gelegenheit aus 16 Metern lässt er sich in der Regel nicht entgehen, zog platziert ab und traf zum 4:1 (63.). Ein Nackenschlag für die Gäste und natürlich die Vorentscheidung. Danach wechselten die Luhdorfer durch, um bei den angeschlagenen Spielern nichts zu riskieren und frischen Kräften Einsatzzeit zu geben. Dass danach keine weiteren Treffer fielen lag keineswegs an den Wechseln. Im Gegenteil setzen auch Ole Schmerbitz, Darvin Buschmann, Felix Köppe und Tobias Engel den prima Job und guten Spielfluss fort. Das ganze Team sorgte noch für einige gute Aktionen. Besonders sehenswert und viel Beifall gab es als Lennard Gevers eine butterweiche Hereingabe spielte und Boel vor dem Tor fand. Der Ball war sicherlich für einen guten Kopfball geeignet, doch Boel drehte sich für einen Fallrückzieher zurecht. "Der wird doch wohl nicht....?". Oh, doch. Und wie. In - für die älteren Leser ;-) - "Klaus-Fischer-Manier" strich die gelungene Aktion nur haarscharf über die Latte. Aber noch ein "Tor des Jahres" wäre für heute sicher zu viel des Guten gewesen. Wie man überhaupt sagen muss, dass zwar auch danach bei Chancen von Buschmann und Clauer ein höherer Sieg möglich gewesen wäre, aber das hätte dann der guten Leistung der Gäste nicht entsprochen. Mit dem 4:1 festigen die Höllenberger den 3. Rang und schließen nach vorne weiter auf.