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Einmal kneifen ... 3:0 ... Spitzenreiter!

So allmählich haben sich unsere Aufsteiger scheinbar an die Kreisliga gewöhnt. Allerdings anders als dies vor der Saison erwartet worden war. Nach dem keineswegs souveränen Aufstieg war der MTV-Elf allgemein eher der direkter Wiederabstieg, mindestes aber ein langer, enger Kampf um den Klassenerhalt prophezeit worden. An diese Einschätzung scheint sich die Arndt/Hänel-Elf jedoch so gar nicht halten zu wollen. Vielmehr holten sich die MTVler am Sonntag im siebten Spiel bereits den sechsten "Dreier". Und das obwohl gleich fünf Startelfkandidaten fehlten. Zudem gibt es für die Luhdorfer neben dem TSV Stelle wohl kaum einen motivierteren Gegner als die Landesligareserve der SG Scharmbeck/P./A. . Ein Sieg in Luhdorf mag manchem dort gefühlt mehr zählen als das eigene sportliche Abschneiden im Tabellenbild. Nicht umsonst hatte die SG das letzte Aufeinandertreffen mit einem 5:0 (!) Heimsieg "gezogen". Und auch diesmal ließ die Startelf der Gäste personell einiges erwarten. Dazu unter der Woche noch einige vielsagende und herausfordernde Postings. Doch auf all die reichlichen "Nebengeräusche" wollten sich die Höllenberger überhaupt nicht einlassen. Gerade von Aspekten wie "Revanche" oder gar "Derby" wollten besonders die Trainer gar nichts hören. Das würde bloß unnötig ablenken und letztendlich nur das eigene Spiel stören. Lieber frei davon aufspielen und vor allem eine geeignete Spielweise finden, um die Stärken der Gäste zu kontrollieren und so zu einem Erfolg zu kommen. Dass dies vermutlich nicht über Zweikampfduelle oder körperbetontes Spiel funktionieren würde, konnten die zahlreichen Zuschauer schon beim Auflaufen der beiden Mannschaften erkennen. Denn die meisten direkten Duelle waren physisch ein sichtbares "Mismatch" für die MTVler. Dies sollte läuferisch und vor allem mannschaftlich diszipliniert kompensiert werden. Zumal einiges dafür sprach, dass mit zunehmender Spielzeit der konditionelle Elan der SG nachlassen könnte. Insofern ging es insbesondere darum, das Spiel erstmal möglichst lang offen zu halten. Die frühe 1:0-Führung half natürlich dabei ... war aber nicht spielentscheidend. Marc-André Böhme nutzte eine gute Pressingsituation, fing nach Fehler der SG-Abwehr den Ball ab und konnte im Strafraum nur durch ein klares Festhalten gestoppt werden. Den Strafstoß verwandelte Leo Clauer (5.). Danach gelang es den MTVlern mit viel Ballbesitz und teilweise langen, sicheren Passagen die Gäste gut zu bewegen. Nur höchst selten konnte die SG ihre beiden gefährlichen Torjäger wirkungsvoll in Szene setzen. Erst ab der 30. Minute verloren die Höllenberger etwas Ball- und Spielkontrolle, ließen aber zumindest kaum Torszenen zu. Letztlich gab es über die ganze Partie lediglich eine Großchance für die Gäste, die aber kurz vor der Pause am Außennetz landete. Im Gegenzug wurde allerdings auch ein Durchbruch von Kjell Meyer für ein 2:0 noch von der Linie gekratzt. Die knappe 1:0-Führung zur Pause ging in Ordnung. Die zweite Hälfte begann etwas zerfahren und es war noch nicht so richtig klar, wohin das Spiel ausschlagen würde. Doch wie erhofft zogen die Luhdorfer dann ab der 60. Minuten die Partie klar auf ihre Seite. Sie ließen sich wenig in schwierige Zweikämpfe verwickeln, konnten das Tempo gut halten und schließlich stachen die Wechsel optimal. Besonders offensiv. Auf den eingewechselten Sammy Boel fand die SG-Abwehr jedenfalls keine Antwort. Mit zwei herrlichen Toren (63. / 71.) stellte er das 3:0 und damit die Vorentscheidung her. In der Schlussphase machte leider der Schiedsrichter das Spiel unangemessen "bunt". Schon die Gelb-Rote Karte für die Gäste war - vor allem bei dem Spielstand - nicht notwendig. Das gute und total faire Spiel hatte den gestenreichen Autoritätsbeweis wirklich nicht mehr benötigt. Noch weniger den Platzverweis für den sicheren MTV-Keeper Niklas Rudolph. Ein Pressschlag wurde ihm als Notbremse ausgelegt, was aus Sicht nahezu aller Zeitzeugen eine krasse Fehleinschätzung war. Doch selbst der gut postierte Linienrichter konnte seinen Spielleiter nicht davon überzeugen. Nun ja. Schade. Letztendlich ließen sich die Höllenberger das gute Spiel und den verdienten 3:0 Heimsieg dadurch nicht verderben (ausführlicher Bericht hier unter News/Berichte). Zumal unsere Kreisliga-Neulinge damit völlig überraschend die Position des aktuellen Spitzenreiters einnehmen. Und da müssen sich selbst die größten Optimisten im eigenen Lager einmal "kneifen". Mit Abstiegskampf hat das jedenfalls erstmal nichts zu tun. Nun folgen Donnerstag und Sonntag zwei Spiele gegen zwei der großen Aufstiegsfavoriten. Egal!  Weiter einfach gut kicken und Spaß haben!