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Erste Niederlage - verdient aber vermeidbar!

Natürlich war zu erwarten, dass die Auftaktsiegesserie unserer Kreisliga-Aufsteiger nicht ewig anhalten wird. Ebenso klar, dass eine Niederlage in Elstorf nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Gerade auf deren Gelände, wo die Heimelf gern aus dem Bezirksligateam ergänzt wird und schon deshalb schwer berechenbar ist. Als zusätzliche Herausforderung stand der Arndt/Hänel-Elf fast die gesamte Reihe gewohnter, stabiler Kicker des Mittelfeld- und Abwehrzentrums nicht zur Verfügung. Als "Ausrede" galt das nicht. Allerdings kann man auch schlecht bestreiten, dass es durchaus ein Faktor ist, wenn zeitgleich gleich vier vergleichsweise erfahrenere Spieler wie Bilal Ballout, Leo Clauer, Hendrik Arndt sowie Cedric Schulenburg abwesend sind. Logisch! Zumal zusätzlich auch mögliche Positionsalternativen wie Tobias Engel oder Janning Dreusicke (noch) nicht zur Verfügung standen. Letztendlich kam es dann so, dass die MTVler nach den 90 Minuten in Elstorf mit 2:4 die Segel streichen mussten. Aber um es auch ganz klar zu sagen: "Unvermeidbar" war diese erste Niederlage ganz und gar nicht! Denn nach anfänglichen Schwierigkeiten, in denen die Gastgeber das Gehäuse von Malte Engel mehrfach in Bredouille brachten, hatten die Höllenberger den Schlüssel für die eigenen Siegchancen durchaus ins Schloss gesteckt und ihre heutige Spielidee gut auf den Weg gebracht.

 

Als das Abwehrzentrum um Luis Hessenmöller und Luis Wedemeier nämlich den Anfangsdrang der Gastgeber mit etwas Glück und Geschick in den ersten 10 Minuten überstanden hatte, musste auch die Heimelf erkennen, dass die offensive Ausrichtung der MTVler durchaus Schaden anrichten könnte. Mit Felix Köppe, Baran Büyüksahin, Marc-André Böhme, Sascha Krause und Kjell Meyer waren dort gleich fünf (!) Sturmkräfte unterwegs und zunehmend in der Lage, gemeinsam mit den nachrückenden Außenverteidigern, gefährliche Überzahlsituationen zu schaffen. Somit wurde auch das lediglich durch Sven Netzlaff abgesicherte zentrale Mittelfeld für die restliche erste Hälfte prima entlastet. Den ersten Warnschuss gab Böhme ab, als er aus 16 Metern nur knapp verzog. Doch schon der nächste Angriff stach. Köppe hatte den Ball gut behauptet und spielte prima auf den nachrückenden Henri Manewald hinter die Abwehr weiter. Die Strafraumbesetzung stimmte, die Hereingabe kam gut und Meyer verwandelte aus 6 Metern zur MTV-Führung. 1:0 (17.). Jetzt brach eine Phase an, in der die Luhdorfer absolut das Momentum für drei Punkte in der eigenen Hand hatten. Die mutige Spielausrichtung konnte aufgehen. Direkt nach der Führung strich ein Distanzschuss von Krause nur haarscharf am 2:0 vorbei. Ein Durchbruch über Jannik Pahl und Büyiksahin wurde vom TuS-Keeper ziemlich rustikal gestoppt. Aus Luhdorfer Wahrnehmung war hier ein Strafstoß durchaus angebracht. Und kurz vor dem Pausenpfiff gab es über die linke Seite eine weitere feine Kombi. Den Abschluss von Böhme aus spitzen Winkel fischte der TuS-Torhüter noch raus.

 

Mit der vertretbaren 1:0-Führung gingen die Teams in die Pause. Ausgeglichenes Spiel, in dem die Gäste die etwas bessere Chancenausbeute hatten. Dass sich dies in der zweiten Hälfte ändern würde, war nicht automatisch anzunehmen. Die Höllenberger waren ja gut im Spiel, hatten ihre offensiven Momente und die eigenen Lücken der Anfangsphase im Spielverlauf besser geschlossen. Dazu die knappe Führung im Rücken. Gute Ausgangslage. Die latente Unterzahl im Mittelfeld nun abzustellen, war eine taktisch nachvollziehbare Maßnahme. Ging aber schief. Dabei war mit dem erfahrenen Serhat Ataykaya die passende Personalie zur Hand, um gemeinsam mit Netzlaff die Spielkontrolle zu behalten. Höchst zuversichtlich begannen die MTVler also die zweite Hälfte ... und wurden (zu) schnell kalt erwischt. Ein vermeidbarer Ballverlust, eine kurze Unordnung, ein satter TuS-Linksschuss... da war nicht viel zu halten. 1:1 (48.). Das war ärgerlich, unnötig und zeigte bei beiden Teams Wirkung. Leider zulasten der Gäste, die in den folgenden Minuten sichtlich Zugriff und Ordnung verloren. Allerdings hätten die MTVler sich zuvor noch ein positives Momentum verschaffen und eine optimale Antwort geben können. Böhme bereitete ideal vor, freie Schussbahn am langen Eck ... Büyüksahin zielte ... an den Pfosten. Wer kann schon sagen, wie das gewirkt hätte? Mit Sicherheit besser als die folgenden Minuten, in denen kurzzeitig alle MTV-Dämme brachen. Dabei ließen die Gastgeber dies zunächst sogar ungenutzt und vergaben Folgegelegenheiten. Für alle MTV-Kickern also noch die Chance, die Reihen zu schließen. Doch es gelang nicht. Stattdessen lag weiter ein zusätzliches Gegentor in der Luft, das die Luhdorfer dann passenderweise leider selbst vorlegten. 

 

In dieser Phase schien das kleine "1x1" des eigenen Spiels in punkto Raumaufteilung, Zweikampfverhalten, Ballforderung und einiges mehr kurzfristig ausgeschaltet. Mit der Folge von zwei weiteren vermeidbaren Gegentoren in der 67. und 74. Minuten. Die Coaches hatten zwar mit Wechseln noch versucht, von Außen neue Impulse zu schaffen und Einfluss zu nehmen.... aber der Rückstand war schon zu groß geraten. Immerhin fand das MTV-Team den Spielfaden wieder. Die U19-Youngster Magnus Kruska, Aaron Dronka und Kjell Harden brachten sich bei ihrem Kreisligadebüt gut ein. Dronka legte auf Sammy Boel weiter, der auf 2:4 verkürzte (82.). Und dann tauchte plötzlich Kruska frei vor dem TuS-Keeper auf. Der Anschlusstreffer war möglich. Hätte also sogar noch eine "lustige" Crunch-Time werden können. Leider gab´s eine Glanzparade und es blieb beim 2:4. Die Elstorfer hatten sich den Sieg sicher verdient. Und dennoch war die Niederlage vermeidbar, wenn die Höllenberger die durchaus vorhandenen günstigen Spielmomente für sich genutzt hätten. Eine entsprechende Abgezocktheit, Cleverness und Konsequenz ist allerdings von dem jungen Kader in der neuen Spielklasse sicher noch nicht zwingend vorauszusetzen. Das ist ein Lernziel und wird das Team mit mehr Erfahrung und/oder weniger Ausfällen ganz sicher noch erreichen. Zunächst sind mal 9 Punkte aus vier Spielen keine sooo schlechte Bilanz ;-) . Also: Schütteln und WEITER!