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MTV-Keeper Rudolph und drei Punkte ausgeknockt!

Insgesamt ist das Heimspiel gegen den TSV Stelle im Grunde genommen schnell zusammenzufassen: Die MTVler gehen früh in Führung. Leo Clauer staubt nach einer schönen Hereingabe von Marc-André Böhme zum 1:0 ab (5.). Danach liefern sich die beiden Teams einen ausgewogenen Schlagabtausch. Ab der 52. Minute bekommt das Spiel eine besondere Dynamik. Danach kam kein Spielfluss mehr zustande. Die Heimelf versuchte den knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Die Gäste versuchten engagiert die "Gunst der Stunde" zu nutzen. In der 8. Minute der Nachspielzeit wurde dieses Bemühen mit einem Tor zum 1:1 belohnt, welches trotz nachvollziehbaren Reklamationen der Heimelf Bestand hatte. Aus Sicht der Luhdorfer sowie dem vorliegenden Foto-Material spricht vieles dafür, dass Keeper Hoffmann, die Kugel fest in den eigenen Händen hatte bevor ihm dieser irregulär entzogen wurde. Ausgleich. Abpfiff. Ende. Schluss. Aus.

 

Soweit also die Zusammenfassung und damit das Ende eines Tages, der für die Höllenberger von Anfang an unter schwierigen Vorzeichen stand. Zunächst gesellten sich vor dem Spiel neben der ohnehin schon langen Verletzungslatte noch zusätzlich Sascha Krause, Luis Wedemeier und Serhat Ataykaya zu den Ausfällen hinzu. Kurzfristig mussten also wieder Umstellungen vorgenommen werden. Immerhin gab Physio Julia Boie grünes Licht für den Einsatz von Leo Clauer. Dennoch war das verbliebene Aufgebot dünn. Nicht alle Positionen konnten im Spielverlauf ersetzt werden, sodass in der Startaufstellung auch angeschlagene Spieler wie Janning Dreusicke oder auch die unter der Woche krank gemeldeten Henri Manewald und Sammy Boel standen. Die gute Nachricht war dann aber, dass Clauer die frühe Führung erzielte, die auch bis zur Pause stand. Bis dahin gab es in einem munteren Spiel von beiden Teams gute und schlechtere Phase und vereinzelt auch gute Torgelegenheiten auf beiden Seiten.

 

Doch was passierte dann in der 52. Minute? Im Herauslaufen wurde der sichere MTV-Keeper Niklas Rudolph mit hoher Intensität übel getroffen und förmlich ausgeknockt. Das sah wirklich schlimm aus. Der Angreifer musste doch gehört UND gesehen haben, dass Rudolph schon da war und deutlich früher fangbereit an den Ball kommen würde. Prinzipiell darf und will man natürlich keine Absicht und Vorsatz unterstellen. Dennoch war das Einsteigen mindestens fahrlässig. Allein die Dynamik der Spielsituation musste zu einer potenziell gefährlichen Verletzung führen. Der Schreck des Knock-Outs von Niklas fuhr allen MTV-Spielern und Trainern schwer in die Glieder. Zum Glück war mit Julia jemand am Platz, die fachlich wusste, was zu tun ist und auch umgehend den Krankenwagen benachrichtigte. Mit Robin Hoffmann ging zwar natürlich ein gleichwertiger Torwart in den Kasten. Trotzdem war die Partie für jeden MTVler nachvollziehbar noch schwieriger, da hinter dem eigenen Tor noch sehr lange der eigene Mitspieler neben einem Krankenwagen lag. Ein Spielfluss kam jedenfalls danach nicht mehr zustande. Immer mehr unsaubere Aktionen und Zweikämpfe stellten sich ein.

 

Eine konsequentere Linie der Spielleitung wäre aus Sicht der MTV-Trainer spätestens jetzt wünschenswert gewesen. Doch der wirklich bemühte Schiedsrichter machte seine Linie schon deswegen nicht einfacher, weil er es bei der genannten Aktion gegen Keeper Rudoplh bei einer gelben Karte bewenden lies. Eine schwierige Verhältnismäßigkeit. Man stelle sich nur einmal die umgekehrte Situation vor. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte das unweigerlich zu einer roten Karten für den Torwart geführt. Der im späteren Verlauf ausgesprochene Platzverweis gegen einen Gäste-Kicker entsprang im Vergleich dazu einer deutlich harmloseren Aktion. Doch das war nun alles "vergossene Milch". Die Gäste erarbeiteten sich zusehends Feldvorteile und die Gastgeber versuchten den knappen Vorsprung mit schwindenden Kräften ins Ziel zu bringen. Kurz vor Ende hätten die Höllenberger das Spiel zumachen können. Doch Boel zielte von der Mittellinie knapp am leeren Tor vorbei. Und so kam es schließlich kurz darauf zu einem strittigen letzten Eckball und dem oben beschriebenen Ausgleichstreffer. "Vom Glück verfolgt" sieht anders aus... ABER: Trotz der ersten Enttäuschung ... für Frustration, Mitleid oder Schadenfreude ist es deutlich zu früh. Die Saison könnte noch einiges zu bieten haben. Also mal "abwarten"! Denn der Fußballgott hat in Sachen "ausgleichende Gerechtigkeit" nicht selten Überraschungen parat! Also... kurz schütteln und ... WEITERMACHEN!