· 

Schwere Geburt ... aber 2:1 gegen Elbmarsch!

Nach dem guten Pokalspiel (mit schlechtem Ende) ging man eigentlich zuversichtlich in das nächste Heimspiel gegen die Bezirksligareserve von Eintracht Elbmarsch. Das Wetter war Top. Ebenfalls der Rasen. Und die Formkurve der MTVler war zuletzt stabil. Außerdem konnte man die Kräfte gut dosieren und in der Startelf rotieren. Marc-André Böhme und Sammy Boel hatten keine 90 Minuten vom Montag in den Beinen und begannen in der Offensive. Der im Pokal starke Lennard Gevers blieb in der Abwehrlinie. Zusammen mit Luis Wedemeier und Serhat Ataykaya. Laune und Zuversicht waren gut. Und dennoch gestaltete sich schon der Beginn des Spiels ungewollt zäh. Das lag gar nicht so sehr am engagierten Spiel der Gäste. Vielmehr brachte sich die MTV-Elf in regelmäßigen Abständen selbst in ungünstige Spielsituationen. Sei es durch minimal schlecht getimte Abspiele, Abstimmungsprobleme oder nicht optimale Positionierungen im Zweikampf. Die Höllenberger fanden keinen Rhythmus oder brachten sich selbst um ein flüssiges Spiel im eigenen Ballbesitz. Die Gäste ließen sich nicht lange bitten, stellten sich nicht hinten rein sondern kamen zu durchaus aussichtsreichen Torchancen, die allerdings verpufften. 

 

Als die Unzufriedenheit über das eigene Spiel allmählich zunahm, ging die Heimelf doch noch in Führung. Henri Manewald konnte sich über den Flügel gut durchsetzen und wollte die Kugel eigentlich auflegen. Doch die Hereingabe bekam eine diffuse Flugkurve und segelte über den Gästekeeper an den Innenpfosten und von da ins Netz. 1:0 (23.). Auch dieser Treffer trug jedoch nicht entscheidend zur Besserung bei. Irgendwie war das Match zerfahren. Zumal Böhme und Boel in aussichtsreichen Situationen nicht erhöhen konnten. Ständig schien gefühlt ein "Black-Out" und somit der Ausgleich möglich. Die Bank reagierte nach 30 Minuten mit einem Wechsel und brachte den erfahrenen Jannik Pahl mit der Hoffnung auf mehr Stabilität. Bis zur Pause passierte dann auch nicht mehr viel und es ging mit dem 1:0 in die Halbzeit. Das war gut so und man konnte nochmal auf "Reset" schalten. Außerdem wurden anstehende Wechsel für unterschiedliche Spielverläufe sowie dann etwaige Systemumstellungen besprochen. Da Böhme nach krankheitsbedingten Ausfall noch nicht bei 100% war, kam zur zweiten Halbzeit mit Janning Dreusicke dafür schon mal ein zusätzlicher Mittelfeldspieler. Es sollte alles besprochen sein und funktionieren... .

 

Doch stattdessen stellte sich kurz darauf die mit Abstand ungünstigste Spielverlaufsvariante ein: Direkt mit dem Anpfiff führte ein erneut völlig ungewöhnlicher Ballverlust zu eine Kette von falschen Entscheidungen und Abstimmungen. An deren Ende schoben die Gäste die Kugel am gut gemeint herausgeeilten Keeper Niklas Rudolph vorbei ins leere Tor. Spätestens jetzt ahnte man, dass dieses Spiel jede Berechenbarkeit verlieren könnte. Ungewollt war jetzt alles möglich. Drei Punkte waren aber alternativlos. Auf Schönheitspreise musste verzichtet werden. Daher reagierten die MTV-Coaches sofort und stellten um. Mit Luis Hessenmöller kam zwar ein zusätzlicher Verteidiger für die Restabsicherung, aber nur um gleichzeitig auf noch mehr Offensive umzuschalten. Das erforderte eine Anpassung im Mittelfeld, die man in der Testphase stets mit Sven Netzlaff gespielt hatte. Hendrik Arndt, der bis dahin weitestgehend solide und aufmerksam agierte, musste daher Platz machen. Das wird ihn aber zunächst wenig gestört haben, denn nur drei Minuten nach dieser Umstellung war die Wirkung schon eingetreten. Dreusicke nutzte eine Überzahlsituation zu einem präzisen Pass in den Laufweg von Sascha Krause. Der Routinier legte den Ball clever am heranrauschenden Abwehrspieler vorbei und nagelte anschließend die Kugel rigoros und platziert zum 2:1 ins Gehäuse (59.).

 

Nun wollten die Höllenberger möglichst schnell nachlegen und blieben daher in der sehr offensiven Grundordnung. Mit Marius Koch brachte man in der 65. Minute sogar noch einen weiteren flinken Faktor ins Spiel. Und das schien sich auch auszuzahlen. Doch nun begann der Gästekeeper über sich hinauszuwachsen und verhinderte mit mehreren Glanzparaden die Vorentscheidung. Typisch für so ein Spiel. Sowohl gegen Leo Clauer als auch zweimal gegen Koch behielt er mit Top-Reflexen die Oberhand. Das waren jeweils prima Phasen und Aktionen der Luhdorfer. Doch es gab auch das andere Gesicht und weiterhin ungewohnte Fehlerketten. Immer abwechselnd. Phasen mit guten Kombinationen und Passsicherheit. Dann wieder unnötige Ballverluste und Fehler im Spielaufbau. Mal aufmerksam und sicher. Und im nächsten Moment fahrlässig. Zum Haare raufen. Denn das Spiel blieb eng und Elbmarsch witterte die Chance auf einen Lucky Punch. Und prompt segelte eine eigentlich harmlose Hereingabe aus dem Halbfeld plötzlich irrlichternd an den Außenpfosten. Entsprechend nervig war die Schlussphase für alle Luhdorfer Trainer, Spieler und Anhänger. Erst der Abpfiff des Schiedsrichters sorgte für Entspannung. Natürlich war der Sieg verdient. Allein anhand des Chancenverhältnisses und der Spielanteile. Und dennoch hätte es heute blöde laufen können. Fazit blieb aber: Egal ... Hauptsache trotzdem drei Punkte!