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Ein 6:1 im Testspiel mit Durchschnittssalter 20,4 Jahren!

Es war eine starke Trainingswoche. Zum Abschluss stand Freitag noch ein weiteres Testspiel in Brietlingen an. Insbesondere gedacht für Spieler mit etwas Rückstand in Sachen Spielpraxis wegen Urlaub oder Verletzungen. Daher gab es bereits in der Startelf sechs Veränderungen. Beginnend im Tor, wo nun Malte Engel planmäßig hinein rotierte. Und auch ihm erging es nicht anders als seinen Kollegen Niklas Rudolph und Robin Hoffmann in den beiden Testspielen zuvor. Schon nach vier Minuten musste er den Ball zum 0:1-Rückstand aus dem Netz holen. Dabei war dies eigentlich die einzig wesentliche Zielvorgabe für das Match: Mal keinen Rückstand einfangen und das Spiel von vorne kontrollieren. Hatte sich also schnell erledigt. Wie überhaupt die Abstimmung in der neu formierten Innenverteidigung mit Marvin Bodenstein und Luis Hessenmöller sowie im zentralen Mittelfeld mit Leo Clauer und Tobi Engel noch etwas dauerte. Nicht ungewöhnlich. Schon eher ungeplant, dass sich auch Lennard Gevers und Jannik Pahl in den Anfangsversuchen mit den sehr aktiven Gegenspielern schwer taten. Ebenso wie Stürmer Marc-André Böhme, der in der Spitze überaus eng und körperlich markiert wurde. Und da das Spiel kaum im Fluss war, kamen auch Felix Köppe und Henri Manewald auf den Außen gar nicht zur Geltung.

 

Doch nach etwa 15 Minuten wurde es sichtlich besser. Insbesondere weil die beiden Innenverteidiger sich enorm steigerten und konsequent vorwärts verteidigten. Es gelangen frühere Balleroberungen und folglich bessere Offensivaktionen. Passend dazu spielte Manewald in der 20. Minute den Kapitano frei und Clauer zog aus rund 25 Metern mit Überzeugung ab. Mit sehenswerter Flugbahn schlug die Kugel hoch im linken Knick zum Ausgleich ein. Kurz darauf zogen die Coaches ihre Schlüsse aus dem bisherigen Spiel und nutzten das vorher festgelegte Wechselfenster in der 30. Minuten zu Wechseln und Umstellungen. Manewald ging auf den Posten des Rechtsverteidigers zurück. Böhme wich auf den rechten Flügel aus. Köppe wechselte die Seite. Und mit Kjell Meyer ging ein gänzlicher anderer Spielertyp in die Sturmspitze, der dort nun im Wechsel mit Sascha Krause agieren sollte. Keine Minute später ging der Wechsel auf und die Luhdorfer mit 2:1 in Führung (31.). Meyer war einem zu langen Ball sehr aktiv nachgesetzt, verdiente sich so ein Missverständnis der Brietlinger Abwehr und schob schließlich ins leere Tor ein. Auch sonst fiel die Partie nun auf allen Positionen sichtlich in die Hand der Höllenberger.

 

Mit dem Seitenwechsel konnten die Trainer dann von der Bank eine zusätzliche "zweite Luft" in die Partie werfen. Cedric Schulenburg kam von der Bank und besetzte die Linksverteidigerposition neu. Dort hatten sich die Gastgeber besonders "abgekämpft" und waren in den zweiten 45 Minuten mit dem Tempo von Schulenburg und Köppe jetzt extrem gefordert. Dazu kamen mit Noa Skokann für Clauer und Kjell Harden für Böhme weitere frische Youngster. Das Durchschnittsalter von knapp 23 Jahren sank weiter. Und jetzt rächte sich für die Brietlinger das hohe Anfangstempo sowie das intensive und erfolgreiche Zweikampfverhalten. In die Karten spielte den Luhdorfern zudem ein frühes weiteres Tor durch Meyer, der nach Ecke aus rund 18 Metern überlegt und scharf flach ins Netz platzierte (50.). Mit dem 3:1 im Rücken lief der Ball im Spielaufbau nun sehr sicher und geduldig, sodass die Gastgeber nicht in den Zugriff kamen. Den jeweiligen Tempowechsel konnten sie kaum noch mitgehen. Insbesondere Schulenburg ging in Kombination mit Köppe mehrfach wie ein heißes Messer durch die Butter durch die Brietlinger Defensive. So auch in der 59. Minute als er anschließend Meyer bediente, der mühelos zum 4:1 abschloss. 

 

Nun ging auch noch der starke Routinier Krause vom Feld, sodass das Durchschnittsalter des MTV-Teams auf 20,4 Jahre sank. "Da ist ja jetzt fast eine A-Jugend auf dem Platz," stellte Obmann Lutz Reimers fest. Richtig! Die 2000er Hessenmöller (24) und der wieder eingewechselte Böhme (25) waren jetzt die "Oldies" auf dem Feld. Dem Spiel tat das in der Phase und dem Spielstand keinen Abbruch. Schön zu sehen, dass das gemeinsame Spielverständnis auch in dieser Besetzung passte. Auf Vorarbeit von Böhme wagte Köppe mit viel Tempo einen sehr frechen "Move" im gegnerischen Strafraum, drehte sich so um alle Gegner vorbei und schob zudem auch noch überlegt zum 5:1 ein (75.). OK... wenn´s klappt. Den Schlusspunkt setzte dann Böhme selbst. Er nahm einen guten Pass von Manewald auf zog eng verfolgt im Strafraum Richtung Tor und drosch die Kugel wie in besten Tagen humorlos aus 10 Metern unter die Latte (88.). Der Endstand von 6:1 hatte sich in der ersten Halbzeit nicht angedeutet, war aber aufgrund der zweiten Halbzeit durchaus passend. Besonders erfreulich in allen Testspielen, dass die MTVler - im Gegensatz zur letzten Saison - Tordrang und Chancenverwertung wieder gefunden haben. Alles wirkt lockerer bei einer gleichzeitig besseren Spannung. Einfach jetzt so beibehalten und in die Liga mitnehmen...