· 

Pokalremis ohne Sahnehäubchen!

Mehr "Augenhöhe" ist kaum denkbar. Das Achtelfinale in Ramelsloh war ein sehenswerter Fight mit vielen gelungenen Aktionen. Für unsere MTVler damit eine gute letzte Bestandsaufnahme vor dem Punktspielstart. Wie wichtig den beiden Vereinen die eigene Jugendarbeit ist, zeigte sich in den Startaufstellungen. Insgesamt standen zu Beginn gleich sieben (!) U19-Kicker auf dem Rasen. Bei den Luhdorfern ja ohnehin ausschließlich JFVler. Die Gastgeber zeigten auch gleich, wie und warum man in der vergangenen Woche den Bezirksligisten Borstel/S. förmlich zerlegt hatte. Beobachter der Partie wussten zu berichten, dass es dort nach 30 Minuten auch locker 8:0 (statt 5:0) hätte stehen können. Erst als die Ramelsloher ihrer 2007er Landesliga-Spieler zur Pause auswechselten sollen die zwei Ligen höher spielenden Borsteler auf "Augenhöhe" gekommen sein. Da wollten die Luhdorfer früher hin, wollten eine eigene Linie durchziehen und selbst offen und mutig spielen. Und so entwickelte sich für die Zuschauer von Beginn an eine rassige Partie, in der beide Teams bestrebt waren ihren eigenen Spielplan durchzubringen. Ramelsloh setzte viel und gerne das enorme Tempo ihrer Youngster mit schnellen oder langen Bällen in die Tiefe ein, womit die Gäste zunächst allerhand zu tun hatten. Zumal die Luhdorfer dort bewusst ohne zusätzliche Absicherung spielten. Wie erhofft ergaben sich daraus aber im zentralen Mittelfeld die gewünschten Räume für die Höllenberger, die diese im eigenen Ballbesitz gut zu nutzen wussten. Nach etwa 20 Minuten mit besseren Szenen der Rot-Blauen setzte sich bis zur Pause dann das gefälligere Spiel der Arndt/Hänel-Elf mehr durch. Durchaus passend dazu entsprang einer sehr guten Kombination die 1:0-Führung, die am Ende einer Stafette der U19er Kjell Harden gezielt verwandelte (14.). Nach der Pause hatten sich die Gastgeber davon besser erholt und zogen das Match erstmal wieder auf ihre Seite. In der 62. Minute rutschte ein langer Pass durch und sorgte für den Ausgleich. Die Luhdorfer wechselten kurz darauf offensiv. In dieser Phase konnte das Spiel jederzeit in beide Richtungen kippen. Zunächst ging´s auf die Seite der Ramelsloher. Einen Elfmeter konnte Robin Hoffmann parieren, doch die anschließende Ecke nutzten die Gastgeber zur 2:1-Führung (73.). Da waren die Luhdorfer nicht präsent genug. Ärgerlich. Doch sie schlugen zurück und nutzten postwendend einen Abwehrschnitzer. Ozan Özmen hatte es "gerochen" und mit all seiner Erfahrung zum Ausgleich genutzt (77.). Die Schlussphase gehörte dann wieder mehr den Höllenbergern. Unterstützt dadurch, dass sich der MTV Ramelsloh eine etwas übermotivierte Rote Karte einhandelte. In Überzahl lag dreimal der Siegtreffer für Luhdorf in der Luft. Wobei stets die Gefahr eines Konters blieb. Da beides am Ende nicht schlagend wurde, ging die Partie mit dem völlig passenden Ergebnis von 2:2 zu Ende und in ein abschließendes 11m-Schießen. Und auch dies auf absoluter Augenhöhe. Da die Höllenberger stark rotiert hatten, waren gegen Ende der Partie nur noch zwei der Schützen aus dem erfolgreichen Shoot-Out der Vorwoche auf dem Rasen. Zudem standen einige weitere sichere Elfmeter-Schützen nicht mal im Kader. Den letzten Wechsel nutzten die Gäste, um daher doch noch wenigstens Marc-André Böhme einzuwechseln. Mit ihm und Sascha Krause damit immerhin zwei der treffsicheren Schützen der Vorwoche am Punkt. Dazu Cedric Schulenburg, Leo Clauer und Ozan Özmen. Alle 11er zappelten im Netz.... bis auf ... ausgerechnet Böhme verrutschte der Schuss. Daneben. Mehr Glück hatte der letzte Schütze der Ramelsloher. Seinen Schuss schien Keeper Hoffmann bereits entschärft zu haben... als dieser doch noch über die Linie glitschte. Das war´s. Mit 7:8 verabschieden sich unsere MTVler aus dem Pokal. Nun gut. Schade. Aber im Kern waren und sind die Coaches sowohl mit dem Spiel als auch mit der gesamten Vorbereitung sehr einverstanden. Hohe Trainingsbeteiligung, keine neuen Verletzungen, gute Testspiele, Tore und Ergebnisse. Seit fünf Wochen in unterschiedlichen Besetzungen im regelmäßigen Spielrhythmus. Was will man mehr? Die Punktspiele können kommen. Nächsten Sonntag geht´s los. Spielort: Luhdorf. Seit 2017 erstmals wieder Kreisliga am Höllenberg. Wir freuen uns!