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Im Elfmeterschießen verdient weiter!

Für die "U23" hat mit dem anstehenden Kreispokal quasi schon die Vorbereitung auf die neue Saison begonnen. Denn alle Neuzugänge sind bereits spielberechtigt. Der Pokal kann damit ideal genutzt werden, um die neuen Spieler schon jetzt und unter Wettkampfbedingungen ins Spiel zu integrieren. Das Los hatte die frisch gebackenen Kreisligaaufsteiger des FC Este an den Höllenberg geschickt. Ein schöner Gradmesser. Dazu Kapitän Leo Clauer nicht an Bord. Keine fliegenden Wechsel möglich. Viel Neuland. Viel Abwechslung. Viel Motivation. Das ganze mit einem (endlich) gut gefüllten Kader. Von der U19 standen Luis Wedemeier, Jannis Jobmann, Joshua Weseloh und Malte Engel erstmals als offizielle Teammitglieder im Kader, denn tags zuvor hatte die A-Jugend ihr letztes Pflichtspiel absolviert und in der U19-Landesliga Eintracht Elbmarsch mit 12:0 (!) vom Platz gefegt. Heute daher natürlich wegen der Doppelbelastung erstmal Option "für den Fall der Fälle"  ... aber eben schon mal voll dabei. Dazu das mögliche Debüt von Sven Netzlaff. Zunächst wurde aber auf das "bewährte" Personal und einen Plan mit mehreren Varianten gesetzt. Im Mittelfeld sollten Routinier Sascha Krause und Hendrik Arndt für möglichst gewohnte Struktur sorgen. Davor war Marius Koch rechtzeitig fit geworden und konnte hinter den Spitzen agieren. Ansonsten wenig Änderungen. Über das Spiel der Gäste gab es vorab einige handfeste Hinweise und entsprechende Instruktionen. Ein Kreisligateam kann erfahrungsgemäß nur schwer ausblenden, dass der Gegner aus der 3. KK kommt. Zumindest im Hinterkopf. Dementsprechend wollte der MTV nicht abwarten, sondern etwa 15 Minuten lang sofort eine offensive Spielinitiative übernehmen. Gleich aufzeigen, dass das heute kein leichter Gang wird. Gern eine frühe Führung verursachen. Hoch verteidigen, offensiv anlaufen, viele Anspielstationen schaffen. Das würde zudem etwas Zeit geben, sich in der neuen Mittelfeldordnung zu finden. Das Risiko in einen Rückstand zu laufen, muss in dieser Phase auch gar nicht sonderlich stören. Denn die Gäste erzielten in der Rückrunde oft frühe Tore und schienen eher nach hinten raus anfälliger gewesen zu sein. Das MTV-Team setzte die Vorgaben gut um und die Moisburger hatten wie erhofft von Beginn an mit den quirligen Offensivspielern der Luhdorfer gut zu tun. Die Gästebank war jedenfalls in der Anfangsphase mit der Vorstellung der eigenen Mannschaft hörbar nicht zufrieden. Trotzdem musste sich die Arndt/Hänel-Elf auch erst an das intensivere Spiel eines Kreisligisten und das geringere Platzangebot gewöhnen. Und mitten in die eigentlich ordentliche Startphase der Weiß-Blauen hinein gelang den Gästen aus einer Ecke heraus per Kopf die 1:0-Führung (11.). Planmäßig agierten die Luhdorfer aber wenig geschockt und für die nächste Phase etwas zurückhaltender. Sie liefen nicht mehr so hoch an und bemühten sich eher um Spielkontrolle. Zweimal hatte Este bei Gegenstößen dennoch ein Tor auf dem Fuß. Umgekehrt gab es aber auch erste Ausgleichschancen. Insbesondere Marc-André Böhme verpasste eine Hereingabe von Janning Dreusicke nur haarscharf. Mit dem knappen Rückstand ging es in die Pause. Da die Gäste überraschenderweise die Spielführung ab der 30. Minute fast komplett an die Luhdorfer abgegeben hatten und sich fast ausschließlich auf´s Kontern verlegten, stellte die Heimelf um. Man verzichtete auf die Dynamik des engagierten Lennard Gevers als rechten Außenverteidiger und stellte dort Debütant Sven Netzlaff. Die Luhdorfer "U23" ging damit zwar nicht "All-In", setzte aber noch mehr auf komplette Spielkontrolle. Das entlastete prompt Arndt und Krause im zentralen Mittelfeld, da Netzlaff regelmäßig einrückte und stets ballsicher anspielbar war. Krause konnte mehr in die offensiven Halbräume neben den emsigen Koch vorrücken und zog dabei stets mindestens einen Gegenspieler mit. Dadurch wurde Arndt als dann einzige verbliebene "6" ständig im Rückraum anspielbar und agierte in der Absicherung und Verteilung zunehmend stärker. Wenn der Ball dann aus dem engen Zentrum auf die Flügel wechselte ergaben sich für Boel und Dreusicke ständig 1:1- oder sogar Überzahlsituationen mit den nachrückenden Außenverteidigern. Unter dem Strich kam es zu gefühlten 70-80% Ballbesitz, was viel kraftraubende Laufarbeit für die Gästespieler bedeutete. Für den verdienten Ausgleich der MTVler benötigte es allerdings einen Freistoß. Nach Foulspiel knallte Krause den Ball aus 18 Metern an die Latte. Während diese noch wackelte bekam ein Moisburger den Ball beim Abwehrversuch an die Hand. Wieder Krause nutzte jetzt eine heftige Unaufmerksamkeit und verwandelte schlitzohrig (55.). Von nun an spielte sich das Geschehen nahezu ausschließlich in der Hälfte der Gäste ab. Allerdings mit mangelnder Chancenverwertung. Steve Schmidt und Luis Hessenmöller mussten daher höllisch aufpassen, um ein Konter-KO zu verhindern. Als Böhme und Koch mit den Kräften am Ende waren, konnten die MTVler mit Jannik Pahl und Marvin Neven hervorragend nachlegen, ohne dass ein Bruch entstand. Nun schien die Entscheidung endgültig fällig. Doch Arndt verpasste ein Zuspiel von Boel nur um eine Fußspitze und Krause scheiterte im letzten Versuch an einer sehenswerten Monsterparade des Gästekeepers. Es blieb beim 1:1. Vor dem Elfmeterschießen gab es für die Luhdorfer vom Trainergespann erstmal reichlich Anerkennung für die gute Leistung. Das Shoot-Out würde daran gar nichts ändern. Folglich würde man es auch gewinnen. Zwar waren mit Clauer, Böhme und Arndt drei sichere Elfmeterschützen raus. Aber es war viel Selbstvertrauen vorhanden. Und dazu natürlich "Elfmeter-Töter" Niklas Rudolph. Der gehorchte seinem Ruf und hielt gleich den ersten Ball. Krause verwandelte für Luhdorf. Dann folgte Rudolphs zweiter Streich. Auch am Dritten war er haarscharf dran. Bei Luhdorf verwandelten Schmidt und Dreusicke sicher. Somit war es nun am starken Serhat Ataykaya "den Sack zuzubinden". Ohne Nerven schlenzte er die Kugel zum 5:4 unter die Latte. Danach hüllte die "Westkurve" den Höllenberg in Licht plus Rauch und die Mannschaft feierte das Weiterkommen. Denn das bedeutet mindestens eine weitere Runde und damit sicher ein weiteres Pflichtspiel zur Vorbereitung auf die neue Saison (siehe oben).