Im letzten Spiel ihrer Zeit als Jugendfußballer haben sich die U18-Kicker unseres JFV Borstel/Luhdorf einen schönen Saisonhöhepunkt beschert: Im Finale um den Wilhelm-Harms-Cup trickste das Team von Trainer Niklas Rudolph den hohen Favoriten der SG Estetal taktisch klug aus und holte sich den Pokaltitel. Der 3:1 Sieg war völlig verdient und kam lediglich in der Schlussphase kurz in Gefahr. Zuvor hatten die JFV-Youngster die Vorgaben ihres Trainers jedoch überaus diszipliniert umgesetzt. Offenbar hatte man die richtigen Lehren aus den beiden klaren Niederlagen der Punktspiele gezogen. Dort waren Kjell Meyer & Co. stets an der robusten und körperlich überlegenen Defensive der SG regelrecht abgeprallt. Zudem konnte man die schnellen und effektiven Estetaler Stürmer nicht vollständig bremsen, was jeweils zu klaren 0:3-Rückständen führte und zwei Niederlagen bedeutete. Entsprechend selbstbewusst traten die SGler vor der Partie auch auf. Doch die JFVler waren diesmal glänzend auf die heißen Temperaturen und den Gegner eingestellt.
Die Aufstellung hatte selbst für Insider Überraschungen zu bieten. Beispielsweise fungierte Rechtsaußen Kjell Harden als linker Verteidiger. Auf rechts kam Jannis Vetter aus der U17 zum Einsatz. Das Abwehrzentrum wurde mit Marvin Bodenstein und Erik Hatje zweikampfstark besetzt. Dafür rückte Noa Skokann ins Mittelfeld vor. Dies war nun mit ihm plus Maximilian Stein sehr spiel- und lauffreudig besetzt. Dazu noch Kjell Meyer, der sich zwischen den Linien des zentralen Mittelfelds frei bewegen konnte. Mit dieser Variante kontrollierten die JFVler von Beginn an Ball und Gegner. "Nadelstiche" setzte man gelegentlich über die eigenen Außenpositionen. Doch die nominell drei JFV-Stürmer gingen es offensiv eher ruhig an und warteten auf ihre Gelegenheit. Vor allem aber arbeiteten Fabio Bähr & Co. auch diszipliniert gegen den Ball. Für neutrale Zuschauer war die Partie daher über die erste Strecke kein Highlight. Torwart Lennard Niehaus musste in der ersten Halbzeit tatsächlich KEIN einziges Mal eingreifen. Torraumszenen waren insgesamt Mangelware. Doch das schien dem JFV-Coach durchaus recht. Der erste Teil des Matchplans war jedenfalls ideal aufgegangen: Die SG fand überraschend überhaupt nicht ins Spiel. Nach etwa 30 Minuten kam Estetal dann etwas besser auf und wurde offensiver. Prompt zogen die JFVler jetzt ihre ersten "Joker" und besetzten die Flügel neu.
Da kam jetzt richtig Tempo rein. Und das wurde in der 31. Minute sofort belohnt wurde. Meyer war über links nicht zu stoppen, legte zurück und Baran Büyüksahin vollendete zum 1:0. Das Hauptziel war erreicht: Kein Rückstand! Das wäre gegen die robuste SG-Abwehr bei den hohen Temperaturen wohl einem KO gleichgekommen. Stattdessen also nun die eigene Führung. Damit konnte die eigene Marschroute nun prima beibehalten werden. Mit den schnellen JFV-Außenspielern hatte die SG Abwehr bereits vor der Pause einige Mühen offenbart, was sich mit zunehmender Spielzeit verstärken dürfte. Und genauso kam es. Bis zu Keeper Niehaus ging bis weit in die Schlussphase nichts durch. Und bis dahin hatten Lorenzo Öhler & Co. über die Flügel vielfach gute Aktionen kreiert. Ein 2:0 lag in der Luft. Trainer Rudolph konnte zudem ständig neues Personal reinwerfen, das ideal zur Spielsituation passte. Ob Laith Waihofen, Magnus Kruska, Max Mossau oder Niklas Löffler ... sie alle ersetzten ihre Vorgänger optimal und hielten sich strikt an die Aufgaben.
Der wieder eingewechselte Linksaußen Kevin Schlethauer war gegen Spielende von der SG-Abwehr überhaupt nicht mehr zu stoppen. Und so war es folgerichtig, dass eben dieser Spieler in der 81. Minuten abgebrüht zum 2:0 einschob. Völlig verdient. Alles war aufgegangen. Der Pokalsieg schien sicher. Doch ... nicht vergessen ... Pokal ist Pokal. Und quasi mit ihrem erst zweiten Torschuss des Spiels verkürzte Estetal auf 2:1. In der Nachspielzeit (90. +1). Diese wurde jetzt natürlich nochmal hektisch. Niehaus musste jetzt gegen den möglichen Ausgleich stark parieren. Aber diese kurze "Zitterphase" beendete ein letzter Sprint von Schlethauer, der gegen die aufgerückte SG-Abwehr erneut entwischte und in schöner Kopie seines ersten Tores auch beim zweiten Versuch abgekocht zum 3:1 vollendete (90.+5). Das war´s! Der Deckel war d´rauf. Die U18 holt verdient den Kreispokal! Anschließend ging´s zum Höllenberg. Grillen, Abschlussfeier, Party. Und natürlich auch ein "Danke-Schön" von den heutigen Herrentrainern Michael Arndt und Thorsten Hänel an Niklas Rudolph, der das Team vor zwei Jahren von ihnen übernommen hatte! "Sehr gut gemacht!" Für die meisten Spieler geht damit die Zeit beim Jugendförderverein Borstel/Luhdorf mit einem Titel zuende. Schöner geht´s nicht! Glückwunsch und Respekt an Mannschaft und Trainer!