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"U23" stürmt mit 6:1 den Vaenser Grund!

Vor dem Top-Spiel in Neu Wulmstorf stand für die "U23" noch das schwierige Auswärtsspiel beim TuS Nenndorf an. Der Mitaufsteiger ist bekanntlich sehr heimstark und am Vaenser Grund auch in dieser Saison noch ungeschlagen. Auch unser Team konnte dort in der Vorsaison nicht gewinnen und fing sich eine 2:3-Niederlage. Allerdings haben die Nenndorfer mittlerweile mehrere Spieler an die eigene erste Mannschaft abgegeben und umgekehrt haben sich unsere "Jungkicker" deutlich weiter entwickelt. Trotzdem war die Arndt/Hänel-Elf natürlich gewarnt und ging das Spiel entsprechend ernsthaft und motiviert an. Die Gastgeber hatten zuvor indirekt - aber ziemlich konkret - die eigene Taktik durchblicken lassen und die Luhdorfer wussten, dass sie sich im Ballbesitz auf einen tiefstehenden Gegner und dichte defensive Ketten einzustellen hatten. Doch nach dem 0:0 in Tostedt hatte sich das Team in den letzten Trainingssitzungen noch mal explizit auf solche Spielsituationen eingestellt und spielte die besprochene Marschroute in der ersten Halbzeit überaus sauber, ballsicher und diszipliniert. Die guten Platzverhältnisse in Nenndorf beförderten dies zusätzlich.

 

Jede Position der Startelf erledigte die gestellte Aufgabe nahezu vorbildlich. Den Spielaufbau initiierten zumeist Luis Hessenmöller, Hendrik Arndt und/oder Sven Netzlaff. Serhat Ataykaya erledigte gewissenhaft die Organisation der Verteidigung. Marius Koch und Leo Clauer liefen aus dem Mittelfeld heraus wechselweise tiefe Räume an, rissen Lücken und zogen Gegenspieler auf sich. Im Sturmzentrum konnte Joshua Weseloh mit sehr viel Fleißarbeit oft wie erhofft zwei Spieler binden und zudem den Spielaufbau der Gastgeber in die gewünschte Richtung lenken. Und - wenn dann alles gut vorbereitet war - stießen vor allem Marc-A. Böhme, Marvin Neven und Jannik Pahl in die Lücken und schufen Torraumszenen. Insbesondere die sichere Ballbehandlung und das gute Positionsspiel des gesamten Teams kann positiv hervorgehoben werden. Beides lockte die tiefen Ketten des TuS immer wieder leicht vor, sodass sich auch erste Torchancen ergeben konnten. Eine flüssige Kombination lief in der 13. Minute bis zu Koch durch, der die Führung auf dem Fuß hatte. Doch vor dem finalen Abschluss versprang der Ball leicht, sodass Koch nur noch zum Strafraum zurücklegen konnte. Dort zog Böhme eng bedrängt ab und hatte etwas Glück, dass die Kugel leicht abgefälscht in den Maschen landete. Da aber allein dieser Spielzug schon ein Tor verdient hatte, kann das Wort "Glück" eigentlich schon wieder gestrichen werden.

 

Noch eindrucksvoller fiel dann das 2:0 (24.). Der im ersten Durchgang auffällige Netzlaff chipte den Ball geschickt auf den einlaufenden Böhme. Dieser schaffte - quasi in der Luft stehend und in einer Bewegung - die perfekte Ballan- und -mitnahme und hatte sich dadurch freistehend vor den Nenndorfer Kasten gewunden, von wo aus er den Ball sicher einschob. Mit dem 2:0 ging es in die Pause, wobei nun zu erwarten war, dass die Gastgeber die dichte Abwehrformation auflösen würden und sich größere Räume ergeben könnten. In erster Linie war daher zunächst ein schnelles Gegentor zu vermeiden, da dies auch angeknockte Gegner ins Spiel zurückbringen kann. Erstrecht in Nenndorf. Es kam wie erwartet und der TuS spielte nun offener mit. Insbesondere das zentrale Mittelfeld der Gastgeber schaffte besseren Zugriff auf Arndt und Clauer. Auch Netzlaff und Pahl mussten sich zurücknehmen. Da das Spiel der ersten Hälfte bereits sehr laufintensiv war, schlichen sich vereinzelte Abspiel- und Konzentrationsfehler ein. Der MTV reagierte mit zwei neuen und schnellen Außenstürmern, denn genau dort wurden die Räume für die Gäste nun riesig. Nachdem die Anfangsoffensive der 2. Halbzeit weder einen Anschlusstreffer noch nennenswerte Torchancen ergaben, kamen die MTVler über Jannis Jobmann und Ole Schmerbitz wieder vermehrt zu eigenen Angriffen und schnellen Umschaltaktionen. Gerade Luis Hessenmöller tat sich dabei mit sehr genauen Anspielen in die Tiefe hervor und in der 61. Minute entwischte Clauer, bediente Böhme, der am Torwart vorbeiging und mit dem Abschluss auch noch so lange wartete bis der letzte Verteidiger vorbeigerutscht war. 3:0 (61.).

 

Dass sich die Luhdorfer das noch nehmen lassen würden, war unwahrscheinlich, sodass Böhme nach seinem Hattrick die Spielfläche verlassen durfte. Doch Weseloh vertrat ihn effizient. Als Schmerbitz eine Hereingabe von Jobmann noch erreichte, konnte ein Nenndorfer Verteidiger auf der eigenen Torlinie nur noch Weseloh anschießen. 4:0 (71.). Die Gäste verstärkten nun mit Luis Wedemeier die eigene Defensive. Kurz darauf erkannte Weseloh, dass der TuS-Keeper sich erneut weit vor dem Tor postiert hatte und schaffte es, den Ball aus rd. 25 Metern genau in den Winkel zu platzieren. 5:0 (75.) Da passte aber auch gar nichts dazwischen. Ein tolles Tor. Nur wenig später verlängerte Jobmann per Kopf auf Koch, der - Gott sei Dank - auch durch einen sehr unschönen Verteidigungsversuch nicht zu treffen war und die Kugel stattdessen zum 6:0 ins Netz schlenzte. Zwischenzeitlich hatte der umsichtige Keeper Niklas Rudolph kleinere Nachlässigkeiten seiner Vorderleute noch ausbügeln können. Doch in der 89. Minute kam auch er nicht mehr dran und Nenndorf verkürzte zum 1:6-Endstand. Da können gute Torleute zurecht mächtig sauer werden, wenngleich die Gastgeber sich einen eigenen Treffer sicher verdient hatten. Spätestens als das Ergebnis aus Tostedt bekannt wurde, war aber auch dieser kurze Zorn schnell verraucht. Denn der direkte Konkurrent ließ in letzter Sekunde mit 3:3 zwei Punkte gegen Tabellenschlusslicht Jesteburg liegen, wodurch sich die Ausgangslage für unsere "U23" vor dem anstehenden Spitzenspiel in Neu Wulmstorf nochmals deutlich komfortabler gestaltet.