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Mit 3:1 Arbeitssieg auf Platz 3!

Vor der "Kür" im Pokal-Viertelfinale gegen den Kreisligisten und Titelverteidiger TVV Neu Wulmstorf musste nur zwei Tage zuvor erstmal die "Pflicht" im Punktspiel gegen die Zweitvertretung des TVV bestanden werden. Gerade nach dem 1:1 in der Vorwoche musste dringend ein Dreier her. Gleichzeitig musste man personell für die anstehenden Aufgaben auch etwas taktieren. Serhat Ataykaya fehlte leider. Marius Koch und Jannik Pahl brauchten unbedingt Spielpraxis. Für Sascha Krause wären zweimal 90 Minuten in 48 Stunden ohnehin ein Risiko. Also blieb er zur Schonung erstmal auf der Bank. Ebenso wie Jannis Jobmann, der idealerweise im Laufe des Spiels Sven Netzlaff oder Hendrik Arndt ersetzen sollte. Auch Sammy Boel und Mika Pätzel waren für die "zweite Welle" fest eingeplant, um Jannik Dreusicke, Marc-André Böhme oder Koch frühzeitig zur Schonung zum Duschen zu schicken... sofern es denn die Gäste zulassen würden. Aber die dachten gar nicht daran ... .

 

Zumal sich die MTV-Kicker in der starken Anfangsviertelstunde erneut den Luxus des Auslassens mehrerer hochkarätiger Chancen leisteten. Leo Clauer, Henri Manewald, Koch und Cedric Schulenburg scheiterten insgesamt sechsmal in besten Positionen. Entweder es fehlten Zentimeter oder es rettete der Pfosten bzw. der bestens aufgelegte Schlussmann des TVV. Überhaupt war dieser in den ersten 30 Minuten prima warmgeschossen worden und wurde aufgrund vieler Ballkontakte immer sicherer. Nur in der 23. Minute war er machtlos. Da legte Manewald schön auf Clauer ab und der Kapitän ließ aus 16 Metern ein enormes Geschoss los. Kein besonders guter Winkel. Aber die Kugel schlug direkt im Dreiangel der Tornetzbefestigung ein. Genau diese Entschlossenheit hätte es auch zuvor gebraucht, damit die Chance auf eine frühe Vorentscheidung bestanden hätte. So konnte man immerhin froh sein, dass es wenigstens zur Führung langte und man nicht wie in den letzten beiden Spielen einem Rückstand nachzulaufen hatte. Aber natürlich bestand wieder die Gefahr, dass nur eine erfolgreiche Offensivaktion der Gäste für den Ausgleich sorgen konnte. Und ... natürlich ... kam es so.

 

Der Spielaufbau geriet etwas nachlässig, danach versäumte man den rechtzeitigen Zugriff, die ansonsten tadellose Innenverteidigung um Luis Hessenmöller versuchte vergeblich es auszubügeln, Niklas Rudolph vereitelte mit sensationeller Parade den Einschlag, aber beim Abpraller kamen wieder alle MTVler zu spät und der TVV drückte den Ball über die Linie. Ein Gegentor mit Ansage und ein bedienter Trainerstaff. Denn statt einer klaren Führung ging es mit 1:1 in die Pause. Von der Bank traute man jetzt insbesondere Sammy Boel zu, sein gutes Tempo und seine Abschlussgefahr zielführend einbringen zu können. Seine Formkurve im Training zeigt seit Wochen nach oben und auch die letzten Kurzeinsätze waren vielversprechend. Die Höllenberger kamen also mit Boel und zudem auch sichtlich entschlossener aus der Kabine. Der Treffer zur erneuten Führung war ein Produkt davon. Mal nicht sonderlich toll herausgespielt sondern erzwungen. Böhme störte gut und von ihm prallte der Ball zu Clauer zurück, der erneut von 16 Metern scharf und konsequent abzog. Vom Rücken eines TVV Verteidigers wurde die Kugel entscheidend abgefälscht und landete unhaltbar im Netz. 2:1 (55.). Beruhigend. Denn selbst bei einem weiteren Konter gäbe es keinen späten Rückstand. 

 

Mit Jobmann, Pätzel und Krause kam ab der 60 Minuten dann auch die "zweite Welle" und konnte Druck und Tempo hoch halten. Zumal nun auch die Räume und Laufwege größer wurden, da der TVV sich offensiver ausrichtete. Insofern war es schon ideal, dass sich die Luhdorfer nicht zu viel Zeit ließen, um noch einen Treffer nachzulegen. Chancen dafür waren reichlich vorhanden. Krause scheiterte per Kopf am Außenpfosten. Und auch der Gästekeeper machte sich bei Abschlüssen von Clauer und Pätzel wieder verdient. Und wer fand dann in 73. Minute die entscheidende Lücke? Na klar. Boel bekam den Ball an der Strafraumgrenze, nachdem sich über rechts Netzlaff und Jobmann prima durchgesetzt hatten. Als Boel zum ersten Mal ausholte standen die Abwehrbeine noch davor. Also verzögerte er geschickt und abgezockt und löste erst im zweiten Anlauf den Schuss aus. Jetzt fand er die Lücke und der Ball landete schön platziert neben dem Pfosten. Technisch gut gemacht und kaltschnäuzig. Da konnte selbst der gute TVV-Keeper nur noch hinterher schauen. Mit dem 3:1 war die Partie durch. Wenngleich die Gäste nie aufsteckten und keinen Ball oder gar das Spiel verloren gaben. Es war insgesamt sicher ein verdienter Sieg der Gastgeber. Aber auch ne Menge Arbeit. Der Lohn war ein weiterer kleiner Tabellensprung auf Platz 3.