· 

"Bestes Spiel ..." ... aber!

Nenndorf. Wow, das Umfeld dieses Duells in Nenndorf konnte sich wirklich sehen lassen. Kein Wunder, dass auch auf Seiten der Gastgeber um Kapitän Max Schrader viele Spieler mit höherklassigen Fähigkeiten auflaufen. Auch die Zuschauerkulisse stand an diesem Donnerstagabend so manch Bezirksligapartie in nichts nach. Auf dem Platz wurde ein spannendes, intensives und oft auch spielerisch gutklassiges Spiel geboten. Leider mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Diese erwischten einen Blitzstart und gingen mit einem sehr guten Kombinationsspiel früh in Führung (2.). Da konnte Keeper Niklas Rudolph überhaupt nichts machen. Umso wichtiger, dass er sich bei seinem Pflichtspieldebüt dadurch nicht runterziehen ließ, sondern völlig fehlerlos agierte. Die Mannschaft brauchte erstmal gut 10 Minuten, um dem sehr forschen und offensiven Auftakt der Nenndorfer eigene Akzente entgegenzusetzen. Da Hendrik Arndt nach zwei Jahren Pause offenbar langsam wieder einen akzeptablen Fitnesslevel für 90 Minuten erreicht hat, agierte das Zentrum nun erstmals von Beginn an in veränderten Rollen. Und das begann sich auszuzahlen. Das Mittelfeld der Luhdorfer übernahm jedenfalls ball- und spielsicher spürbar die Kontrolle. Die Partie verlagerte sich. Insbesondere der rechte Flügel mit Lennard Gevers und Marvin Neven konnte immer wieder durchbrechen oder Ecken herausholen. So kam es auch zur ersten Großchance, als Sascha Krause der Ball direkt vor dem Tor vor die Füße fiel. Doch etwas Rücklage verhinderte den fast sicheren Ausgleich. Nach einer halben Stunde, war der 0:1-Rückstand allmählich ein Witz. Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit. Doch genau in dieser Phase führte eine etwas zu wenig druckvolle Spieleröffnung zu einem Ballverlust und der Nenndorfer Torjäger Rainer Rotter schlug eiskalt zu. 0:2. Die MTVler versuchten vor der Pause zu verkürzen und verzeichneten weitere große Chancen. Marius Koch wurde einschussbereit vor dem leeren Tor noch sauber abgegrätscht, Janning Dreusicke schoss einen Abwehrspieler an und Leo Clauer scheiterte erst an der Latte und dann am Keeper. Zur Halbzeit gab es gar nicht viel zu kritisieren. Nur der Spielstand passte nicht. Es musste aber niemand Unzufrieden sein oder groß mit sich hadern. Hier und heute würde so oder so nichts entschieden werden ...  aber mindestens geht es nun darum, bei sich selbst zu bleiben, die beste Mentalität abzurufen und - egal was passiert - den Teamgeist auf dem Platz zu behalten. Und genau das tat die Mannschaft inkl. den Einwechselspielern um Henry Falkenberg eindringlich und unermüdlich bis zum Abpfiff und darüber hinaus. Zunächst gab es auch sofort den Lohn dafür, denn Leo Clauer verkürzte in der 47. Minute auf Vorarbeit von Marc-André Böhme auf 1:2. Ein Wirkungstreffer. Jetzt verloren die Gastgeber für kurze Zeit ziemlich den Überblick. Doch wieder gingen die nachfolgenden Schlüsselszenen nicht an die Gäste. Zunächst vergab Kapitän Clauer am kurzen Pfosten. Den Ball hatten Beobachter ebenso drin gesehen wie kurz darauf das Geschoss von Janning Dreusicke, das haarscharf am langen Pfosten vorbeirauschte. Doch kurz darauf war der Ausgleich klar. Sascha Krause war frei durch und hatte sich den Ball etwa 8 Meter vor dem Tor einschussbereit zurecht gelegt ... als er "abgeräumt" wurde. Der Schiri lief Richtung 11m-Punkt. Logisch. Eine klare Sache. Dafür braucht man nicht mal einen Videokeller! Doch dann winkte er plötzlich ab und ließ zum Entsetzen der Luhdorfer weiterspielen. Das gibt´s doch nicht. Aber gut. War ja weiterhin genug Zeit. Doch wenig später zeigte der Schiri in einer ähnlichen, wenngleich - aus Gästesicht - längst nicht so eindeutigen Szene, dann doch auf den Punkt. Allerdings für Nenndorf! Der Ball saß natürlich und der TuS führte wieder mit zwei Toren. Für die eigentlich sicheren Defensivspieler Luis Hessenmöller, Steve Schmidt und Serhat Ataykaya wurde es langsam ein gebrauchter Abend. Trotzdem schoben sie danach auch weiter Angriff um Angriff an. Bis zum Abpfiff hatte man stets das Gefühl, dass der MTV es doch noch drehen könnte. Erst recht als doch noch Sascha Krause in der 85. Minuten in Kombination mit Marvin Neven satt zum Anschluss traf. Weitere vier Mal (!) scheiterte die Luhdorfer Offensive danach noch knapp. Insbesondere Sammy Boel kam sehr nah an den Ausgleichtreffer. Und selbst mit der letzten Aktion servierte Justus Otto noch eine Ecke, die wieder nur um Zentimeter über die Latte geköpft wurde. Dann Pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und die erste Niederlage unserer "U23" war nicht mehr zu verhindern. Das Momentum und diverse Schlüsselszenen waren heute einfach stets bei den Gastgebern. Nun gut. Natürlich war keiner zufrieden mit der Niederlage. Aber Spielerzitate wie "Bestes Spiel ... aber" oder "Gutes Gefühl auf dem Platz gehabt ..." spiegelten wider, dass in Summe das Positive überwog. Ebenso wie viel Anerkennung zu den Leistungen der Mitspieler. Jetzt heißt es also diese positiven Aspekte mitzunehmen, in neue Energie zu verwandeln und Sonntag zuhause wieder einen "Dreier" einzufahren.