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5:1 aus Fliegenberg mitgenommen!

Unnötig mühevoll aber ungefährdet und verdient könnte man den 5:1 Auswärtssieg der "U23" beschreiben. Mühevoll, weil es der MTV-Elf nicht konstant gelang, die eigentlich vorgesehen Marschroute durchzubringen. Den dichten Abwehrriegel der Gastgeber ungeplant zu sehr durch das Zentrum zu bespielen, war sichtlich der schwierigste Weg. Trotzdem erlagen die Luhdorfer zu oft dieser Versuchung und prallten speziell in den ersten 20 Minuten dort häufig regelrecht ab. Insbesondere weil die spielstarken Angreifer Marius Koch und Marc-André Böhme weiterhin verletzungsbedingt ausfielen bzw. vorsichtshalber noch geschont werden sollten. Daher musste Torgefahr über das Mittelfeld kreiert werden, sodass die MTVler im Ballbesitz zumeist in einem verkappten 4:1:4:1 agierten. Die Abwehrkette um Luis Hessenmöller stand aufmerksam während Hendrik Arndt davor einen defensiveren Mittelfeldpart übernahm und damit hauptsächlich für die Absicherung sorgte. Leo Clauer und Sascha Krause agierten dafür offensiver als gewohnt, bekamen es aber mit einem ziemlich dicht gestellten Zentrum der Gastgeber zu tun. Erst eine Rochade in der vorderen Linie nach zwanzig Minuten brachte die SG Elbdeich in Verlegenheit. Und kurz darauf lag der Ball dann auch im Netz. Serhat Ataykaya hatte kurz hinter der Mittelline einen zweiten Ball konsequent geklärt und dieser entwickelte sich zur echten Herausforderung für die aufgerückte Gästeabwehr. Janning Dreusicke - kurz zuvor ins Sturmzentrum gewechselt - war fix da und hob die Kugel geschickt über den Keeper. Durch diese 1:0-Führung konnte man es nun spürbar gelassener nehmen. Die Kombinationen wurden gefälliger. Kurz vor der Halbzeit gab es eine weitere Umstellung, um den Gegner nochmal neu zu beschäftigen. Auf den Flügeln waren bis dahin weder Henry Falkenberg noch zuvor Janning Dreusicke oder Sammy Boel in wirklich zwingende Aktionen gebracht worden. Und weil Marvin Neven auf der linken Abwehrseite dagegen komplett unterfordert war übernahm er nun den rechten Flügel. Kurz darauf lief aber dann doch mal eine Kombination durch das Zentrum erfolgreich: Sascha Krause bediente Leo Clauer und der schloss trocken ab. 2:0. Mit dem Halbzeitpfiff folgte dann der sehenswerteste Angriff des Spiels und deutete an, zu was das Team spielerisch in der Lage ist. Schnelle Pässe Richtung 16er, Ablage per Absatzkick von Krause und der anrauschende Clauer schraubte den Ball von 17 Metern hoch unter die Latte. Ein klasse Treffer, der die mitgereisten Zuschauer für das etwas zähe Spiel entschädigen konnte. Nach der Pause rappelte sich die SG Elbdeich nochmal spürbar auf. Zunächst mit einem Sonntagsschuss an die MTV-Latte und dann tatsächlich mit dem 1:3 (59.). Da es heute so oder so kein Feuerwerk mehr werden würde, ging es für die Luhdorfer nun erstmal um die eindeutige Absicherung der drei Punkte. Justus Otto und Lennard Gevers hielten die Verteidigerposition konsequent und das zentrale defensive Mittelfeld wurde vorsichtshalber wieder doppelt bespielt. Gegen Ende ließen dann jedoch die Kräfte der Gastgeber deutlich nach und die MTVler spielten Chance um Chance heraus. Hier tat sich Sammy Boel sowohl im Auslassen von guten Chancen hervor, aber eben auch im Vorbereiten der beiden nächsten MTV-Treffer. So lief er zunächst gemeinsam mit Sascha Krause den ballführenden Verteidiger so energisch an, dass dieser sich auf ein Dribbling einließ und den Ball abgab. Allein vor dem Kasten netzte Krause zur Entscheidung ein. Kurz darauf beteiligte sich Boel am "Scheibenschießen" vor dem SG-Gehäuse, von wo die Kugel Clauer vor die Füße fiel ... 5:1. Anschließend gab es noch drei erfreuliche Randnotizen. Zunächst konnte sich Keeper Robin Hoffmann in der letzten Spielminute mit einer hervorragenden Parade auszeichnen. Dann gab Niklas Rudolph ein kurzes Debüt als Feldspieler und zeigte, dass er als etatmäßiger Torwart dort genau wie Robin Hoffmann jederzeit eine Option sein könnte. Und dann kam es zu einer kurzen Pflichtspielpremiere von Jakob Totschnik, der nach langer Verletzung, die ihn leider weiterhin etwas quält, wenigsten mal 5 Minuten zusammen mit den langjährigen Teamkollegen wieder auf dem Rasen stehen konnte. Die Freude darüber war sowohl ihm als auch den Trainern, Zuschauern und Mitspielern anzusehen. Zumal er mit wenigen typischen Aktionen sofort andeuten konnte, dass er ein wertvolles zusätzliches Element ins Spiel der "U23" einbringen kann, wenn er mal wieder fit ist. Ein erster Schritt ist immerhin gemacht. Nun heißt es Daumen drücken und etwas Geduld. So gesehen nahm das Spiel im Fazit bei herrlichen Wetter in allen Belangen ein letztendlich sehr gutes und verdientes Ende.