Das Testspiel am Sonntag hatten die Trainer in "weiser Voraussicht" einer möglichen Schlechtwetterperiode vor Rückrundenstart bereits Mitte Dezember vereinbart. Und das zahlte sich nun aus. Denn über die letzten Woche waren Trainingseinheiten auf den Rasenplätzen mehrfach nur eingeschränkt möglich. Zum Glück konnten die MTVler schon am vergangenen Sonntag in Thomasburg spielen. Und natürlich war nun auch der Test mit der Drittvertretung des Buchholzer FC auf deren Kunstrasenplatz nicht gefährdet. Im Gegenteil. Es war zwar eisig kalter Wind. Aber die Sonne wärmte schon gut und sorgte bei klarer Luft für beste Bedingungen. Das Ergebnis war zweitrangig und angeschlagene Spieler wurden beim MTV geschont, sodass Lennard Gevers, Sascha Krause, Marvin Neven oder Luis Wedemeier nicht auf dem Spielberichtsbogen standen. Für alle anderen standen viel Spielpraxis und vor allem neue Spielordnungen auf dem Zettel. Auch mit Blick auf generell notwendige Weiterentwicklungen für anstehende Aufgabe der nächsten Jahre. Einige sonst typische und vielfach eingeschliffene Aspekte wurden dagegen nicht oder völlig anders gespielt. Motto: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"
So wurde in den ersten 25 Minuten aus einer kompakten Grundordnung agiert und der Spielaufbau der Gäste bis zur Mittellinie faktisch nicht gestört. Geübte Zuschauer des Teams dürfte das sehr aufgefallen sein. Gegen den Ball funktionierte das schon ganz ordentlich. Für den BFC waren kaum Anspielstationen zu finden. Allerdings gelang der Umschaltmoment trotz mehrerer idealer Gelegenheiten nicht gut. Aussichtsreiche Situationen scheiterten an falschen Entscheidungen oder Ungenauigkeiten. In dieser Saisonphase auch nicht ungewöhnlich. Einer dieser Ungenauigkeiten führte dann aber leider zu einem gelungenen Konter der BFCler, den diese zur 1:0 Führung nutzen (17.). Nach 25 Minuten war der Zeitpunkt und das Signal gesetzt, nun fortan selbst das Ballbesitzübergewicht zu übernehmen. Die angeschlagenen Hendrik Arndt und Ole Schmerbitz überließen für Jannis Jobmann und Joshua Weseloh. Marius Koch wirbelte nun offensiver. Es brauchte auch nicht lang und der MTV übernahm die Initiative. Noch vor der Pause gelang der Ausgleich. Marc-A. Böhme zog ein überflüssiges Foul und Sven Netzlaff servierte gut. Leo Clauer konnte zum 1:1 einschießen.
In der Pause vollzog der MTV die geplanten weiteren Wechsel. Keeper Niklas Rudolph wechselte für den guten Malte Engel in den Kasten. Bei Henri Manewald sollte es nach überstandener Krankheit auch für 30-45 Minuten reichen. Und Steve Schmidt ersetzte den umsichtigen Serhat Ataykaya in der Abwehr. Janning Dreusicke schob nun aus zurückgesetzter Position an. Ebenso wie Netzlaff auf der anderen Seite. Die Spielkontrolle lag von nun an überwiegend bei den Luhdorfern, während die BFCler oft mit schnellen Gegenstößen agierten. Damit kamen sie Mitte der zweiten Hälfte zweimal einer erneuten Führung sehr nah, erreichten aber die guten Hereingaben knapp vor der Torlinie nicht. In der letzten Viertelstunde stellten die Luhdorfer erneut um. Jannik Pahl kam auf die linke Seite zurück und das Team agierte fortan mit drei flinken Spitzen. Auch eine Variante.
Leider kam weiterhin oft der "vorletzte Pass" nicht ideal, was eine echte MTV-Druckphase verhinderte. Zu klaren Chancen kam man aber dennoch und hätte das 2:1 markieren können. Einmal rauschte eine Direktabnahme von Clauer mit Karacho knapp über den Balken. Und abschließend drosch Manewald einen guten Angriff an den Pfosten. Schade. Da aber auch die Defensive um Luis Hessenmöller in der Schlussviertelstunde konzentriert agierte und nichts mehr zuließ, endete der gute "Trainingskick" schiedlich, friedlich 1:1. Beide Teams sehen "Luft nach oben", waren sich aber einig, dass es eine gute und faire Plattform zum Testen war. Vielen Dank an Robert Unger und seine Mannschaft. Das können wir gern mal wiederholen.